Checklisten für Hersteller-Suche
Weiter geht's in der Serie "Ich bastle ein Buch" - trotz Titel natürlich auf professionellem Niveau; d.h., man muss auf Dinge achten, die einem bei einer Hobbybastelei auch einmal egal sein dürfen.
Thema Auswahl des Herstellers - gar nicht so einfach! Ich lese mich seit etwa drei Wochen durchs Internet und wäge ab, wäge weiter... Deshalb möchte ich einfach eine Checkliste von Fragen vorstellen, die man sich dabei selbst stellen sollte.
Sehr wichtig: Lest genauestens alles Kleingedruckte, auch wenn das Tage dauert und manchmal allzu gut versteckt wird. Aber schon dadurch trennt sich so manche Spreu vom Weizen. Außerdem lohnt es sich, in den Foren, die manche Hersteller anbieten, zu schnüffeln. Hier entdeckt man so manchen Haken, sollte aber auch beim Lesen der Beiträge gegen den Strich bürsten: Nicht immer liegt der Fehler bei demjenigen, dem er zugeschoben wird. Und schließlich sollte man fleißig gugeln - auf diese Art findet man ebenfalls den ein oder anderen Erfahrungsbericht, sogar in Bewertungsplattformen. Ein Paradebeispiel, das ich bei BoD im Forum gefunden habe, illustriert außerdem anschaulich, dass fremde Augen mehr sehen als eigene und der Alleingang nicht immer der einfachste ist.
Das Kleingedruckte
Hand aufs Herz: Was kann ich wirklich - wo brauche ich professionelle Hilfe? Forenlektüre zeigt, dass hier die Fehlerquelle Nr. 1 liegt. Die eigenen Fähigkeiten sollte man nie überschätzen - selbst Profis, die täglich Texte lektorieren, wissen, dass man sich selbst am schlechtesten korrigiert. (Die meisten Verlagsautoren arbeiten z.B. im Tausch mit Kollegen, bevor sie ein Manuskript abschicken.) Flexible Hersteller bieten eher Bausteine als Großpakete an, bei denen ich Leistungen auch einzeln dazubuchen kann, selbstverständlich gegen Aufpreis.
Sind die Handbücher / Anleitungen des Herstellers verständlich geschrieben und leicht zu beschaffen? Habe ich wirklich alles verstanden und korrekt gemacht? Habe ich die passende Software und kann ich mit ihr auch im Problemfall umgehen? Lieber zweimal zu viel in Foren oder bei Kollegen fragen als eine fehlerhafte Datei hochladen!
Wie gut erhältlich sind die Bücher? Wie lange sind die Lieferfristen? Die Frage der Distribution ist die wichtigste überhaupt. Da in der Regel PoD-Bücher nicht im Buchhandel ausliegen, müssen zumindest der Direktvertrieb über den Hersteller und der Bestellvorgang im Handel reibungslos laufen! Hier empfehle ich trotz oder gerade wegen vollmundiger Werbung der Hersteller den Praxischeck. Man nehme drei oder vier völlig unterschiedliche Titel eines Herstellers (Belletristik, Sachbuch, Outsiderthema, Bestseller) und schaue erst einmal in der Suchmaschine, ob sie schnell auffindbar und prominent gelistet sind. Dann kommt der Test in den bekanntesten Online-Läden, natürlich bei Amazon (bei PoD-Verfahren wichtig), aber auch im stationären Buchhandel bei einem kleineren unabhängigen Buchhändler und in einem Ketten-Laden. Neben der Titelsuche sollte man online auch die Stichwortsuche überprüfen: Wenn ich "Nähmaschine+surfen+ Buch" suche, kommt dann überhaupt ein Eintrag zum Buch "Mit der Nähmaschine durchs Internet"?
Man sollte sich informieren, ob der Hersteller nur bei libri und amazon gelistet ist oder auch die Barsortimente einschließt. Ebenfalls wichtig ist das Renommé des Herstellers, wenn man einen Buchhändler überzeugen möchte, ein Buch in den Laden zu stellen. Außerdem checken: Die Höhe und Wirtschaftlichkeit der Preise im Autoreneinkauf für Exemplare, die man selbst weiterverkaufen möchte, etwa bei Lesungen. Natürlich spielt die Preisgestaltung eine eminent wichtige Rolle auch dann, wenn man sie selbst machen kann. Ein Großteil der PoD-Titel, vor allem in der Belletristik, überschreitet schlicht die Schmerzgrenzen, die im Buchhandel üblich sind.
Wie zugänglich ist der Hersteller im Problemfall? Es gibt Hersteller, die wie große Maschinerien arbeiten; es gibt Paketpreise, bei denen Beratung oder eine Hotline grundsätzlich nicht eingeschlossen sind. Es gibt aber auch Hersteller, die Fragen gegenüber offen reagieren. Wie viel Betreuung brauche ich und was ist sie mir wert?
Finger weg von DKZV! Ich dachte immer, die Warnung sei im Zusammenhang mit PoD-Verfahren überflüssig, aber leider sieht die Realität anders aus. Viele Druckkostenzuschussverlage machen sich nämlich die Naivität von Hobbyautoren zunutze, indem sie behaupten, PoD-Hersteller würden ja schließlich auch Geld für alle möglichen Leistungen nehmen und eine Druckerei biete ebenfalls Dienstleistung. Hier hilft ein Blick aufs Preisniveau! Seriöse PoD-Anbieter berechnen höchstens die marktgängigen Preise für Premiumleistungen wie Lektorat oder Grafik, aber nur eine kleine, ebenfalls marktübliche Summe für die Herstellung (die PoD-Produktion für Bücher ohne Extras wird von vielen sogar kostenlos angeboten und über den Verkaufspreis abgerechnet). Kein Vergleich also zu den Tausenden von Euro, die DKZV ihren Kunden abschwatzen, und die noch weit über den Kosten liegen, die ich privat der Druckerei ums Eck zahlen müsste. Also Augen auf und Preise vergleichen! Vor allem sollte man sich vorher bei Fairlag kundig machen, um nicht den falschen Anbietern aufzusitzen.
Seriöse PoD-Hersteller sind keine DKZV! Ich glaubte, auch das müsse man nicht sagen. Solange aber selbst "gestandene" Autorenkollegen (und vor allem die) in Autorenforen auch im Jahr 2010 noch naiv herumtönen, PoD-Verfahren (Print on Demand) und Selbstverlegen seien per se anrüchig und so etwas wie Druckkostenzuschuss, muss man auch das richtig stellen: Blödsinn! PoD ist lediglich eine Druck- und Herstellungstechnik, so wie man auch Bücher im Offset herstellen kann. Man bekommt das in vielen Druckereien, aber eben auch bei spezialisierten Anbietern. Und weil so viele Menschen zusätzlich Profis für die Gestaltung und Herstellung brauchen (übrigens auch "gestandene" Autoren) sind hier manchmal typische Verlagsaufgaben angegliedert. Selbst Verlagskonzerne wie Holtzbrinck (epubli) sind sich nicht zu schade, als PoD-Hersteller und -Plattform zu fungieren.
PoD-Technik wird heutzutage auch von renommierten Verlagen genutzt, um Nischenbücher oder Backlists im Handel zu halten. Die Technik ist eine preiswerte Alternative für wissenschaftliche Arbeiten und Fachbücher. Autoren renommierter Verlage nutzen sie, um eigene Backlists zu schaffen oder Nischenthemen herauszugeben. Und ganz im Gegenteil zum Usus vergangener Jahre sind selbstverlegte Bücher - sofern professionell und erfolgreich - kein "Schmuddelkind" mehr bei herkömmlichen Verlagen und Literaturagenturen! Absoluter Karrierekiller und das Aus in der seriösen Buchbranche ist dagegen das Buch im DKZV.
Bin ich fähig und bereit, Werbung für mein Buch zu machen? Wer sein Buch selbst verlegt, muss damit leben, dass es zumindest in diesen Zeiten nicht auf irgendwelchen Stapeln in Buchläden liegen wird und seltenst in einem Schaufenster. Zwar kann man solche Bücher (sofern der Autor an die ISBN etc. gedacht hat) meist recht einfach bestellen, aber sie bleiben unsichtbar. Unsichtbare Bücher kauft niemand. Ich muss mir also lange vor der Herstellung Gedanken machen, wie ich das Buch an die Leser bekommen könnte. Bereits "sichtbare" Autoren (mit Büchern in guten Verlagen) haben es leichter. Das Einstellen allein beim Hersteller und Amazon bringt jedenfalls nur ein paar jämmerliche Zufallsverkäufe. Kommt dazu, dass sich das herkömmliche Feuilleton meist gegen Bücher sperrt, die bei PoD-Herstellern erschienen sind. Das heißt aber nicht, dass man gar keine Presse bekommt - man muss sich nur andere Zeitungen und vor allem andere Themen und Herangehensweisen suchen.
Das Thema Buch-PR und die Suche nach möglichen Kanälen und Strategien ist so komplex, dass ich es hier nicht ausgiebig bearbeiten kann. Logisch ist, dass Sachbücher sehr viel mehr Anknüpfungspunkte für Aktionen bieten als Belletristik oder gar Genre. Im Gegensatz zum Massenmarkt hilft es sogar, wenn die Nische besonders speziell ist - man findet sein Zielpublikum manchmal leichter. Ein schönes Beispiel, wie so etwas beim Sachbuch funktionieren kann, ist FRA-MUC-FRA. Das Problem der Buch-PR betrifft übrigens auch Autoren, die in herkömmlichen Verlagen die Presseabteilung unterstützen müssen oder gar für diese einspringen, weil sie keinen Spitzentitel bekommen. Und so mancher Autor im "echten" Verlag zahlt privat eine eigene PR-Agentur...
Ich verrate wahrscheinlich nicht zuviel, wenn ich sage, dass ich bereits von verschiedenen Seiten darauf angesprochen wurde, ob ich mein Wissen in Sachen PR und Journalismus nicht mal teilen könnte. Darauf gibt es eine einfache Antwort: Ein Blog reicht dazu nicht, ich müsste schon ein ganzes Buch schreiben. Warum eigentlich nicht? Vorher will ich aber den gesamten Test am eigenen Leib erfahren! Noch klingt ja alles so schön, noch haben sich die schlimmsten Fallstricke nicht manifestiert ... es geht also weiter in dieser Serie!
Thema Auswahl des Herstellers - gar nicht so einfach! Ich lese mich seit etwa drei Wochen durchs Internet und wäge ab, wäge weiter... Deshalb möchte ich einfach eine Checkliste von Fragen vorstellen, die man sich dabei selbst stellen sollte.
Sehr wichtig: Lest genauestens alles Kleingedruckte, auch wenn das Tage dauert und manchmal allzu gut versteckt wird. Aber schon dadurch trennt sich so manche Spreu vom Weizen. Außerdem lohnt es sich, in den Foren, die manche Hersteller anbieten, zu schnüffeln. Hier entdeckt man so manchen Haken, sollte aber auch beim Lesen der Beiträge gegen den Strich bürsten: Nicht immer liegt der Fehler bei demjenigen, dem er zugeschoben wird. Und schließlich sollte man fleißig gugeln - auf diese Art findet man ebenfalls den ein oder anderen Erfahrungsbericht, sogar in Bewertungsplattformen. Ein Paradebeispiel, das ich bei BoD im Forum gefunden habe, illustriert außerdem anschaulich, dass fremde Augen mehr sehen als eigene und der Alleingang nicht immer der einfachste ist.
Das Kleingedruckte
- Wird transparent kommuniziert, was genau in welchem Paketpreis enthalten ist? Kann ich die Pakete übersichtlich vergleichen?
- Gibt es versteckte Folgekosten, die nicht im Paketpreis enthalten sind? (z.B. für Datenhaltung)
- Werden Zusatzkosten offen und deutlich kommuniziert oder auf der Website versteckt? (z.B. für Lektorat, Buchsatz, Datenhaltung etc.)
- Enthält das gewählte Paket wirklich alles, was ich brauche? (z.B. ISBN, Barsortiment etc.)
- Wie lange laufen die Verträge? Wie schnell kann ich vorzeitig kündigen und kostet das Geld?
- Welche Nebenrechte gebe ich im Vertrag ab? (Manche Hersteller nehmen sich automatisch (!) z.B. Ebook-Rechte)
- Wie frei bin ich, andere Buchformate bei anderen Herstellern herauszugeben? (z.B. PoD-Print plus Kindle-Version)
- Wie komme ich aus dem Vertrag, falls ein herkömmlicher Verlag mein Buch übernehmen will?
- Sind die Autorenverträge auf der Website einlesbar oder müssen sie mühsam beschafft werden?
- Was tut der Hersteller selbst, um die Bücher sichtbar zu machen und zu vertreiben?
Hand aufs Herz: Was kann ich wirklich - wo brauche ich professionelle Hilfe? Forenlektüre zeigt, dass hier die Fehlerquelle Nr. 1 liegt. Die eigenen Fähigkeiten sollte man nie überschätzen - selbst Profis, die täglich Texte lektorieren, wissen, dass man sich selbst am schlechtesten korrigiert. (Die meisten Verlagsautoren arbeiten z.B. im Tausch mit Kollegen, bevor sie ein Manuskript abschicken.) Flexible Hersteller bieten eher Bausteine als Großpakete an, bei denen ich Leistungen auch einzeln dazubuchen kann, selbstverständlich gegen Aufpreis.
Sind die Handbücher / Anleitungen des Herstellers verständlich geschrieben und leicht zu beschaffen? Habe ich wirklich alles verstanden und korrekt gemacht? Habe ich die passende Software und kann ich mit ihr auch im Problemfall umgehen? Lieber zweimal zu viel in Foren oder bei Kollegen fragen als eine fehlerhafte Datei hochladen!
Wie gut erhältlich sind die Bücher? Wie lange sind die Lieferfristen? Die Frage der Distribution ist die wichtigste überhaupt. Da in der Regel PoD-Bücher nicht im Buchhandel ausliegen, müssen zumindest der Direktvertrieb über den Hersteller und der Bestellvorgang im Handel reibungslos laufen! Hier empfehle ich trotz oder gerade wegen vollmundiger Werbung der Hersteller den Praxischeck. Man nehme drei oder vier völlig unterschiedliche Titel eines Herstellers (Belletristik, Sachbuch, Outsiderthema, Bestseller) und schaue erst einmal in der Suchmaschine, ob sie schnell auffindbar und prominent gelistet sind. Dann kommt der Test in den bekanntesten Online-Läden, natürlich bei Amazon (bei PoD-Verfahren wichtig), aber auch im stationären Buchhandel bei einem kleineren unabhängigen Buchhändler und in einem Ketten-Laden. Neben der Titelsuche sollte man online auch die Stichwortsuche überprüfen: Wenn ich "Nähmaschine+surfen+ Buch" suche, kommt dann überhaupt ein Eintrag zum Buch "Mit der Nähmaschine durchs Internet"?
Man sollte sich informieren, ob der Hersteller nur bei libri und amazon gelistet ist oder auch die Barsortimente einschließt. Ebenfalls wichtig ist das Renommé des Herstellers, wenn man einen Buchhändler überzeugen möchte, ein Buch in den Laden zu stellen. Außerdem checken: Die Höhe und Wirtschaftlichkeit der Preise im Autoreneinkauf für Exemplare, die man selbst weiterverkaufen möchte, etwa bei Lesungen. Natürlich spielt die Preisgestaltung eine eminent wichtige Rolle auch dann, wenn man sie selbst machen kann. Ein Großteil der PoD-Titel, vor allem in der Belletristik, überschreitet schlicht die Schmerzgrenzen, die im Buchhandel üblich sind.
Wie zugänglich ist der Hersteller im Problemfall? Es gibt Hersteller, die wie große Maschinerien arbeiten; es gibt Paketpreise, bei denen Beratung oder eine Hotline grundsätzlich nicht eingeschlossen sind. Es gibt aber auch Hersteller, die Fragen gegenüber offen reagieren. Wie viel Betreuung brauche ich und was ist sie mir wert?
Finger weg von DKZV! Ich dachte immer, die Warnung sei im Zusammenhang mit PoD-Verfahren überflüssig, aber leider sieht die Realität anders aus. Viele Druckkostenzuschussverlage machen sich nämlich die Naivität von Hobbyautoren zunutze, indem sie behaupten, PoD-Hersteller würden ja schließlich auch Geld für alle möglichen Leistungen nehmen und eine Druckerei biete ebenfalls Dienstleistung. Hier hilft ein Blick aufs Preisniveau! Seriöse PoD-Anbieter berechnen höchstens die marktgängigen Preise für Premiumleistungen wie Lektorat oder Grafik, aber nur eine kleine, ebenfalls marktübliche Summe für die Herstellung (die PoD-Produktion für Bücher ohne Extras wird von vielen sogar kostenlos angeboten und über den Verkaufspreis abgerechnet). Kein Vergleich also zu den Tausenden von Euro, die DKZV ihren Kunden abschwatzen, und die noch weit über den Kosten liegen, die ich privat der Druckerei ums Eck zahlen müsste. Also Augen auf und Preise vergleichen! Vor allem sollte man sich vorher bei Fairlag kundig machen, um nicht den falschen Anbietern aufzusitzen.
Seriöse PoD-Hersteller sind keine DKZV! Ich glaubte, auch das müsse man nicht sagen. Solange aber selbst "gestandene" Autorenkollegen (und vor allem die) in Autorenforen auch im Jahr 2010 noch naiv herumtönen, PoD-Verfahren (Print on Demand) und Selbstverlegen seien per se anrüchig und so etwas wie Druckkostenzuschuss, muss man auch das richtig stellen: Blödsinn! PoD ist lediglich eine Druck- und Herstellungstechnik, so wie man auch Bücher im Offset herstellen kann. Man bekommt das in vielen Druckereien, aber eben auch bei spezialisierten Anbietern. Und weil so viele Menschen zusätzlich Profis für die Gestaltung und Herstellung brauchen (übrigens auch "gestandene" Autoren) sind hier manchmal typische Verlagsaufgaben angegliedert. Selbst Verlagskonzerne wie Holtzbrinck (epubli) sind sich nicht zu schade, als PoD-Hersteller und -Plattform zu fungieren.
PoD-Technik wird heutzutage auch von renommierten Verlagen genutzt, um Nischenbücher oder Backlists im Handel zu halten. Die Technik ist eine preiswerte Alternative für wissenschaftliche Arbeiten und Fachbücher. Autoren renommierter Verlage nutzen sie, um eigene Backlists zu schaffen oder Nischenthemen herauszugeben. Und ganz im Gegenteil zum Usus vergangener Jahre sind selbstverlegte Bücher - sofern professionell und erfolgreich - kein "Schmuddelkind" mehr bei herkömmlichen Verlagen und Literaturagenturen! Absoluter Karrierekiller und das Aus in der seriösen Buchbranche ist dagegen das Buch im DKZV.
Bin ich fähig und bereit, Werbung für mein Buch zu machen? Wer sein Buch selbst verlegt, muss damit leben, dass es zumindest in diesen Zeiten nicht auf irgendwelchen Stapeln in Buchläden liegen wird und seltenst in einem Schaufenster. Zwar kann man solche Bücher (sofern der Autor an die ISBN etc. gedacht hat) meist recht einfach bestellen, aber sie bleiben unsichtbar. Unsichtbare Bücher kauft niemand. Ich muss mir also lange vor der Herstellung Gedanken machen, wie ich das Buch an die Leser bekommen könnte. Bereits "sichtbare" Autoren (mit Büchern in guten Verlagen) haben es leichter. Das Einstellen allein beim Hersteller und Amazon bringt jedenfalls nur ein paar jämmerliche Zufallsverkäufe. Kommt dazu, dass sich das herkömmliche Feuilleton meist gegen Bücher sperrt, die bei PoD-Herstellern erschienen sind. Das heißt aber nicht, dass man gar keine Presse bekommt - man muss sich nur andere Zeitungen und vor allem andere Themen und Herangehensweisen suchen.
Das Thema Buch-PR und die Suche nach möglichen Kanälen und Strategien ist so komplex, dass ich es hier nicht ausgiebig bearbeiten kann. Logisch ist, dass Sachbücher sehr viel mehr Anknüpfungspunkte für Aktionen bieten als Belletristik oder gar Genre. Im Gegensatz zum Massenmarkt hilft es sogar, wenn die Nische besonders speziell ist - man findet sein Zielpublikum manchmal leichter. Ein schönes Beispiel, wie so etwas beim Sachbuch funktionieren kann, ist FRA-MUC-FRA. Das Problem der Buch-PR betrifft übrigens auch Autoren, die in herkömmlichen Verlagen die Presseabteilung unterstützen müssen oder gar für diese einspringen, weil sie keinen Spitzentitel bekommen. Und so mancher Autor im "echten" Verlag zahlt privat eine eigene PR-Agentur...
Ich verrate wahrscheinlich nicht zuviel, wenn ich sage, dass ich bereits von verschiedenen Seiten darauf angesprochen wurde, ob ich mein Wissen in Sachen PR und Journalismus nicht mal teilen könnte. Darauf gibt es eine einfache Antwort: Ein Blog reicht dazu nicht, ich müsste schon ein ganzes Buch schreiben. Warum eigentlich nicht? Vorher will ich aber den gesamten Test am eigenen Leib erfahren! Noch klingt ja alles so schön, noch haben sich die schlimmsten Fallstricke nicht manifestiert ... es geht also weiter in dieser Serie!
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