Warnung vor überhöhten Preisen
Schlimm daran ist, dass einige Händler zumindest bei Amazon inzwischen mit einer Art Preis-Bot arbeiten. Sprich, sie bieten immer nur ein Buch an und der Preis-Bot richtet je nach Umfeld das Angebot ein - so kommen auch die seltsam krummen Zahlen zustande. In dem Moment, in dem noch ein anderer das gleiche Buch einstellt, sinkt dieser Preis sofort entsprechend. Und natürlich suchen diese Bots nach lukrativen Nischen, wo möglichst wenig Angebote vorhanden sind. Bieten noch vier Antiquare mein Buch an, werden diese 136,42 E blitzschnell auf 20 E sinken. Bietet ein Antiquar das Buch für 1,80 E an, senkt der Preisbot das irre teure Buch ganz schnell auf 99 Cent.
Das Geschäft lohnt sich. Kauft nur ein Liebhaber, der ein Buch unbedingt jetzt und sofort haben will, etwas für 120 E, das den Händler 2 E kostete, sind das 118 E Verdienst. Die muss man mit normalen Preisen erst einmal erwirtschaften. Drum: Trau, schau, wem. Im antiquarischen Onlinehandel ist nicht alles seriös, was seriös wirkt. Natürlich sind Liebhaberbücher manchmal teuer, je seltener sie sind - aber bei 132,42 E sollte zumindest ein handsigniertes Exemplar einer ungebrauchten Erstauflage drin sein.
Wahnsinnig sind die Preise noch aus einem anderen Grund: Den Großteil der vergriffenen Bücher, allem voran mein Elsassbuch, werde ich in diesem Jahr neu auflegen - zu vernünftigen Preisen. Warten lohnt sich also. Und wer nicht warten mag ... Rosenbücher hätte ich noch zu 232,86 E das Stück, ok? ;-)
Die hohen Amazon-Preise kommen meistens von amerikanischen Anbietern, die sogenannte Leerverkäufe durchführen, d.h., sie haben das Buch gar nicht und kaufen es, wenn es denn bestellt wird, schnell beim Amazon-Kollegen. Leider lassen sich dann durch diese Preise auch Privatanbieter zu hohen Preisen hinreißen. Eine tadellose Ausgabe im Antiquariat sollte zwischen 20 und 25 € liegen
AntwortenLöschenDanke für diese interessante Info!
AntwortenLöschenAls Kunde würde ich mich allerdings fragen, warum ich das überteuerte Exemplar beim Leerkaufanbieter erstehen soll anstatt bei dessen Amazon-Kollegen.
Und als Autorin habe ich immer ein komisches Gefühl, wenn man mit meiner antiquarischen Ausgabe mehr erzielen kann als mit der neuen - obwohl von der gar kein Autorenhonorar mehr abgeht. Das bringt mich manchmal auf die verwegene Idee, dass man neue Bücher künstlich verknappen sollte ;-)