Hoch die Tassen!
Nachdem ich heute Unmengen von Daten herumgeschoben und abgesogen habe (und mir ein lieber Kollege hier mit seinen Duft-Noten wunderbar die Zeit verkürzt hat), konnte ich vorhin jubeln. Es war eine gute Entscheidung, die Fotobearbeitung für das Nijinsky-Buch nicht mühevoll selbst zu machen, sondern einem Profi in die Hand zu geben (langsam lerne auch ich delegieren). Der Mann hat wunderbare Arbeit geleistet. Er brachte nicht nur abgerissene Fotoecken zum Verschwinden, sondern holte auch aus fast undruckbaren historischen Aufnahmen noch das Letzte heraus. Dadurch war die Auswahl nun größer und ich habe es endlich tatsächlich geschafft, dass jedes Kapitel auf einer rechten Seite beginnt, obwohl das Buch durchweg und nicht als Block illustriert ist. Ich gebe zu, ich habe ziemlich gejubelt, als ich die fertig gesetzte Fassung mit den Bildern an der richtigen Stelle vor mir hatte! So schön und passend illustriert habe ich mir das Buch nicht erträumt - und ohne die Library of Congress in Washington wäre das auch nicht möglich gewesen.
Nun ist die Sache offiziell:
Das Nijinsky-Buch wird 128 Seiten haben und als Hardcover im Format 12,5 x 20,5 (B x H) in der Edition Octopus von Monsenstein & Vannerdat erscheinen. Das Cover wird sehr blau sein ... Das Buch hat eine farbige Abbildung und 21 Schwarz-Weiß-Fotos. Es wird etwa 16 Euro kosten - die genaue Kalkulation kann ich erst machen, wenn ich die genaue Seitenzahl vor mir habe.
Den Titel kann ich noch nicht verraten, weil ich das (geldsparende) Risiko eingegangen bin, keinen Titelschutz beantragt zu haben - und der Teufel ist bekanntlich ein Eichhörnchen.
Morgen muss ich noch einige technische Fragen mit der Druckerei klären, dann muss noch ein klein wenig Feintuning gemacht werden. Anschließend wird hoffentlich perfekt das pdf der Druckversion entstehen. Kurzum - nach Ostern geht das pdf auf die Reise und nimmt dann seinen üblichen Weg. Je nach Andrang in der Herstellung und Zustand meiner Daten müsste das Buch vier bis sechs Wochen später im Handel sein. Allerdings nicht bei Thalia & Co., denn auch hier heißt es, völlig neue Wege zu gehen.
Ich verrate ein bis jetzt gehütetes Geheimnis:
Erinnert sich noch jemand, als ich völlig verzweifelt war, weil das Projekt zu scheitern drohte? Als mich bei einem gewissen Abend Russen aus Petersburg und Amerikaner aufhetzten, einfach selbst das Unmögliche zu wagen; mir Menschen zu suchen, die nicht behinderten, sondern motivierten? An diesem Abend wurde die Idee geboren, neben dem Text über Nijinsky etwas in Büchern dieser Art völlig Unübliches zu wagen - nämlich mit Fachleuten zu plaudern, die Faszinierendes zu erzählen haben.
Und weil alle so herrlich mitgefiebert haben, verrate ich jetzt auch, wer die beiden Menschen sind, die sich so großzügig und offen an Gesprächen zum Buch beteiligt haben: Der Ballettdirektor und Chefchoreograf Ralf Rossa von der Oper Halle, der selbst ein grandioses Nijinsky-Ballett inszeniert hat (Video) - und der Kurator Dr. Michael Braunsteiner vom Museum für Gegenwartskunst im Stift Admont, der Teile der weltberühmten Prinzhorn-Sammlung nach Österreich gebracht hatte.
Die Sammlung Prinzhorn in Heidelberg feiert übrigens von Mai bis August mit der Sonderausstellung "Von Kirchner bis heute" ihr zehnjähriges Bestehen als Museum und den 125. Geburtstag Prinzhorns, der sich mit seinem Buch "Die Bildnerei der Geisteskranken" einen Namen machte und in Verbindung mit Nijinskys erster Klinik stand. Ich erinnere: Von Nijinsky gibt es einen größeren Fundus an Zeichnungen, der zuletzt in der Hamburger Kunsthalle zu sehen war.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal ganz herzlich der wunderbaren Presseabteilung der Oper Halle danken, die nicht nur vorbildliche Arbeit leistet, sondern auch alte Journalistenhasen noch mit ihrer Schnelligkeit und Hilfsbereitschaft überraschen kann. Übrigens kamen beide Kontakte via Social Media zustande.
Ich gratuliere dir zu dieser wunderbaren Leistung, Petra und freue mich, dass du so hochkaraätigen Beistand hattest und hast!
AntwortenLöschenHerzlichst
Christa
Ich bin unmäßig abergläubisch - bitte keine Gratulationen, bevor nicht der Vorhang fällt ;-) Es kann jetzt in der Technik noch so viel schiefgehen, absolute Katastrophen könnten passieren. Allein bei der herrlichen Arbeit, alle deutschen Anführungszeichen in französische zu ändern, im gesamten Text - aua.
AntwortenLöschenDrum spuckt mir lieber über die Schulter, klopft dreimal an meinen Holzkopf und ruft ganz laut toitoitoi! (Ach ja, und bitte nicht unter Leitern durchgehen...)
Herzlichst,
Petra
Ich spucke Ihnen gerne über die Schulter ... und klopfe auch dazu und drücke ganz ganz fest die Daumen.
AntwortenLöschenNeue Ideen - neue Wege - neue Bücher.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.
Super, danke, das MUSS jetzt wirken (ich bin so aufgeregt)
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