Als Künstler holt man sich die Endorphine anders.
Vom Publikum:
- jemand versteht genau, was man mit seinem Werk sagen wollte
- jemand liest etwas aus dem Werk, das einen selbst bereichert oder interessiert
- jemand kauft das Werk oder kann sonst irgendwie etwas damit anfangen
- Applaus in allen Formen
Von anderen Künstlern:
- man erfährt, dass man nicht allein kämpft
- man hört, dass es neben den Abs auch die Aufs gibt
- man lästert sich frei über die Kunstvermarkter, die das eigentliche große Geld machen
- man bekommt an der rechten Stelle den Kopf gewaschen
- man sieht, eiserne Disziplin und Besessenheit sind normal
- man fühlt die Energie, die aus der Arbeit entsteht und sich überträgt
Kurzum, man muss sich jeden Tag neu entscheiden, ob man sich lieber ein Steak brät oder sich auf den Hosenboden setzt. Nur, von nichts kommt nichts, erst recht kein Steak.
Ich überlege gerade: Gibt es noch andere Endorphinquellen für Künstler? Wir Schriftsteller haben doch eigentlich mit noch mehr zu tun als dem Publikum und KollegInnen?
Na, bevor ich mir jetzt selbst das Hirn zermartere, was bekanntlich Endorphine kostet, esse ich lieber einen Apfel. Vielleicht haben die Mitleser hier ja Hausrezepte für Schriftstellers kleines Hirnglück?
Einen Endorphinspender habe ich noch:
AntwortenLöschenEine Lesung halten, und genau die jeweils im Text angelästerte Zielgruppe steht auf und geht raus! Das habe ich tatsächlich einmal in dreifacher Ausführung geschafft, und ich bin immer noch stolz darauf!
Hoffentlich ist auch die richtige Zielgruppe dringeblieben... ;-)
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