Schreiben ist gesund. Denn es strengt überhaupt nicht an, ist ein befriedigendes nettes Hobby und viel lustiger als "Töpfern mit dem inneren Manager" oder der "Zen des inneren Schweinehunds". Außerdem kann man als Schriftsteller schlafen, solange man will, ständig Party haben und in der Sonne liegen. So denken sich das viele in meinem Bekanntenkreis.
Schreiben kann brutal sein, finde ich. Und ich weiß, wovon ich rede nach zwei Stunden Tiefschlaf, der keulenschlagartig über mich kam (jaja, als Schriftsteller kann man schlafen etc.). Auch nach einem Espresso, der Faultiere fürs Leben wach macht, hänge ich mit einem granatenen Schreibkater in den Seilen.
Ein Alkoholiker würde jetzt erst mal noch ein Bier kippen. Also tippe ich hier schon wieder, aber diese Mischung aus Entzug und Erschöpfung fühlt sich weiter an, als hätte ein galaktisches Sprengkommando meine innere Küche geputzt. Mein innerer Manager ist im Zenkloster. Ich musste vorhin erst einmal auf den Kalender schauen, welches Jahrhundert wir schreiben. Wie hieß gleich noch mal meine beste Freundin? Hab ich eigentlich schon das Abitur gemacht?
Süchtig schleiche ich um die Papiere herum, die noch vom Vortag daliegen. Heimlich will ich lesen, klopfe mir aber im richtigen Moment noch auf die Finger. Nur jetzt nicht den goldenen Schuss setzen! Ich muss meine Energien einteilen, das ist erst der Anfang. Wow, erst der Anfang. Noch so viele Highs vor mir. Eine kleine Dopaminüberschwemmung am Montag, ein wenig Adrenalin am Mittwoch... STOP. So wirst du nicht alt. Du willst noch viele Bücher schreiben.
Also verordnet mir mein innerer Arzt einen Urlaubstag. Die Zwangsjacke des Nichtstuns. Die dann so aussieht: Ich renne mit meinem Hund über die Wiesen, rede mit ihm, freue mich an den bunten Blumen und rede plötzlich vor mich hin. Mit Leuten, die nicht da sind. Mein Bühnenabend entsteht, den ich als Schnapsidee im Hinterkopf habe. Zwischendurch schimpfe ich mit dem Labermaul: Nee, das muss witziger kommen, da muss gleich am Anfang ein Hook rein. Noch mal. Brav entwirft die scheinbar mit sich selbst redende Frau einen neuen Text. Und das geht so lang, bis sie fast umfällt, weil sie nicht aufgepasst hat, was ihr Hund treibt. Der reißt ihr mit der Leine fast den Arm aus, weil er mit einem ausgewachsenen Hasen Haken schlägt. STOP. Nichtstun. Pause.
Und das alles nur, weil ich gestern in einen Rechercherausch geriet. Weil da plötzlich dieses Gefühl da war, ein wahnsinns Thema zu bearbeiten und einen irre Stoff gefunden zu haben. So irre, das ich gar nicht weiß, ob ich dem gewachsen bin mit meinen Einsvierundsechzig. Ich hab mich berauschen lassen. Habe Essen und nachher sogar das Trinken vergessen, die Zeit und die Welt. Danach hat es ziemlich lang gedauert, bis ich mich wieder in die Wirklichkeit sortiert hatte. Vielleicht fühlen sich Archäologen so, wenn sie auf den Schatz des Königs stoßen? Wenn sie nicht mehr aufhören können, die wichtigste Scherbe freizulegen, um endlich zu sehen, was sie schon lange vermuten?
Was machst du eigentlich den ganzen Tag, du schreibst doch nur? Fragen mich viele, die es eigentlich wissen müssten. Ich habe jetzt eine neue Antwort: Die andere Hälfte des Tages bin ich high.
Schreiben kann brutal sein, finde ich. Und ich weiß, wovon ich rede nach zwei Stunden Tiefschlaf, der keulenschlagartig über mich kam (jaja, als Schriftsteller kann man schlafen etc.). Auch nach einem Espresso, der Faultiere fürs Leben wach macht, hänge ich mit einem granatenen Schreibkater in den Seilen.
Ein Alkoholiker würde jetzt erst mal noch ein Bier kippen. Also tippe ich hier schon wieder, aber diese Mischung aus Entzug und Erschöpfung fühlt sich weiter an, als hätte ein galaktisches Sprengkommando meine innere Küche geputzt. Mein innerer Manager ist im Zenkloster. Ich musste vorhin erst einmal auf den Kalender schauen, welches Jahrhundert wir schreiben. Wie hieß gleich noch mal meine beste Freundin? Hab ich eigentlich schon das Abitur gemacht?
Süchtig schleiche ich um die Papiere herum, die noch vom Vortag daliegen. Heimlich will ich lesen, klopfe mir aber im richtigen Moment noch auf die Finger. Nur jetzt nicht den goldenen Schuss setzen! Ich muss meine Energien einteilen, das ist erst der Anfang. Wow, erst der Anfang. Noch so viele Highs vor mir. Eine kleine Dopaminüberschwemmung am Montag, ein wenig Adrenalin am Mittwoch... STOP. So wirst du nicht alt. Du willst noch viele Bücher schreiben.
Also verordnet mir mein innerer Arzt einen Urlaubstag. Die Zwangsjacke des Nichtstuns. Die dann so aussieht: Ich renne mit meinem Hund über die Wiesen, rede mit ihm, freue mich an den bunten Blumen und rede plötzlich vor mich hin. Mit Leuten, die nicht da sind. Mein Bühnenabend entsteht, den ich als Schnapsidee im Hinterkopf habe. Zwischendurch schimpfe ich mit dem Labermaul: Nee, das muss witziger kommen, da muss gleich am Anfang ein Hook rein. Noch mal. Brav entwirft die scheinbar mit sich selbst redende Frau einen neuen Text. Und das geht so lang, bis sie fast umfällt, weil sie nicht aufgepasst hat, was ihr Hund treibt. Der reißt ihr mit der Leine fast den Arm aus, weil er mit einem ausgewachsenen Hasen Haken schlägt. STOP. Nichtstun. Pause.
Und das alles nur, weil ich gestern in einen Rechercherausch geriet. Weil da plötzlich dieses Gefühl da war, ein wahnsinns Thema zu bearbeiten und einen irre Stoff gefunden zu haben. So irre, das ich gar nicht weiß, ob ich dem gewachsen bin mit meinen Einsvierundsechzig. Ich hab mich berauschen lassen. Habe Essen und nachher sogar das Trinken vergessen, die Zeit und die Welt. Danach hat es ziemlich lang gedauert, bis ich mich wieder in die Wirklichkeit sortiert hatte. Vielleicht fühlen sich Archäologen so, wenn sie auf den Schatz des Königs stoßen? Wenn sie nicht mehr aufhören können, die wichtigste Scherbe freizulegen, um endlich zu sehen, was sie schon lange vermuten?
Was machst du eigentlich den ganzen Tag, du schreibst doch nur? Fragen mich viele, die es eigentlich wissen müssten. Ich habe jetzt eine neue Antwort: Die andere Hälfte des Tages bin ich high.
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