Wie grottig war's denn nun? (Ranicki II.)
Inzwischen ist es öffentlich, dass die Verleihung des Fernsehpreises noch grottiger war als das Geköchel, das der Fernsehzuschauer zu ertragen hatte. "Zusammenschnitt" darf man in diesem Fall nicht sagen, denn es wurde kräftig unter den Teppich gekehrt und geschönt - ja sogar mit Bild und Ton betrogen. Die Macher waren sich offensichtlich einig, dass ihre Fernsehzuschauer die volle Realität dieser Show nicht ertragen hätten.
Sogar Gottschalk soll später laut SZ gesagt haben: „Wenn er eine halbe Stunde lang eine wild gewordene Horde Teenager sieht, Atze Schröder in einer weißen Paradeuniform, Richterin Salesch und zwei Köche mit idiotischen Texten erleben muss, ist es für ihn in der Tat konsequent zu entscheiden: Ich habe hier nichts verloren.“
Wie das allerdings damit zusammen geht, dass er während der Sendung extra noch einmal gegen Marcel Reich-Ranicki trat, indem er plötzlich völlig zusammenhanglos Walsers "Tod eines Kritikers" lobte, mag nur er wissen. (Und zu gern hätte man die wahren Szenen vorher und nachher noch gesehen).
Im DWDL kann man nämlich nachlesen, was bei der TV-Fassung zensiert wurde, was sogar den Sendern zu grottig war und wie Gottschalk sich für eine Peinlichkeit (Dummheit?) nachträglich neu synchronisieren durfte. Man stelle sich das vor: Ein Moderator spricht im Fernsehen einen Satz und keiner merkt, dass er in Wirklichkeit etwas ganz anderes gesagt hat! Er darf sich einfach nachträglich "genehm sprechen"...
Die Ethikgrenzen eines verantwortlichen Journalismus gelten für Shows nicht. ZDF, RTL und wie sie alle heißen, haben an diesem Abend der Selbstbeweihräucherung aus uralten politischen Propagandamethoden ein neues Sendeformat geschaffen: Die Reality-Fiction-Show mit Live-Touch. Fernsehen at it's best!
Sogar Gottschalk soll später laut SZ gesagt haben: „Wenn er eine halbe Stunde lang eine wild gewordene Horde Teenager sieht, Atze Schröder in einer weißen Paradeuniform, Richterin Salesch und zwei Köche mit idiotischen Texten erleben muss, ist es für ihn in der Tat konsequent zu entscheiden: Ich habe hier nichts verloren.“
Wie das allerdings damit zusammen geht, dass er während der Sendung extra noch einmal gegen Marcel Reich-Ranicki trat, indem er plötzlich völlig zusammenhanglos Walsers "Tod eines Kritikers" lobte, mag nur er wissen. (Und zu gern hätte man die wahren Szenen vorher und nachher noch gesehen).
Im DWDL kann man nämlich nachlesen, was bei der TV-Fassung zensiert wurde, was sogar den Sendern zu grottig war und wie Gottschalk sich für eine Peinlichkeit (Dummheit?) nachträglich neu synchronisieren durfte. Man stelle sich das vor: Ein Moderator spricht im Fernsehen einen Satz und keiner merkt, dass er in Wirklichkeit etwas ganz anderes gesagt hat! Er darf sich einfach nachträglich "genehm sprechen"...
Die Ethikgrenzen eines verantwortlichen Journalismus gelten für Shows nicht. ZDF, RTL und wie sie alle heißen, haben an diesem Abend der Selbstbeweihräucherung aus uralten politischen Propagandamethoden ein neues Sendeformat geschaffen: Die Reality-Fiction-Show mit Live-Touch. Fernsehen at it's best!
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