Edel geht die Welt zugrunde
Ob folgende Anekdote auch ins Nijinsky-Werkbuch aufgenommen werden sollte?
Die Autorin hat, um sich authentisch nach Sankt Petersburg versetzen zu können, ihre Finger nicht im Zaum halten können und einen Drogenkauf getätigt. Dank Internet kommt die Droge* frei Haus und man kann sogar das Päckchen online verfolgen, ganz ohne Schnüffelhund. Der Import ist zwar etwas verquer, in Frankreich jedoch wegen der guten beiderseitigen Beziehungen einfachst zu bewerkstelligen. Die Droge kommt nämlich aus Sankt Petersburg daselbst und wird über eine Pariser Firma, die wiederum irgendwo in Frankreich ein Logistikzentrum hat, ins Elsass geliefert. Schließlich feiern wir das französisch-russische Jahr (siehe Link rechts im Menu).
Eine der gefährlichen Drogen (die Autorin bestellte eine Kollektion in radarsicheren Metalldosen) wurde 1880 in Sankt Petersburg kreiert und von Zar Nikolaus II. himself so lange gesoffen, bis er aus natürlichen Gründen nicht mehr schlucken konnte. Die Rezeptur blieb unverändert. Kurzum, die Wahrscheinlichkeit, dass auch Nijinsky von den einfacheren Sorten fürs Volk genossen haben könnte, ist immens.
Als die Autorin dann beim Dealer ihrer Wahl auch noch eine Rarität entdeckte, die sie nur ein einziges Mal in Polen genießen durfte, weil in dieser Form extrem selten, war sie hin und weg. "Zoubrovka" ist in diesem Fall nicht etwa ein Wodka gleichen Namens, sondern wird wie dieser mit eben jenem unvergesslich duftenden Gras der Bisonwiesen aromatisiert.
Falls es morgen oder übermorgen still werden sollte, ist die Autorin ihrem Petersburger Rausch erlegen. Was für eine eingefleischte Kaffeetrinkerin viel heißen will. Denn einen Übersetzungsfehler hat sie gemacht, false friend geheißen: *"La drogue" ist im Deutschen natürlich "der Tee".
Hört sich interessant an. Habe mir gerade mal einige Informationen über das Stöffchen bei der hässlichen Datenkrake angesehen. Danach gibt es eine grüne und eine schwarze Variante. Welche bevorzugen Sie, Madame?
AntwortenLöschenWas Hierochloe odorata betrifft, natürlich die grüne, denn die braun-schwarze wäre mit Bisondreck verschmutzt.***
AntwortenLöschenWas die Grunddroge betrifft, eindeutig schwarz. Ich bin ja eingefleischte Kaffeetrinkerin, deshalb liegt mir die russische Geschmacksvariante so. Sonst trinke ich nämlich lieber Wasser ;-)
*** Ich habe noch ein getrocknetes Büschel aus den 1990ern, das immer noch herrlich duftet!