Töpfchen und Kröpfchen
Heute mal ein echter Aschenputtelbeitrag für alle, denen die Unterscheidung in E und U noch nicht reicht. Sammeln wir doch mal die Guten und die Schlechten...
Die taz jedenfalls sammelt "Die Fülle der Gegenwartsliteratur" anhand der Longlist für den Deutschen Buchpreis. Leider geht der Artikel über Namedropping nicht sehr hinaus, eine Analyse oder Bestandsaufnahme inhaltlicher Art, wohin denn die deutsche Gegenwartsliteratur tendiert, vermisse ich. Betrachtet man jedoch den Deutschen Buchpreis als Kaffeesatz, so könnte man daraus lesen, was ich hier im Blog schon länger behaupte: Perlen finden sich immer häufiger in kleinen, engagierten literarischen Verlagen. Und es lohnt sich durchaus, öfter mal statt der amerikanischen Bestseller Literatur aus östlicheren Gefilden zu lesen.
Ob allerdings mit ein paar Frauennamen auf der Longlist die deutsche Literaturszene endlich zu einer emanzipierten wird, wage ich zu bezweifeln. Der Graben zwischen Frauen = U und Literatur = Männer sitzt nicht nur bei den AutorInnen zu tief, sondern auch in den entsprechenden Gremien und Verteilern. Die Jury besteht aus vier Männern und zwei Frauen, naja, die Pressesprecherin ist auch eine Frau, das können Frauen gut. Warum hat eigentlich noch keiner richtig darüber nachgedacht, dass die Trennung zwischen E und U in Deutschland auch eine geschlechtsspezifische ist?
Betrifft uns alles nicht, sind wir eh zu schlecht, mögen die meisten denken - und darum gibt es für die auch einen Preis, den man ja herzlich jedem DKZV*-Autor vorschlagen sollte. Gesucht wird "die schlechteste Geschichte der Welt", aber dalli, die Frist zum Miesen ist fast abgelaufen. Vollmundig, richtig fetzig klingt das, vor allem das hoffnungsfrohe Wünschen eines richtig großen Verlags (wer wünscht den nicht) für die Anthologie. Meriten und Millionen gibt's nicht für den Spaß, nur einen kostenlosen Seminarplatz, so dass sich dann bei weiterem Surfen die Ausschreibung als raffinierte PR für Schreibseminare entpuppt.
Also doch nichts für DKZVler, denn die haben ihr Geld ja schon andersweitig verbraten. Wenn man sich die Liste der Dozenten ansieht, so entpuppt sich auch das Autorendock: als eine Art "Meisterkurs" bei Leuten wie Juli Zeh, Tilmann Rammstedt, Alexa Hennig von Lange, Clemens Meyer, Olivr Uschmann, Kristoff Magnusson und Terézia Mora.
Mit der miesesten Geschichte aller Geschichten sollt man sich also wirklich richtig Mühe geben!
*Infos über DKZV gibt es beim Aktionsbündnis faire Verlage.
Die taz jedenfalls sammelt "Die Fülle der Gegenwartsliteratur" anhand der Longlist für den Deutschen Buchpreis. Leider geht der Artikel über Namedropping nicht sehr hinaus, eine Analyse oder Bestandsaufnahme inhaltlicher Art, wohin denn die deutsche Gegenwartsliteratur tendiert, vermisse ich. Betrachtet man jedoch den Deutschen Buchpreis als Kaffeesatz, so könnte man daraus lesen, was ich hier im Blog schon länger behaupte: Perlen finden sich immer häufiger in kleinen, engagierten literarischen Verlagen. Und es lohnt sich durchaus, öfter mal statt der amerikanischen Bestseller Literatur aus östlicheren Gefilden zu lesen.
Ob allerdings mit ein paar Frauennamen auf der Longlist die deutsche Literaturszene endlich zu einer emanzipierten wird, wage ich zu bezweifeln. Der Graben zwischen Frauen = U und Literatur = Männer sitzt nicht nur bei den AutorInnen zu tief, sondern auch in den entsprechenden Gremien und Verteilern. Die Jury besteht aus vier Männern und zwei Frauen, naja, die Pressesprecherin ist auch eine Frau, das können Frauen gut. Warum hat eigentlich noch keiner richtig darüber nachgedacht, dass die Trennung zwischen E und U in Deutschland auch eine geschlechtsspezifische ist?
Betrifft uns alles nicht, sind wir eh zu schlecht, mögen die meisten denken - und darum gibt es für die auch einen Preis, den man ja herzlich jedem DKZV*-Autor vorschlagen sollte. Gesucht wird "die schlechteste Geschichte der Welt", aber dalli, die Frist zum Miesen ist fast abgelaufen. Vollmundig, richtig fetzig klingt das, vor allem das hoffnungsfrohe Wünschen eines richtig großen Verlags (wer wünscht den nicht) für die Anthologie. Meriten und Millionen gibt's nicht für den Spaß, nur einen kostenlosen Seminarplatz, so dass sich dann bei weiterem Surfen die Ausschreibung als raffinierte PR für Schreibseminare entpuppt.
Also doch nichts für DKZVler, denn die haben ihr Geld ja schon andersweitig verbraten. Wenn man sich die Liste der Dozenten ansieht, so entpuppt sich auch das Autorendock: als eine Art "Meisterkurs" bei Leuten wie Juli Zeh, Tilmann Rammstedt, Alexa Hennig von Lange, Clemens Meyer, Olivr Uschmann, Kristoff Magnusson und Terézia Mora.
Mit der miesesten Geschichte aller Geschichten sollt man sich also wirklich richtig Mühe geben!
*Infos über DKZV gibt es beim Aktionsbündnis faire Verlage.
Keine Kommentare:
Deine Sicherheit:
Mit restriktiven Browsereinstellungen kannst du nur als "Anonym" und mit "Namen / URL" kommentieren. Möchtest du dein Google-Profil verwenden, musst du aktiv im Browser unter "Cookies von Drittanbietern" diejenigen zulassen, die nicht zur Aktivitätenverfolgung benutzt werden. Nur so kann das System dein Profil nach Einloggen erkennen.
Mit der Nutzung dieses Formulars erkläre ich mich mit der Speicherung und Verarbeitung meiner Daten durch Google einverstanden (Infos Datenschutz oben im Menu).
(Du kannst selbstverständlich anonym kommentieren, dann aber aus technischen Gründen kein Kommentarabo per Mail bekommen!)
Spam und gegen die Netiquette verstoßende Beiträge werden nicht freigeschaltet.
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.