Auf Entzug
Ausführlicher Friseurbesuch, Flyer entwerfen und drucken, Rosenerde unter den Fingernägeln entfernen, Texte nachkorrigieren, Überleitungen proben und notieren, Checklisten schreiben, zu viel Kaffee trinken, mit Baldrian schlafen, lesen, proben, lesen, proben - das alles macht tatsächlich Spaß. Nur kann man eines bei dieser Arbeit nicht: Bücher schreiben. Kreativität lässt sich zwar zwischen zwei Büchern gleichzeitig aufsplitten, aber nicht zwischen zwei Arbeiten, die einen mit Haut und Haar wollen.
Und so habe ich langsam ein Problem. Seit gestern zeigen sich die ersten schlimmen Entzugserscheinungen. Es macht mich verrückt, dass ich schon seit letzter Woche keinen Buchtext mehr produziert habe. Blogschreiben hilft auch nicht. Das fühlt sich an wie Kamillentee statt Joint. Es ist zwar ganz praktisch, dass man bei diesem Entzug nicht ins Zittern kommt, aber mich überfallen schlagartig Tagträume von Papier und frisch gespitzten Bleistiften. Wenn ich mit dem Hund laufe, halluziniere ich, ich würde ein neues Kapitel entwerfen und sofort eintippen dürfen. Meine Bettlektüre macht mir Alpträume (hat noch keine bisher geschafft!), irgendeine Traummafia hat mir heute Nacht alle Bücher weggenommen.
In der Brust spüre ich ein seltsames Ziehen - und ab und zu gibt es einen Stich. Das letzte Mal hatte ich das in diesem Ausmaß, als mich irgendwer Angebetetes in Teenyzeiten keines Blickes würdigte und ich gegen Wände schmachtete. Wenn ich meine Buchdateien auf dem Computer sehe, rast mein Herzschlag und ich muss alle Kraft der Welt aufbieten, um sie nicht zu öffnen und weiter zu schreiben. Wenn ich nicht arbeite, hänge ich herum wie Gemüse. Ich bin ohne Schreiben nur noch ein halber Mensch. Ich meide Menschen, die mich fragen könnten: "Na, was macht dein Buch? Schon fertig?" Ich würde mindestens in verzweifelte Ohnmacht sinken.
Ständig muss ich diese Gedanken verdrängen und mich disziplinieren. Anstatt den Freitag zu imaginieren, finde ich mich am Sonntag. Ausgeschlafen, fertig mit der Arbeit, ausgehungert. Es wird dann kein Halten mehr geben. Keinen vernünftigen Grund, nicht sofort rückfällig zu werden. Mein Verstand sagt: Du könntest mal einen Tag Urlaub machen. Meine Sucht sagt: Du hast doch am Samstag genug geschlafen.
Ich werde es wieder tun. Je eher, desto schöner. Vielleicht sogar mit einer kleinen Überdosis zum Wiedereinstieg. Ich werde nichts anderes mehr tun. Sondern hemmungslos und ausschließlich und bis zum Umfallen an meinem Nijinsky weiterschreiben! Noch vier Tage "ohne"! Wie soll das ein Mensch aushalten? Kennt irgendwer ein Gegengift? (Vielleicht werde ich auch schon am Samstag...)
Und so habe ich langsam ein Problem. Seit gestern zeigen sich die ersten schlimmen Entzugserscheinungen. Es macht mich verrückt, dass ich schon seit letzter Woche keinen Buchtext mehr produziert habe. Blogschreiben hilft auch nicht. Das fühlt sich an wie Kamillentee statt Joint. Es ist zwar ganz praktisch, dass man bei diesem Entzug nicht ins Zittern kommt, aber mich überfallen schlagartig Tagträume von Papier und frisch gespitzten Bleistiften. Wenn ich mit dem Hund laufe, halluziniere ich, ich würde ein neues Kapitel entwerfen und sofort eintippen dürfen. Meine Bettlektüre macht mir Alpträume (hat noch keine bisher geschafft!), irgendeine Traummafia hat mir heute Nacht alle Bücher weggenommen.
In der Brust spüre ich ein seltsames Ziehen - und ab und zu gibt es einen Stich. Das letzte Mal hatte ich das in diesem Ausmaß, als mich irgendwer Angebetetes in Teenyzeiten keines Blickes würdigte und ich gegen Wände schmachtete. Wenn ich meine Buchdateien auf dem Computer sehe, rast mein Herzschlag und ich muss alle Kraft der Welt aufbieten, um sie nicht zu öffnen und weiter zu schreiben. Wenn ich nicht arbeite, hänge ich herum wie Gemüse. Ich bin ohne Schreiben nur noch ein halber Mensch. Ich meide Menschen, die mich fragen könnten: "Na, was macht dein Buch? Schon fertig?" Ich würde mindestens in verzweifelte Ohnmacht sinken.
Ständig muss ich diese Gedanken verdrängen und mich disziplinieren. Anstatt den Freitag zu imaginieren, finde ich mich am Sonntag. Ausgeschlafen, fertig mit der Arbeit, ausgehungert. Es wird dann kein Halten mehr geben. Keinen vernünftigen Grund, nicht sofort rückfällig zu werden. Mein Verstand sagt: Du könntest mal einen Tag Urlaub machen. Meine Sucht sagt: Du hast doch am Samstag genug geschlafen.
Ich werde es wieder tun. Je eher, desto schöner. Vielleicht sogar mit einer kleinen Überdosis zum Wiedereinstieg. Ich werde nichts anderes mehr tun. Sondern hemmungslos und ausschließlich und bis zum Umfallen an meinem Nijinsky weiterschreiben! Noch vier Tage "ohne"! Wie soll das ein Mensch aushalten? Kennt irgendwer ein Gegengift? (Vielleicht werde ich auch schon am Samstag...)
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