kauf mich oder ich kill dich
Falls sich jemand bei der Hitze langweilt, gibt es wieder ein wenig Lesestoff. Der Künstler Daniel Richter verlässt Hamburg wegen der Kulturpolitik der Stadt und macht im Hamburger Abendblatt deutlich, was passiert, wenn Kunst und Kultur nur noch merkantilisiert werden. Über Künstler sagt er:
Ich schlage, um den Erfolg solcher Literatur ressourcenschonender zu etablieren, eine Krimiserie vor: "Autoren morden ihre Verleger, Lektoren, Agenten, Buchhändler, Kollegen..." Doch wer will das lesen?
Apropos mordende Autoren - es traut sich in dieser winzigen Branche ja bekanntlich kaum einer außer Gstrein u.a. das Nest öffentlich zu beschmutzen. Man trifft sich im Dorf der Bücherwelt bekanntlich immer mindestens zweimal. Dabei zuckt kaum noch einer die Schultern, wenn klar wird, wie man Claqueure und angeblich freie Rezensenten bezahlen kann; wie die Verlagswelt scheinbar private Blogs laufen lässt, die auch nur aus der Presseabteilung stammen. Nichts gegen die Musikbranche, aber nahe dran. Welche Intrigen, welch menschlicher Hinterhalt jedoch unter AutorInnen in Netzwerken blühen, können nur diejenigen ermessen, die sich denselben ausliefern oder wenigstens ausreichend kriminelle Fantasie besitzen. Die Autorin Heike Koschyk beweist Mut und spricht offen über Mobbingkampagnen und Anti-PR unter Autoren:
"Das sind doch keine Danone-Berater! Kreativität ist etwas für Werber, Grafiker und Fotografen, die hat mit Kunst erst mal nichts zu tun. Der Akt des Schaffen als Künstler ist ein anderer als der eines Auftragnehmers für einen Konzern oder Sportverein."Dabei geht's auch innerhalb der Kunst zunehmend um Konsum und der wird beispielsweise in der Literatur neuerdings am liebsten mit satten Skandalen angefacht. Je mehr ein Buch polarisiert, je besser man es zerreissen kann, je skandalumwitterter die Autorin, der Autor, umso verlockender fürs Feuilleton. Wird Norbert Gstrein, einst Autor bei Suhrkamp, jetzt bei Hanser, Hegemann als Buhmann überholen? Die Schlammschlacht um die Verlegerin in seinem neuen Roman ist eröffnet, denn seine ehemalige Chefin soll hinter der Fiktion mehr als erkennbar sein. Natürlich ist der Roman noch gar nicht erschienen.
Ich schlage, um den Erfolg solcher Literatur ressourcenschonender zu etablieren, eine Krimiserie vor: "Autoren morden ihre Verleger, Lektoren, Agenten, Buchhändler, Kollegen..." Doch wer will das lesen?
Apropos mordende Autoren - es traut sich in dieser winzigen Branche ja bekanntlich kaum einer außer Gstrein u.a. das Nest öffentlich zu beschmutzen. Man trifft sich im Dorf der Bücherwelt bekanntlich immer mindestens zweimal. Dabei zuckt kaum noch einer die Schultern, wenn klar wird, wie man Claqueure und angeblich freie Rezensenten bezahlen kann; wie die Verlagswelt scheinbar private Blogs laufen lässt, die auch nur aus der Presseabteilung stammen. Nichts gegen die Musikbranche, aber nahe dran. Welche Intrigen, welch menschlicher Hinterhalt jedoch unter AutorInnen in Netzwerken blühen, können nur diejenigen ermessen, die sich denselben ausliefern oder wenigstens ausreichend kriminelle Fantasie besitzen. Die Autorin Heike Koschyk beweist Mut und spricht offen über Mobbingkampagnen und Anti-PR unter Autoren:
"...ganz systematisch werden Bücher in der Luft zerrissen, Autoren bloß gestellt, abgerechnet."Was sie beschreibt, ist noch zahm gegen das, was hinter den Kulissen manchmal wirklich läuft. Unter dem Aspekt der PR gesehen, können solche Mobbingaktionen jedoch wirken wie Gstreiners Romanankündigung: So ein Schuss kann schnell nach hinten losgehen. Ob es allerdings hilft, sich als Betroffener zu rechtfertigen? Da gösse man allzu oft Öl auf unterbelichtete Lämpchen.
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