Keine Seligkeit ohne Bücher
"Es gibt keine Seligkeit ohne Bücher", hat Arno Schmidt einmal gesagt. Da werden einige lauthals lachen. Ich kenne Leute, die finden ihre Seligkeit, wenn sie jeden Tag ein Schnäppchen machen können. Die erzählen mir dann von ihrem Glück mit zehn Tafeln verbilligter Schokolade, obwohl sie Schokolade zutiefst verabscheuen, aber ohne diesen Kauf hätten sie doch kein Geld gespart. Glück eben.
Nun, es muss auch andere Verrückte geben. Ich investiere auch mein letztes Geld in Bücher. Ohne Lesestoff werde ich grantig. Ich werfe keine Gläser an die Wand, wohl aber schon mal ein schlechtes Buch. Man kann mir alles Mögliche nehmen, aber mein Hund und ein gutes Buch - das reicht für die berühmte Insel.
Heute schwebe ich über dem Boden. Seit ein paar Tagen kommen Bücher für meine Recherchen aus allen möglichen Antiquariaten Europas. Für Leute, die an Äußerlichkeiten hängen, echte Fehlkäufe. Unscheinbares, manchmal fleckiges Zeug mit angegilbtem Papier. Für mich das höchste Glück. Ich habe in London eine Biografie von "Dingens" aufgestöbert, die sein Schulfreund 1937 veröffentlicht hat, das Original. Ein unschätzbarer Wert, weil es die öffentliche Geschichtsschreibung in einigem drastisch umkippt und mich mit Anekdoten versorgt, nach denen ich mir nur die Finger lecken kann.
Heute dann ein großformatiges Päckchen. Aus irgendeinem Antiquariat an der Loire. Ein alter Ausstellungskatalog, der weltweit sonst nirgends mehr zu finden war. Als ich ihn aufschlage, bekomme ich Gänsehaut und Tränen in die Augen. Ich blicke direkt in die Dingenswelt - und sie ist noch faszinierender, noch aufregender, als ich mir das in meinen kühnsten Träumen vorstellen konnte. Längst lebt Dingens für mich, ich befinde mich im Dialog mit meiner Figur. Aber jetzt blickt mich auch eine längst vergessene Zeit an, die mir den Atem nimmt, weil sie so modern ist.
Ich platze fast, möchte endlich loslegen. Aber bevor ich fähig bin, die erste Szene zu schreiben, muss ich aus all diesen Schätzen erfahren, wie das damals abgelaufen sein könnte. Geschichten-Archäologie...
Dann die genaue Rekonstruktion, ein Plan - und schließlich kommt der Tag, wo ich von all dem Gelernten abschalte und meine Version (er)finde.
Nun, es muss auch andere Verrückte geben. Ich investiere auch mein letztes Geld in Bücher. Ohne Lesestoff werde ich grantig. Ich werfe keine Gläser an die Wand, wohl aber schon mal ein schlechtes Buch. Man kann mir alles Mögliche nehmen, aber mein Hund und ein gutes Buch - das reicht für die berühmte Insel.
Heute schwebe ich über dem Boden. Seit ein paar Tagen kommen Bücher für meine Recherchen aus allen möglichen Antiquariaten Europas. Für Leute, die an Äußerlichkeiten hängen, echte Fehlkäufe. Unscheinbares, manchmal fleckiges Zeug mit angegilbtem Papier. Für mich das höchste Glück. Ich habe in London eine Biografie von "Dingens" aufgestöbert, die sein Schulfreund 1937 veröffentlicht hat, das Original. Ein unschätzbarer Wert, weil es die öffentliche Geschichtsschreibung in einigem drastisch umkippt und mich mit Anekdoten versorgt, nach denen ich mir nur die Finger lecken kann.
Heute dann ein großformatiges Päckchen. Aus irgendeinem Antiquariat an der Loire. Ein alter Ausstellungskatalog, der weltweit sonst nirgends mehr zu finden war. Als ich ihn aufschlage, bekomme ich Gänsehaut und Tränen in die Augen. Ich blicke direkt in die Dingenswelt - und sie ist noch faszinierender, noch aufregender, als ich mir das in meinen kühnsten Träumen vorstellen konnte. Längst lebt Dingens für mich, ich befinde mich im Dialog mit meiner Figur. Aber jetzt blickt mich auch eine längst vergessene Zeit an, die mir den Atem nimmt, weil sie so modern ist.
Ich platze fast, möchte endlich loslegen. Aber bevor ich fähig bin, die erste Szene zu schreiben, muss ich aus all diesen Schätzen erfahren, wie das damals abgelaufen sein könnte. Geschichten-Archäologie...
Dann die genaue Rekonstruktion, ein Plan - und schließlich kommt der Tag, wo ich von all dem Gelernten abschalte und meine Version (er)finde.
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