Bei Nachbars sind die Profigärtner angerückt. Garten- und Landschaftsbaufirma, drei Mann, Cheffe und zwei junge Leute. Cheffe fährt die Maschinen, einer der Jungen soll auf dem Boden, den er gezackert hat, große Steine und Äste auflesen und zum Abtransport aufschichten. In Zeitlupe bewegt sich der junge Mann, das Bücken fällt ihm sichtlich schwer, zu viel Fett schwärt bereits um den Bauch. Akribisch werden die Steine angeschaut, ob sie groß genug sind, dass es sich lohnt, den Rücken zu krümmen. Dann schmeißt er sie, wenn Cheffe nicht schaut, am Rand unter die Hecke.
Einige Zeit später findet Cheffe, dass unter der Hecke ganz schön viel Dreck herumliegt. Der zweite junge Mann, der schon Stunden in der Nase gepopelt hat, soll den wegräumen, zum Abtransport. Und die Hecke ein wenig putzen. Also gehorcht der zweite junge Mann und räumt den Dreck weg, den der erste hingeschmissen hat. Dann kommt das schwerste Gärtnershandwerk. Eine Hecke, die sichtlich aus verschiedenen Sorten Grünzeug besteht. Manches rankt sogar, manches bildet Unterholz. Schwer. Beide jungen Männer grübeln die Hecke an. Dann pinkelt der eine sicherheitshalber mal dagegen. Könnte ja helfen.
Cheffe kümmert sich nicht um die Müh der jungen Mitarbeiter, er muss Trecker fahren. Der eine geht wieder Steine sammeln, das erledigt sich in Zeitlupe so schön. Der andere staunt weiter die Hecke an, schnippelt hier fünf Zentimeter und dort einen Ast. Schmeißt den Dreck dorthin, wo er hat saubermachen sollen. Und dann gibt er sich einen Ruck, wahrscheinlich, weil er heute schon so intensiv hat arbeiten müssen. Er zückt die Kettensäge! Wird die Hecke fallen? Nein, er rasiert damit nur zwei Pflanzen weg, die er mit Kennerblick als Unkraut identifiziert hat: Eine wertvolle, über hundert Jahre alte Rosensorte. Und einen Zierknöterich, der ultrateuer ist wegen seiner eleganten lila Blüten - und der zehn Jahre gebraucht hat, um so groß zu werden.
Und dann passiert die absolute Katastrophe. Die Nachbarin, nämlich ich, spricht die jungen Leute an, dass der Nachbarszaun nur ein loses Provisorium sei. Und sie vielleicht nicht alles Holz dagegenlehnen sollten, sonst fällt er um und Nachbars Hund ist weg. Lehnt sich der eine gegen den Zaun, der mit dem Schmerbauch. Der Zaun schwabbelt gefährlich, der junge Mann auch. Wiederhole ich mein Sätzchen, sogar zweisprachig, zur Sicherheit. Sagt der andere: "Da müssen wir erst den Patron fragen, ob der umfällt. Und was wir dann machen sollen."
Was diese Geschichte in meinem Blog zu suchen hat? Ich hatte versucht, mir im Sommer das miese Schriftstellergehalt mit einem Job als Hilfsgärtnerin aufzubessern. Und ich habe zwei Jahre in diesem Job hinter mir (nicht zu reden von denen im eigenen Garten), weiß alles über den perfekten Schnitt und kann Pflanzen auch mit botanischem Namen erkennen. Denkste. Den einen war ich gleich zu alt. Die anderen durften nur Langzeitarbeitslose einstellen und hatten beschlossen, ihre Felder lieber brachliegen zu lassen, weil die zu unwillig arbeiteten. Die anderen wollten mich nicht einstellen, weil ich in meinem Alter ja rückenkrank werden könnte. Keiner hat mir gesagt, dass man für eine Anstellung inzwischen so knalldoof sein muss und den ganzen Tag Löcher in die Luft staunen darf.
Aber Schriftsteller sind ja so pervers, dass sie ALLES verhackstücken. Die Hauptfigur in meinem Roman ist zufällig Hilfsgärtnerin. Umso schöner, wenn ich dann schrullige Realität beigeben kann. Solche Sachen kann man sich nämlich unmöglich selbst ausdenken!
Einige Zeit später findet Cheffe, dass unter der Hecke ganz schön viel Dreck herumliegt. Der zweite junge Mann, der schon Stunden in der Nase gepopelt hat, soll den wegräumen, zum Abtransport. Und die Hecke ein wenig putzen. Also gehorcht der zweite junge Mann und räumt den Dreck weg, den der erste hingeschmissen hat. Dann kommt das schwerste Gärtnershandwerk. Eine Hecke, die sichtlich aus verschiedenen Sorten Grünzeug besteht. Manches rankt sogar, manches bildet Unterholz. Schwer. Beide jungen Männer grübeln die Hecke an. Dann pinkelt der eine sicherheitshalber mal dagegen. Könnte ja helfen.
Cheffe kümmert sich nicht um die Müh der jungen Mitarbeiter, er muss Trecker fahren. Der eine geht wieder Steine sammeln, das erledigt sich in Zeitlupe so schön. Der andere staunt weiter die Hecke an, schnippelt hier fünf Zentimeter und dort einen Ast. Schmeißt den Dreck dorthin, wo er hat saubermachen sollen. Und dann gibt er sich einen Ruck, wahrscheinlich, weil er heute schon so intensiv hat arbeiten müssen. Er zückt die Kettensäge! Wird die Hecke fallen? Nein, er rasiert damit nur zwei Pflanzen weg, die er mit Kennerblick als Unkraut identifiziert hat: Eine wertvolle, über hundert Jahre alte Rosensorte. Und einen Zierknöterich, der ultrateuer ist wegen seiner eleganten lila Blüten - und der zehn Jahre gebraucht hat, um so groß zu werden.
Und dann passiert die absolute Katastrophe. Die Nachbarin, nämlich ich, spricht die jungen Leute an, dass der Nachbarszaun nur ein loses Provisorium sei. Und sie vielleicht nicht alles Holz dagegenlehnen sollten, sonst fällt er um und Nachbars Hund ist weg. Lehnt sich der eine gegen den Zaun, der mit dem Schmerbauch. Der Zaun schwabbelt gefährlich, der junge Mann auch. Wiederhole ich mein Sätzchen, sogar zweisprachig, zur Sicherheit. Sagt der andere: "Da müssen wir erst den Patron fragen, ob der umfällt. Und was wir dann machen sollen."
Was diese Geschichte in meinem Blog zu suchen hat? Ich hatte versucht, mir im Sommer das miese Schriftstellergehalt mit einem Job als Hilfsgärtnerin aufzubessern. Und ich habe zwei Jahre in diesem Job hinter mir (nicht zu reden von denen im eigenen Garten), weiß alles über den perfekten Schnitt und kann Pflanzen auch mit botanischem Namen erkennen. Denkste. Den einen war ich gleich zu alt. Die anderen durften nur Langzeitarbeitslose einstellen und hatten beschlossen, ihre Felder lieber brachliegen zu lassen, weil die zu unwillig arbeiteten. Die anderen wollten mich nicht einstellen, weil ich in meinem Alter ja rückenkrank werden könnte. Keiner hat mir gesagt, dass man für eine Anstellung inzwischen so knalldoof sein muss und den ganzen Tag Löcher in die Luft staunen darf.
Aber Schriftsteller sind ja so pervers, dass sie ALLES verhackstücken. Die Hauptfigur in meinem Roman ist zufällig Hilfsgärtnerin. Umso schöner, wenn ich dann schrullige Realität beigeben kann. Solche Sachen kann man sich nämlich unmöglich selbst ausdenken!
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