Lust auf Italien?
Als Gegenmittel greife ich zunächst nach meinen italienischen Kochbüchern. Während ich hier schreibe, geht der Teig für die Focaccia. Es wird eine ganz einfache, nur Knoblauch, feinstes Olivenöl und (Dosen)tomaten drauf. Feiner Rotwein dazu - und es lässt sich träumen, dass der strahlende Himmel hinter den Scheiben Hitze absondern könnte.
In dieser Stimmung kommt mir eine Einladung gerade recht, die ich sofort weitergeben möchte - denn der besagte Ort im Badischen ist längst mein ganz privater Kraftort geworden, wo ich abschalten kann von Wintertristesse oder Sommerregen, von Durchhängern aller Art und professionellen Nervtötern. Wo ich meist auf außergewöhnliche Leute treffe. Und manchmal selbst auftrete - ganz ohne Lampenfieber (das mich woanders fast umbringt).
Ulrike Schoelch lädt in ihrem "KUNSTvollerGARTEN" in Kehl-Odelshofen, sprich in der dazugehörigen kleinen Galerie, seit diesem Jahr regelmäßig zu Vernissagen internationaler Künstler ein. Am Freitag, den 9.4.2010 um 20 Uhr, wird dort der Italiener Riccardo Pittore seine Ausstellung eröffnen, der im "schönsten Dorf der Welt", im ligurischen Triora lebt und arbeitet. Fundstücke haben es ihm angetan, vor allem Steine und Treibholz, die von Meer und Wind bearbeitet wurden.
Wer schon einmal bei einer Veranstaltung im "Galand" war, wird seine riesigen aufgefädelten Steinketten (nicht nur mit Steinen) bereits kennen. Ich selbst bin ja manische Steinesammlerin (zur Freude aller bisher benötigten Umzugsunternehmen) und war begeistert von den Kunstwerken, die ich heimlich bei mir "Riesenhalsketten" nannte, weil sie zwei Stockwerk tief vom Tabakschuppen herunterhingen. Ich stellte mir die Sage vom Riesenfräulein vor, wie es sich abends schönmachte und eine solche Halskette anlegte - und wie jeder einzelne Stein darin eine Geschichte erzählte.
Zum Glück ahnt der Künstler nicht, dass ich im vergangenen Jahr eines seiner Kunstwerke außerdem als Medizin missbrauchte. Ich habe nämlich bei Geländern, durch die bequem ein Körper passt, leichten Höhenschwindel. Und wie ich da über den Köpfen des Publikums auf eben jener Etage in luftiger Höhe des Tabakschuppens auftrat, vom Abgrund getrennt durch ein allzu durchsichtiges Geländer, da hielt ich mich geistig an einer dieser Steinketten fest. Im Notfall, so sagte ich mir, müsste ich nur nach diesen Steinen greifen und würde mich wieder mit beiden Beinen auf der Erde spüren. Du willst wohl Tarzan spielen, sagte das Auftrittsteufelchen in meinem Ohr. Ich vertrieb es. Quatsch, sagte ich zu ihm, aber wenn das Kunstwerk hält, dann hält auch die Bühne. Und dann lande ich nicht unten in der Vorspeise. Es war reiner Selbstbetrug, Pittores Steine sind federleicht...
Man sieht sich vielleicht? Entweder bei der Vernissage am Freitag - oder bei einem elsässischen Essen, wo die Autorin alles dafür tun wird, dass sie nicht in der Vorspeise landet!
Links:
Der ominöse Ort des Geschehens mit Fotos nebst Anfahrt und Adresse
Vernissage mit Riccardo Pittore, 9.4.2010, 20 Uhr
Kulinarische Lesung mit Petra van Cronenburg 16.5.2010, 11 Uhr
Mein Focacciateig ruft...
Klingt gut.
AntwortenLöschenWas ist aus Cronenburg TV geworden?
Helfern Sie mir bitte von der Leitung herunter? Was ist "Cronenburg TV"?
AntwortenLöschenDas kleine Video welches immer oben rechts auf dem Blog ist, und fuer Vollidioten wie mich, die eine Anleitung nicht richtig lesen koennen. Fuer Profis ist es "Featured Art". Sorry!
AntwortenLöschenAch so! Da kommt demnächst wieder ein Filmchen zum Direktklicken, ich muss nur etwas Schönes suchen...
AntwortenLöschenIch dachte schon, ich hätte inzwischen eine TV-Beteiligung, von der ich noch nichts weiß, so ein eigener Sender wäre nicht übel ;-)