Ein Hauch von Luxus

Der Gestalter Rainer Groothuis schrieb kürzlich im Börsenblatt "Gedrucktsein wird bald zum Statement", einen absolut lesenswerten Artikel über den angeblichen, in Wirklichkeit nur gehypten "Kulturkampf" zwischen gedrucktem Buch und Ebook. Er glaubt im Gegensatz zu allen Unkenrufen, dass sich eine Menge Billigbücher zwar auf Reader verabschieden werden, das gedruckte Buch jedoch in Zukunft auf "exzeptionellen Inhalt" verweisen werde.

Ich gehe noch einen Schritt weiter: Ich glaube, dass die gute alte, limitierte Vorzugsluxusauflage in bestimmten Bereichen wieder kommen wird, je mehr Ebooks wir konsumieren. Natürlich nur im Qualitätsbereich, wo sich das lohnt. Aber das Geld, das wir bei schnellen Schmökern einsparen, geben wir eines Tages für Luxusausgaben aus. Man stelle sich das vor, eine limitierte Vorauflage meines Rosenbuchs, gebunden in rosenbedruckte Seide, mit feinstem Vorsatzpapier und handsigniert von der Autorin...

Und bis die Zeiten so weit sind, dauert es mir einfach zu lang. Es dauert mir überhaupt manchmal zu lang, bis ein Buch hergestellt ist. Und deshalb hat die Autorin von Kindesbeinen an ein schreckliches Laster: Sie bastelt sich ihre Bücher selbst. Diesmal war ich so geistesgegenwärtig, den Vorgang mit der Kamera zu begleiten. Nicht, dass ich nicht selbst ungeheuer viele Texte am Bildschirm lesen würde, aber diesen körperlichen, haptischen und sinnesanregenden Luxus brauche ich auch. Man folge mir hier entlang zur Seite über die Entstehung eines "Luxusbuchs" mit vielen Fotos. Kleiner Tipp: Die Fotos zum Vergrößern in neuem Tab öffnen, dann muss man nicht immer wieder aus dem Text springen (war zu faul, das gleich so zu programmieren).
Viel Vergnügen!

3 Kommentare:

  1. Hmmm, ist schon eine feine Sache und Ausbaufaehig.

    Man koennte daraus gleich einen ganzen Wirtschaftszweig entstehen lass - €1 Jobs, Weiterbildung gleich mitinbegriffen. Mit einem Einsatz von lediglich 1% der Arbeitslosen haette man eine gute Startauflage von 40k. Jedes Buch waere von aussen ein Unikat, das wuerde den Kunstwert auch gleich steigern. Mann koennte dann gleich die Buchbinder in eigenstaendige Re-sellers verpflichten und eine ganz neue Druckerbranche aufziehen. Copy shops wuerden eine Renaissance erleben (ausser in Uni Towns). Das koennte die Buchhandlungsketten einen gehoerigen Schlag verpassen. Kunst und Bildung wird dann richtig Volksnah. Ja, dann koennten auch Sie per Twitter die ganzen Verkauftweets raus-tweeten.

    Sie koennten es als EU Projket ausdehnen - franzoesische Kultur, englisher Geschaeftssinn und deutsche Effizienz.

    Ich glaube, so schnell koennen Sie garnicht schreiben wie die Nachfrage entsteht - Sie muessten dann ganze Schreibteams organisieren. Statt selber zu schreiben koennten Sie dann diktieren, gleich 3 Buecher auf einmal. Per Internet, kann der Co-writer auch am Strand in Australien sitzen und arbeiten. Bezahlung via Paypal oder in Kommission als Re-seller - globale Auflagen sind jetzt nur noch eine Idee entfernt.

    Keine langweiligen Brotjobs mehr - nur noch pure Kreativitaet.

    Jetzt im Ernst, die Restaurierungsidee ist schoen. Ein haken allerdings - bei der Wahl des Heftes. Cambridge ist besser als Oxford, was die Universitaeten betrifft. :-)

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  2. Sehr geehrte Frau Van Cronenburg,

    anbei uebersende ich Ihnen Rechnung fuer Business Consulting Program, "Making money in 1 easy step".

    Lassen Sie sich ruhig Zeit bei der Begleichung. Ein Kunde mehr oder weniger der 3 Monate in Verzug ist, macht den Kohl auch nicht mehr fett.

    Mit freundlichen Gruessen
    #art limited

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  3. Sehr geehrter Mr Peters, dear Sir,

    ich habe soeben einen Appel und ein Ei auf Ihr Konto überwiesen und vorsorglich einen australischen Buschhut gekauft, angeblich voll schützend gegen Hirnschmelze wegen dieses Ozondingens. Wenn Sie dazu auch noch ein Butterbrot haben wollen, arbeiten Sie mir bitte ein Konzept aus, wie man unwillige 1-Euro-Jobber durch vertragslose Autorenkollegen zum halben Preis ersetzen könnte. Autoren, habe ich mir sagen lassen, machen alles, wenn nachher nur ihr Name irgendwo steht.

    Und beschaffen Sie mir endlich eine Druckmaschine für Bleisatz! Vielleicht arrangieren Sie sich mit Frau Zappadongs Onkel Vladimir (Link in Blogroll), wo der herkommt, könnten noch einige herumstehen. Außerdem könnte er uns mit seiner Tonne Gold etwas bei der Finanzierung behilflich sein...

    Verkauft wird natürlich nur aus dem Mantel, aus weiten langen, mitternachtsblauen Mänteln. Mit Verkaufsgesprächen hinter vorgehaltener Hand. Der Kunde soll das Gefühl bekommen, etwas Verbotenes zu kaufen, das steigert den Preis.

    Die Sache mit dem Europaprojekt ist gut. Endlich werden Politiker wieder schöne Geschenke haben!

    Mit limitierten Grüßen,
    #art unlimited

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