Als ich in meinem "Das Buch der Rose" über die Umwertung des Rosensymbols im viktorianischen Zeitalter nachdachte, fand ich jede Menge Erschreckendes. Das fing bei der Verkitschung und vorsätzlichen Verblödung von Frauen an und hörte bei der Ächtung gleichgeschlechtlicher Liebe auf, die das bürgerliche Rollenspiel und seine Ordnung zu bedrohen schien. Alles längst Vergangenheit, dachte ich und atmete auf.
In England feiert diese Attitüde nun wieder fröhliche Urständ, könnte man auch nach hiesigen Presseberichten meinen. Jetzt müssen nicht mehr die Rosen und die Frauen dran glauben, jetzt ist Kafka dran. Kafka, der Mann mit der angeblichen Pornosammlung. Ulrich Weinzierl zeigt es den Banausen und doppelmoralischen Puritanern in der Welt aber so richtig, sein Artikel ist ein einziges Vergnügen.
Wenn man erfährt, dass der Autor, der an allem schuld ist, sonst als humoristischer Belletrist gilt, könnte man auf die verwegene Idee kommen, sein Sachbuch sei Satire. Dass er aber lesbischen Sex in der Kunst öffentlich als finster und unschön beurteilt, pfui Mr Hawes, das lässt tief blicken, sehr tief. Ich gebe zu, das sagt eine, die öffentlich in ihrem Salon "lesbische Pornografie" von Gustav Klimt an der Wand hängen hat. Ganz zu schweigen von den seltsamen Menschtieren eines Kufko... Ob sich Mr Hawes der englischen Pferdemalerei widmet?
Und noch etwas Altmodisches feiert fröhliche Urständ: Der vollidiotische Blurb!
Ob die Times noch auf der Höhe von Hirn ist, wenn sie über Hawes neues Buch blurbt: "„Franz Kafka’s porn brought out of the closet” - "Franz Kafkas Porno aus dem Klo geholt"?
Sommerloch in England. Aber wetten, dass der Porno von Goethe und Beardsley trotzdem ein Bestseller wird? Man kann auch so Bücher aus dem Klo heraus berühmt machen.
Und jetzt gehen Sie mal ganz schnell und misten ihre Pornobibliothek aus, unter obigem Link kann man die verbotenen Bücher nachlesen. Falls Sie jemals neoviktorianische Gäste empfangen, sollten Sie außerdem Aktmalereien und antike Statuen wegschließen. Und die echt viktorianischen Gemälde von halbnackten, aufreizenden Damen - die hängen wir künftig auf die Toilette.
In England feiert diese Attitüde nun wieder fröhliche Urständ, könnte man auch nach hiesigen Presseberichten meinen. Jetzt müssen nicht mehr die Rosen und die Frauen dran glauben, jetzt ist Kafka dran. Kafka, der Mann mit der angeblichen Pornosammlung. Ulrich Weinzierl zeigt es den Banausen und doppelmoralischen Puritanern in der Welt aber so richtig, sein Artikel ist ein einziges Vergnügen.
Wenn man erfährt, dass der Autor, der an allem schuld ist, sonst als humoristischer Belletrist gilt, könnte man auf die verwegene Idee kommen, sein Sachbuch sei Satire. Dass er aber lesbischen Sex in der Kunst öffentlich als finster und unschön beurteilt, pfui Mr Hawes, das lässt tief blicken, sehr tief. Ich gebe zu, das sagt eine, die öffentlich in ihrem Salon "lesbische Pornografie" von Gustav Klimt an der Wand hängen hat. Ganz zu schweigen von den seltsamen Menschtieren eines Kufko... Ob sich Mr Hawes der englischen Pferdemalerei widmet?
Und noch etwas Altmodisches feiert fröhliche Urständ: Der vollidiotische Blurb!
Ob die Times noch auf der Höhe von Hirn ist, wenn sie über Hawes neues Buch blurbt: "„Franz Kafka’s porn brought out of the closet” - "Franz Kafkas Porno aus dem Klo geholt"?
Sommerloch in England. Aber wetten, dass der Porno von Goethe und Beardsley trotzdem ein Bestseller wird? Man kann auch so Bücher aus dem Klo heraus berühmt machen.
Und jetzt gehen Sie mal ganz schnell und misten ihre Pornobibliothek aus, unter obigem Link kann man die verbotenen Bücher nachlesen. Falls Sie jemals neoviktorianische Gäste empfangen, sollten Sie außerdem Aktmalereien und antike Statuen wegschließen. Und die echt viktorianischen Gemälde von halbnackten, aufreizenden Damen - die hängen wir künftig auf die Toilette.
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