Es ist eine ganz einfache Rechnung: Das Heizöl kostet mindestens doppelt so viel - also muss man als Freiberufler auch doppelt so viel arbeiten (es sei denn, die Honorare stiegen entsprechend, welch schöner Traum). Lange habe ich mit mir gehadert, wie man zu Geld kommen könnte, wenn man gleichzeitig zwei Bücher schreibt und Termine einzuhalten hat.
Die Vernunft schrieb den bürgerlichen Angestelltenjob vor, idealerweise Teilzeit. Zwei Stunden fürs Pendeln muss man hier ohnehin mindestens einrechnen. Aber setze ich mich nach so einer Arbeit nachher wirklich noch an ein Buch? Abgesehen davon hörte ich ja schon vor zwei Jahren überall, ich sei viel zu alt zum Arbeiten (wie geht das mit der Rente ab 67?). Fast wäre ich depressiv geworden, weil ich langsam selbst glaubte, ein unnützes, altes, kaputtes Wrack zu sein.
Tja, und dann hat sich der kleine innere Schweinehund gemeldet und frech gekichert. Schau mal, als Schriftsteller hast du doch auch keine Rentenzeit und schreibst, bis dir der Griffel aus den gichtigen Fingern fallen wird. Es gibt noch andere Berufe, die man bis ins hohe Greisenalter ausüben kann, ohne dass einer meckert. Aber ich kann das doch nicht! Ich bin mein Leben lang darauf gedrillt worden, dass ich das nicht können kann. Der Schweinehund hat mir einen Tritt gegeben und mich daran erinnert, dass ich in meinem allerersten Beruf doch auch sowas wie ein Bühnenkasper geworden wäre. Und dann ist bei einem Auftritt als Autorin im Galand die Schnapsidee irgendwie aus der Luft herbeigehüpft...
Aber wie kriegt man sich dazu, so etwas auch wirklich durchzuziehen? Um mich herum schütteln alle den Kopf, erklären mich für verrückt, trauen es mir nicht zu oder geben zu bedenken, welch irrer Berg an Arbeit das sei. Unmöglich. Sie appelieren an meine Vernunft, es fallen Worte wie Sicherheit, ordentliche Arbeit, bürgerlich anerkannt... Den potentiellen Arbeitgebern vor ein paar Jahren habe ich beinahe geglaubt, ich sei tattrig alt. Bevor ich jetzt allen glaube, ich sei verrückt und durchgedreht, zwinge ich mich. Ich entwickle die Idee öffentlich, vor Publikum. Sozusagen live im Internet. Ich würde mich grässlich blamieren, wenn ich den Rückzieher machen würde. Und siehe da, es hilft wie ein Abgabetermin eines Verlags. Denn man würde Faulheit ja sehen...
Dieser Think Tank für einen Kleinkunstabend ist außerdem ein neues mediales Experimentierfeld. Ein erlebbarer Abend entsteht nicht nur vorab, sondern versorgt nachher das Publikum mit Geschichten und Ideen im Hintergrund, die sich mit den gespielten verweben...
Die Vernunft schrieb den bürgerlichen Angestelltenjob vor, idealerweise Teilzeit. Zwei Stunden fürs Pendeln muss man hier ohnehin mindestens einrechnen. Aber setze ich mich nach so einer Arbeit nachher wirklich noch an ein Buch? Abgesehen davon hörte ich ja schon vor zwei Jahren überall, ich sei viel zu alt zum Arbeiten (wie geht das mit der Rente ab 67?). Fast wäre ich depressiv geworden, weil ich langsam selbst glaubte, ein unnützes, altes, kaputtes Wrack zu sein.
Tja, und dann hat sich der kleine innere Schweinehund gemeldet und frech gekichert. Schau mal, als Schriftsteller hast du doch auch keine Rentenzeit und schreibst, bis dir der Griffel aus den gichtigen Fingern fallen wird. Es gibt noch andere Berufe, die man bis ins hohe Greisenalter ausüben kann, ohne dass einer meckert. Aber ich kann das doch nicht! Ich bin mein Leben lang darauf gedrillt worden, dass ich das nicht können kann. Der Schweinehund hat mir einen Tritt gegeben und mich daran erinnert, dass ich in meinem allerersten Beruf doch auch sowas wie ein Bühnenkasper geworden wäre. Und dann ist bei einem Auftritt als Autorin im Galand die Schnapsidee irgendwie aus der Luft herbeigehüpft...
Aber wie kriegt man sich dazu, so etwas auch wirklich durchzuziehen? Um mich herum schütteln alle den Kopf, erklären mich für verrückt, trauen es mir nicht zu oder geben zu bedenken, welch irrer Berg an Arbeit das sei. Unmöglich. Sie appelieren an meine Vernunft, es fallen Worte wie Sicherheit, ordentliche Arbeit, bürgerlich anerkannt... Den potentiellen Arbeitgebern vor ein paar Jahren habe ich beinahe geglaubt, ich sei tattrig alt. Bevor ich jetzt allen glaube, ich sei verrückt und durchgedreht, zwinge ich mich. Ich entwickle die Idee öffentlich, vor Publikum. Sozusagen live im Internet. Ich würde mich grässlich blamieren, wenn ich den Rückzieher machen würde. Und siehe da, es hilft wie ein Abgabetermin eines Verlags. Denn man würde Faulheit ja sehen...
Dieser Think Tank für einen Kleinkunstabend ist außerdem ein neues mediales Experimentierfeld. Ein erlebbarer Abend entsteht nicht nur vorab, sondern versorgt nachher das Publikum mit Geschichten und Ideen im Hintergrund, die sich mit den gespielten verweben...
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