Geschenke zum Fürchten
Nachdem endlich wieder alle Mitmenschen aus dem alltäglichen Stress in den noch aggressiver machenden Weihnachtseinkaufsstress abkippen und allüberall die Lichtlein dank Atomkraft blitzen, sollte ich passend zu meinen Blogthemen auch ein paar Geschenke vorschlagen. Nun feiere ich selbst ja kein Weihnachten. Außerdem leide ich im "offiziellen" Christmas-Country Alsace zunehmend fast körperlich an den disneyhaften Schrecknissen, die das Fest hier mit sich bringt. Heuer gab es die ersten weihnachtlich geschmückten Häuser immerhin schon Mitte Oktober und das Zeug löst die Karnevalsluftschlangen nahtlos ab. Manchmal auch erst die Ostereier. Was tut man nicht alles für die Touristen! (Irgendwann schreibe ich einmal ein Elsass-Weihnachtshasser-Buch inklusive Fotos, sonst glaubt mir das keiner).
Was gibt es also Schöneres, als Dinge zu empfehlen, die genauso geschmacklos sind? Zumindest Tante Erna mit ihrer Nippesvitrine kann man damit glänzende Äuglein beibringen! Ganz im Zeichen der Ballets Russes und des französisch-russischen Kulturjahres bin ich Richtung Osten einkaufen gegangen. Den egoistischen Grund gestehe ich zuerst: Ich war (erfolgreich) auf der Suche nach den herrlichen Rosenschals, die in Mulhouse kaum bezahlbar sind. Und habe mich beim Surfen so köstlich amüsiert, dass ich dieses Amusement teilen möchte.
Da wäre beispielsweise bei ausbleibender Gehaltserhöhung eine besonders kunstreiche Art, mit einem kleinen Mibringsel dem Chef zu sagen, was man wirklich von ihm hält. Natürlich mit Stempel und Sigille - versteht sich. Was aber schenkt man einer Frau, die man womöglich so gut nicht kennt? Schön soll es sein, vor allem praktisch und nicht zu verfänglich. Ganz genau - man schenkt dasselbe, was auch Apotheken, Banken und die Post in aller Herren Länder als Dreingabe bereit halten, aber die russische Version für die Frau ziert wenigstens eine nackte Frau!
Wer um die Weihnachtszeit ausgerechnet eine heiratet, langweilt sich womöglich schnell. Darum bekommt der Bräutigam ein ganz besonderes Auto geschenkt. So kann er schon einmal üben, wie man auf dem Boden herumrutscht, stilecht natürlich. Die besseren Exemplare der Gattung beschenkt man mit dem, womit alle echten Mannsbilder gurgeln: einem waschechten Wodka. Nur sollte es zu Weihnachten nicht irgendeiner sein. Wenn schon Leberschaden, dann bitte mit den richtigen Rückständen: 24 Karat Gold.
Manche Geschenke sind so witzig, dass sie schon wieder gefallen. Wie wäre es mit dem Nachdruck eines sowjetischen Agitationsplakats von 1925? Die bekopftuchte Dame sagt in etwa: "Wenn du keine Bücher liest, wirst du zum Analphabeten!" Recht hat sie. Eine niedliche Figurine dagegen erklärt mir sofort die engen historischen Verbindungen zwischen Russland und Frankreich, respektive dem ebenfalls Sauerkraut verschlingenden Elsass mit seinen Malossol-Gurken. Wenn man genau hinschaut, ist das doch eine Elsässerin mit einem Kougelhopf in den Händen, oder brauche ich eine neue Lesebrille?
Nein, diese Figürchen sind einfach zu niedlich. Dann ärgern wir doch lieber Tante Erna mit den schlimmsten Matrioschkas dieser tierischen Welt!
Trotzdem habe ich natürlich meine Rosenschals gefunden. Und eine wundervolle Entdeckung in einem Handelskonsortium zwischen Frankreich und den CEI-Ländern obendrein gemacht: Einen Buchladen, in dem man aus all diesen Ländern weltweit Bücher bestellen kann. Aus DREISSIG Ländern. Slavika ist nicht nur ein Eldorado für Slavisten, sondern führt auch jede Menge zweisprachige Bücher. Theoretisch sollte es dort die Originalausgabe von Nijinskys Tagebüchern geben und nicht nur die französische Fassung...
Wer weder Nijinsky im Original lesen will, noch Tante Erna in Rosenschals einhüllen, der bleibe im eigenen Land und ernähre sich redlich. Pardon, der verspeise besser edle Papierrosen. Die machen etwas her und halten ewig. Bis zum nächsten Weihnachtsbaum-Wohnungs-Brand.
Disclaimer: Ich wurde von keinem dieser Läden in irgendeiner Weise für die Werbung bestochen, nicht einmal von dem, durch den ich selbst gnadenlos Reibach mache (wer suchet, der findet).
Was gibt es also Schöneres, als Dinge zu empfehlen, die genauso geschmacklos sind? Zumindest Tante Erna mit ihrer Nippesvitrine kann man damit glänzende Äuglein beibringen! Ganz im Zeichen der Ballets Russes und des französisch-russischen Kulturjahres bin ich Richtung Osten einkaufen gegangen. Den egoistischen Grund gestehe ich zuerst: Ich war (erfolgreich) auf der Suche nach den herrlichen Rosenschals, die in Mulhouse kaum bezahlbar sind. Und habe mich beim Surfen so köstlich amüsiert, dass ich dieses Amusement teilen möchte.
Da wäre beispielsweise bei ausbleibender Gehaltserhöhung eine besonders kunstreiche Art, mit einem kleinen Mibringsel dem Chef zu sagen, was man wirklich von ihm hält. Natürlich mit Stempel und Sigille - versteht sich. Was aber schenkt man einer Frau, die man womöglich so gut nicht kennt? Schön soll es sein, vor allem praktisch und nicht zu verfänglich. Ganz genau - man schenkt dasselbe, was auch Apotheken, Banken und die Post in aller Herren Länder als Dreingabe bereit halten, aber die russische Version für die Frau ziert wenigstens eine nackte Frau!
Wer um die Weihnachtszeit ausgerechnet eine heiratet, langweilt sich womöglich schnell. Darum bekommt der Bräutigam ein ganz besonderes Auto geschenkt. So kann er schon einmal üben, wie man auf dem Boden herumrutscht, stilecht natürlich. Die besseren Exemplare der Gattung beschenkt man mit dem, womit alle echten Mannsbilder gurgeln: einem waschechten Wodka. Nur sollte es zu Weihnachten nicht irgendeiner sein. Wenn schon Leberschaden, dann bitte mit den richtigen Rückständen: 24 Karat Gold.
Manche Geschenke sind so witzig, dass sie schon wieder gefallen. Wie wäre es mit dem Nachdruck eines sowjetischen Agitationsplakats von 1925? Die bekopftuchte Dame sagt in etwa: "Wenn du keine Bücher liest, wirst du zum Analphabeten!" Recht hat sie. Eine niedliche Figurine dagegen erklärt mir sofort die engen historischen Verbindungen zwischen Russland und Frankreich, respektive dem ebenfalls Sauerkraut verschlingenden Elsass mit seinen Malossol-Gurken. Wenn man genau hinschaut, ist das doch eine Elsässerin mit einem Kougelhopf in den Händen, oder brauche ich eine neue Lesebrille?
Nein, diese Figürchen sind einfach zu niedlich. Dann ärgern wir doch lieber Tante Erna mit den schlimmsten Matrioschkas dieser tierischen Welt!
Trotzdem habe ich natürlich meine Rosenschals gefunden. Und eine wundervolle Entdeckung in einem Handelskonsortium zwischen Frankreich und den CEI-Ländern obendrein gemacht: Einen Buchladen, in dem man aus all diesen Ländern weltweit Bücher bestellen kann. Aus DREISSIG Ländern. Slavika ist nicht nur ein Eldorado für Slavisten, sondern führt auch jede Menge zweisprachige Bücher. Theoretisch sollte es dort die Originalausgabe von Nijinskys Tagebüchern geben und nicht nur die französische Fassung...
Wer weder Nijinsky im Original lesen will, noch Tante Erna in Rosenschals einhüllen, der bleibe im eigenen Land und ernähre sich redlich. Pardon, der verspeise besser edle Papierrosen. Die machen etwas her und halten ewig. Bis zum nächsten Weihnachtsbaum-Wohnungs-Brand.
Disclaimer: Ich wurde von keinem dieser Läden in irgendeiner Weise für die Werbung bestochen, nicht einmal von dem, durch den ich selbst gnadenlos Reibach mache (wer suchet, der findet).
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