... es braucht noch Riesling

Wahrscheinlich hat es inzwischen auch der Letzte mitbekommen: Mein Buch "Elsass. Wo der Zander am liebsten im Riesling schwimmt" ist bis auf wenige Exemplare, die noch im Buchhandel herumschwirren mögen, restlos vergriffen. Hanser stellt außerdem leider die gesamte Reihe dieser Reisebücher als solche ein.
Ursprünglich hatte ich laut getönt, ich würde für einen schnellen Nachdruck sorgen, weil doch immer noch erstaunlich viele Fans sehnsüchtig nachfragen.

Nun möchte ich bitten, diese Sehnsucht noch etwas zu zügeln! Wie man meinem Blog vielleicht anmerken kann, habe ich in letzter Zeit die üblichen Denkweisen um Manuskripte und Veröffentlichungen genauso hinter mir gelassen wie das schriftstellerische Denken in Landesgrenzen. Deshalb kann ich jetzt so viel verraten, dass ich gemeinsam mit einer französischen Freundin überprüfe, wie man den "Zander im Riesling" endlich völlig zweisprachig - und das auf sehr professioneller Ebene - hüben und drüben vom Rhein zum Schwimmen bringen kann - und vor allem mit welchen Partnern und Finanzierungen.

Sollte unsere Idee Hand und Fuß haben und sich als tragfähig erweisen, wird es nicht nur eine binationale Neuauflage geben, sondern womöglich mehr Bücher dieser Art. Aber bis es soweit ist, braucht der Zander noch einige Löffel Sahne an die Sauce, sprich, zwei Frauen aus zwei Ländern müssen noch hart am Bücherherd arbeiten. Als nächstes schaue ich mir erst einmal eine Probeübersetzung an.

Ich selbst bin natürlich schon ganz aufgeregt, weil es für mich eine ganz besondere Premiere wäre, in meiner anderssprachigen Wahlheimat ein Buch - auch für Deutschland - produzieren zu können. So würden meine Europaarbeit und meine Arbeit als Autorin sich wundervoll ergänzen. Spannend ist es vor allem für mich, die Gegebenheiten und Mechanismen des deutschen Buchmarkts völlig neu zu denken. Nicht mehr zu fragen: Wie macht man das üblicherweise? Sondern zu fragen: Was muss ich machen, um meine Idee zu verwirklichen? Nicht mehr zu warten, ob ein Verlag Lizenzen verkauft oder meist nicht. Sondern ein Buch gleich binational und bikulturell zu entwickeln.

Natürlich steht und fällt eine solche Idee wie jede andere mit dem Geld. Deshalb steht vor dem Übersetzen und Produzieren zuerst einmal die Aufgabe, ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten und Partner anzusprechen.
Falls das dann nicht klappen sollte - was ich, toitoitoi, nicht hoffe oder beschreien mag - ist der "Zander" immer noch ratzfatz auf Deutsch nachgedruckt. Er kommt also wieder, egal wie.

4 Kommentare:

  1. Und dann wird das nicht nur ein wunderbares Geschenk für alle Elsassliebhaber links und rechts des Rheins, sondern gleichzeitig ein Standardwerk in den Schulen und Volkshochschulen zum Erlernen der Sprache und ein Auffrischungskurs für alle, die aus der Schule längst raus sind und schon immer mal was für ihre Fremdsprachenkenntnisse tun wollten!

    Wenn das klappen würde, dann wäre das ziemlich klasse!

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  2. Sabine,
    du bist ein Schatz. Du weißt gar nicht, auf welche Vertriebs-Idee du mich gerade gebracht hast! ;-)

    Ich schreibe zufällig eben im Moment einer gewissen sehr praktischen Vereinigung, die ankommenden Migranten in Frankreich Sprachkurse bietet, dass sie mich bitte bitte nach 20 Jahren aus dem Verteiler streichen sollten, weil ich inzwischen Bücher aus dem Französischen übersetzen kann. (Bei euch nennt man das wohl Bildungsverweigerung...)

    Dagobert Duck meint: Wenn man das Buch dann nur all denen in die Hand drücken würde, die das Land irgendwie von außen betreten müssen ... ich denke da z.B. an die hochdotierten bildungsunwilligen Zeitimigranten mit Dolmetscher in Strasbourg, huch! :-P

    Um DAS Buch habe ich wirklich keine Angst, das läuft wie ein alter VW Käfer.

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  3. Such noch Übersetzer aus allen EU-Mitgliedsstaaten - und dann machste nen Büchertisch vor allen europäischen Behörden im Elsass auf!

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  4. Tja ... leider ist genau das der größte Kostenfaktor neben Werbung und evtl. Fotografen: Übersetzungen. Lass uns erst mal eine schaffen ;-)

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