Wozu Journalismus?
Man kann das Rad wirklich nicht neu erfinden.
Eben macht mich jemand bei Twitter auf eine feine Serie in der Süddeutschen aufmerksam: "Wozu noch Journalismus". Unbedingt lesenswert. Spontan hat mir der Beitrag von Sonia Mikich gefallen: "Sind wir Putzerfische?"
Solange es solche Kolleginnen und Kollegen gibt, muss man sich für den Beruf wahrlich nicht schämen, auch wenn man sich immer häufiger fremdschämt. Es tut aber auch gut, sich solche Inhalte neu vor Augen zu führen, um die eigene Arbeit zu überprüfen.
Und weil es so schön passt: In der FAZ verteidigt Thomas Hettche, der einer der ersten mit einer Online-Anthologie war, die gute alte Literatur. "Wenn Literatur sich im Netz verfängt". Gute Argumente, warum sich Schriftsteller nicht auf allen Kanälen zersplittern können, sondern für ihre Schöpfung Frei- und Ruheräume brauchen. Er glaubt die Welt im Umschwung zu einem dem schnellen Verschwinden zuarbeitenden neoromantischen Bild. Leider bricht sein Artikel genau hier ab, wo es an der Schnittstelle spannend werden könnte.
Vergleicht man beide Diskussionen, die um den angeblichen Untergang des Journalismus und die um den angeblichen Untergang der Literatur, so wird immer wieder eins deutlich, wie das auch Hettche bemerkt: Der Untergang wird von einer winzigen Minderheit beschworen, die mit dem Social Web richtig viel Geld verdienen will. Selbsternannte Mediengurus, PR-Leute und wie sie sich alle nennen ... Als Journalistin habe ich eine Frage gelernt, die man sich in solchen Debatten zuerst stellen sollte: Cui bono? Wem nützt es? Spricht jemand echte Fakten aus oder verwendet jemand Argumente, um nur einer bestimmten Sache zu nützen?
Mich erinnert das alles ein wenig an den Hype um Geocities, die virtuelle Webseitenstadt, als die ersten vernetzten Webseiten mit Chaträumen und Foren entstanden (warum hat eigentlich keiner gemerkt, dass das längst Social media war?). Ich habe da auch mitgemacht, gelernt und entwickelt. Und irgendwann war Schluss, das Ganze ging unter. Es gab sogar Rückschritte: aus dem globalen Dorf von Geocities wurde ein zunehmend in Sprachen aufgesplittertes Web. Der nächste Hype kam. Und es wird wieder einer kommen, der alles hinwegfegt.
Komisch, Journalismus und Literatur haben das alles überlebt...
Wohl denen, die Geschichten erzählen können. Das ging mit Urlauten am Lagerfeuer, das wird auch das Internet überleben.
Eben macht mich jemand bei Twitter auf eine feine Serie in der Süddeutschen aufmerksam: "Wozu noch Journalismus". Unbedingt lesenswert. Spontan hat mir der Beitrag von Sonia Mikich gefallen: "Sind wir Putzerfische?"
Solange es solche Kolleginnen und Kollegen gibt, muss man sich für den Beruf wahrlich nicht schämen, auch wenn man sich immer häufiger fremdschämt. Es tut aber auch gut, sich solche Inhalte neu vor Augen zu führen, um die eigene Arbeit zu überprüfen.
Und weil es so schön passt: In der FAZ verteidigt Thomas Hettche, der einer der ersten mit einer Online-Anthologie war, die gute alte Literatur. "Wenn Literatur sich im Netz verfängt". Gute Argumente, warum sich Schriftsteller nicht auf allen Kanälen zersplittern können, sondern für ihre Schöpfung Frei- und Ruheräume brauchen. Er glaubt die Welt im Umschwung zu einem dem schnellen Verschwinden zuarbeitenden neoromantischen Bild. Leider bricht sein Artikel genau hier ab, wo es an der Schnittstelle spannend werden könnte.
Vergleicht man beide Diskussionen, die um den angeblichen Untergang des Journalismus und die um den angeblichen Untergang der Literatur, so wird immer wieder eins deutlich, wie das auch Hettche bemerkt: Der Untergang wird von einer winzigen Minderheit beschworen, die mit dem Social Web richtig viel Geld verdienen will. Selbsternannte Mediengurus, PR-Leute und wie sie sich alle nennen ... Als Journalistin habe ich eine Frage gelernt, die man sich in solchen Debatten zuerst stellen sollte: Cui bono? Wem nützt es? Spricht jemand echte Fakten aus oder verwendet jemand Argumente, um nur einer bestimmten Sache zu nützen?
Mich erinnert das alles ein wenig an den Hype um Geocities, die virtuelle Webseitenstadt, als die ersten vernetzten Webseiten mit Chaträumen und Foren entstanden (warum hat eigentlich keiner gemerkt, dass das längst Social media war?). Ich habe da auch mitgemacht, gelernt und entwickelt. Und irgendwann war Schluss, das Ganze ging unter. Es gab sogar Rückschritte: aus dem globalen Dorf von Geocities wurde ein zunehmend in Sprachen aufgesplittertes Web. Der nächste Hype kam. Und es wird wieder einer kommen, der alles hinwegfegt.
Komisch, Journalismus und Literatur haben das alles überlebt...
Wohl denen, die Geschichten erzählen können. Das ging mit Urlauten am Lagerfeuer, das wird auch das Internet überleben.
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