Das Lied vom Ende

Vielleicht kennen das andere Leser auch: Da hat man ein richtig wunderbares Buch vor sich, einen großen Roman - und dann könnte man für das Ende den Autor oder die Autorin einfach nur schütteln. Weil es irgendwie nicht zum Buch passt, weil da irgendwo ein Bruch ist oder weil es künstlich wirkt. Ich erinnere mich noch verschwommen an "Die Päpstin" von Donna Cross. Ich verstand nie das Schwärmen für dieses Buch - weil es ein so unsäglich unpassendes, nerviges Ende hatte, dass es mir den ganzen Roman verleidete. Schlimm war auch ein Krimi in feiner "Noir"-Manier, schnoddrig, dreckig, bester US-Sumpf - und dann feiert der Detective am Schluss die schnulzigste Hollywood-Hochzeit, die man sich auf einer Kitschpostkarte denken kann.

Nun habe ich "Mrs Medina" ausgelesen. An meiner euphorischen Kritik habe ich nichts zu ändern: Es ist ein wunderbares, tiefes, sensibles, sprachschönes Buch. Aber leider schrammt die Autorin haarscharf am ganz großen Roman vorbei. Indem sie ihrem Buch nicht den Schluss gibt, den es verdient hätte. Ich will natürlich nicht spoilern und zu viel verraten - das Problem liegt schlicht am Happy End. Ich weiß nicht, inwiefern die Autorin von ihrem Verlag dazu gedrängt wurde, eines zu schreiben - in den USA sind Happy Ends leider in vielen Bereichen zwingend. Manche kennen die Geschichte des mitreißenden Films "Brazil" von Terry Gilliam, der in einer Hollywoodversion völlig verhunzt wurde, nur weil man dem Zuschauer die notwendige Tragik angeblich nicht zumuten konnte.

Nicht jeder Autor hat die Kraft oder Macht, wie Gilliam trotzig zusätzlich die eigene Version zu drehen, deren tief tragisches Ende den Film erhob und Filmgeschichte schrieb. Leider muss man das sagen: "Mrs Medina" hätte das Zeug zu wirklich großer Literatur gehabt, wenn die Autorin die Karibikreise der Protagonistin ausgelassen hätte und stattdessen konsequent und hart auf dem bereits angelegten Weg geblieben wäre. Eigentlich hätte das Buch mit einem kleinen Hoffnung machenden Epilog an dieser Stelle enden können. Was mir dabei besonders auffällt: Genau an dieser Stelle geschieht nicht nur ein dramaturgischer, sondern auch ein sprachlicher Bruch. Die anfängliche Tiefe verliert sich in allzu sichtbarem Handwerk. Nun will ich - wie gesagt - keine Romanenden verraten (denn das Buch ist nach wie vor absolut lesenswert und vielleicht fällt auch nur mir dieses Ende auf).

Ich mache mir natürlich unabhängig von einzelnen Büchern Gedanken, wodurch der Effekt entstehen kann, dass ein Ende absolut nicht passen will oder - wie im Fall der "Päpstin" - sogar wie lieblos hingeschlampt wirkt. In allen Fällen kann man die Schwäche nicht den Autoren allein anlasten. Hier müsste ein aufmerksames Lektorat reagieren und mit den Autoren sprechen. Leider sind solche Enden jedoch meist ausgerechnet dem Lektorat gedankt, das entweder ein Happy End vorschreibt oder von Lesern glaubt, sie könnten Realismus nicht ertragen. Was läuft da schief?

Ich nenne das inzwischen "Angst-Enden". Ob Lektorin oder Autorin - hier hat jemand plötzlich Angst vor der eigenen Courage, der eigenen Tiefe. Der Bruch verstärkt sich meist für die Leser dadurch, dass Autoren an solchen Stellen aus ihrer Figur "aussteigen". Um das zu kaschieren, weil ich als Autor genau fühle, wenn ich nicht mehr "drin" bin, muss ich meinen Handwerkskasten zu Rate ziehen. Also verlasse ich den literarischen Strom, beschreibe hier Gegenstände, beschreibe da Menschen, erzeuge alles durch Außensicht - und baue schlimmstenfalls noch Bausteine wie Cliffhanger ein. Sprachlich kommt mir das Gefühl für die Innereien meiner Figuren auch langsam abhanden, es wird hölzern, konventionell, das ein oder andere Klischee schleicht sich ein. Und irgendwann habe ich den "point of no return" erreicht, das Ende ist vermurkst und so wird das aufgedrückte Happy End auch wie aufgedrückt erscheinen. Weil es von vornherein nicht das Ende dieser einen Geschichte hätte sein dürfen.

Nichts gegen Happy Ends. Aber sie müssen entweder gut vorbereitet sein und dürfen nicht wie das Schachtelteufelchen aus der zufällig geöffneten Kiste springen. Oder sie kommen aus konventionellen Gründen, etwa weil man in einem gewissen Genre immer ein Happy End erwarten darf (dann ist das auch dramaturgisch im Bastelkasten).

Ansonsten schlummert in jeder Geschichte ein ihr ureigenes Ende, ein einziges Ende, bei dem alles stimmt und alles stimmig wird. Unbequem können solche Enden sein, sie können von den Leserinnen und Lesern viel abverlangen. Sie können einen erschüttern und einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Wehe jedoch, man begeht als Autor Verrat an solch einem Ende - es wird sich rächen, weil ein Schatten seiner selbst in der Vorstellung der Leser aufblitzt. Weil der Leser voll in die Geschichte eintaucht, aus der ein ängstlicher Autor hochtaucht, ahnt er, welche Chancen der Autor vergibt.

Oft geschehen solche Brüche dann, wenn die Hauptfigur keine einfache ist, wenn sie Tragisches erlebt, vielleicht zu Boden gebracht wurde und vom Autor auf der Gefühlsebene Extreme abverlangt. Es ist wie im Thriller: Ich hetze meinen Helden in bedrohlicher Lebensgefahr immer tiefer in die Katastrophe, tue ihm die schrecklichsten Dinge an, quäle ihn, lasse ihn fast verrecken. Plötzlich saust ein Rettungswagen herbei, die Mafia wird von einem unsichtbaren Spezialkommando niedergemäht und die schöne Notärztin gibt dem mit Müh und Not wiederbelebten Helden noch im Rettungswagen ihr Jawort.

Keinem Leser kann man es verdenken, wenn er ein solch unglaubhaftes Gesülze an die nächste Wand pfeffert. Das Happy End ist dramaturgisch nicht folgerichtig komponiert und entwickelt sich weder aus der Situation noch aus den Figuren. Der Autor ist aus seinem Helden ausgestiegen und in den Rettungswagen umgestiegen. Es können im wahren Leben noch so viele hübsche und heiratswillige Notärztinnen ihren Dienst versehen - diese Konstruktion wirkt völlig unglaubhaft.

Je komplizierter ein Roman ist, desto weniger fällt dem Autor der Griff in die eigene Trickkiste auf. Bei "Mrs Medina" - so viel kann ich verraten, ohne zu viel preiszugeben - geschieht der Bruch, als die Hauptfigur psychisch und seelisch völlig am Ende ist, leer, passiv, teilnahmslos. Wir erinnern uns: Der Roman beginnt in einer psychiatrischen Klinik. Ein klassischer perfekter Ringschluss, dieser Tiefpunkt am Ende. Er kann jedoch deshalb kein Schluss sein, weil der gesamte Roman mit dieser Figur nicht als Tragödie angelegt ist. Wenn aber eine solche Figur je wieder auf die Beine kommen soll, was auch für die Leserinnen tröstlich wäre, dann muss dieses Erstarken absolut behutsam und vor allem glaubhaft durchgeführt werden. Leider hat der amerikanische Verlag, bei dem das Original erschien, diesen Mut wohl nicht gehabt.

Ich erinnere mich an meinen eigenen Roman "Lavendelblues", bei dem ich eine heftige Diskussion mit der Lektorin hatte. Ohne Sex zwischendurch und ein Happy End am Ende hätte ich in diesem Verlag keine Veröffentlichungschancen gehabt. Für meine Geschichte, wie ich sie im Kopf hatte, bedeutete das jedoch Verrat. Eine Protagonistin in tiefer Existenzangst, die nur noch eines im Sinn hat, nämlich die Rettung aus der Misere, denkt nicht an Männer, allenfalls an Sex für eine Nacht. Und eine derart selbstständige Protagonistin wie die meine löst ihre Probleme garantiert nicht durch Heirat. Weil ich ziemlich stur blieb, einigten wir uns auf eine Minimalversion. Trotzdem kann ich als Autorin ganz genau die Brüche im Roman erkennen. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die man ändert. Da wird die Lebensangst ein wenig abgemildert, die Frau ein wenig lustiger als das normal wäre; man schreibt einen Mann herbei, der irgendetwas an sich hat, dass er keine Hauptrolle ergattert ... Und schon schrammt man haarscharf am Klischee vorbei, zeigt die Handwerkskiste. Weil man in dem Moment aus den Untiefen der Figur aussteigen muss.

Für das wahre Ende von manchen Geschichten braucht man (vom Verlag aus) absolute Freiheit und (von sich aus) eine gehörige Portion Mut. Es ist leicht und schön, sich im Innersten einer Figur zu befinden, die Reisen macht, Katastrophen überlebt oder sich verliebt. Aber es verlangt von Autoren unwahrscheinlich viel ab, wenn sie sich in die Abgründe begeben. In die Emotionen von echter Verzweiflung, von Folter, von Depression, von lebenslangen Beschädigungen, vom Umgang mit dem Sterben, mit heftigen Verlusten...

Jeder Autor reagiert hier anders. Die einen überspringen die Essenz. Andere bleiben dem Hörensagen, der Recherche, dem Klischee verhaftet, um nicht loslassen zu müssen. Manche sind vielleicht auch einfach unerfahren im Leben. Andere zerfleischen sich fast selbst dabei. Der Ernstfall im Schreiben wirft uns in die eigenen Abgründe und Schattenseiten. Manchmal reicht es nicht, sie freundlich anzuschauen. Manchmal muss man richtig tief in den eigenen Modder steigen und am Schmerz auch noch kratzen. Deshalb ist wirkliches Schreiben nie freundliche Therapie, sondern ein Annehmen und Aushalten dessen, was der normale Mensch so wohltuend an sich verdrängt.

Aber nur wenn es mir gelingt, mich selbst - mit welcher Technik auch immer - auf den Energielevel und die Umstände einer depressiven Figur einzulassen, kann ich einen glaubhaften Ausweg erfinden. Nur wenn ich um die unlogischen, seltsamen, absolut nicht konformen Leiden eines Trauernden weiß, kann ich seine Trauer versiegen lassen und ihm neuen Lebensmut einflößen. Genau das geht nicht mit einem Fingerschnipp oder einem neuen Kapitel, nicht mit einer schönen Frau, einem schönen Mann.

Manchmal braucht so eine Figur eher eine heilsame weitere Barriere, damit sie wirklich die Wut entwickelt, mit der sie sich selbst aus dem Loch ziehen kann. Der Held im Thriller ist so einer: Alles, was ihm an Schrecklichem widerfährt, dient nur dazu, seine Wut und seinen Überlebenswillen anzustacheln. Es macht aus der kleinbürgerlichen Lusche den Kämpfer für das Gute, aus dem unbedarften Ehemann den eiskalt kalkulierenden Superagenten. Im Action-Roman kann ich mich einigermaßen auf solche dramaturgischen Kniffe verlassen. Aber es gehört zur ganz großen Kunst, in einem actionfreien literarischen Roman den Rettungswagen nicht unbestellt und viel zu früh herbeirasen zu lassen.

8 Kommentare:

  1. Vielen dank für dieses wunderbare Stück über richtige und falsche Enden. Traurig, dass die Literaturindustrie sich so wenig traut. Dabei gibt es aus anderen Bereichen so schöne Beispiele, etwa das - in meinen Augen - Happy End aus "American Beauty". Als Autorendilettant ohne Veröffentlichungspläne neige ich dazu, zumindest die grobe Storyline im Kopf zu entwerfen, ehe ich die Geschichte schreibe. Meist formuliere ich die Enden sehr früh, und kann dann die gesamte Gewschichte darauf hin entwickeln. Ich hoffe, dass es so glaubwürdig wirkt. Und ja, ich bin auch in der Lage, mit meinen Figuren zu leiden, um sie zu trauern, wenn ich sie sterben lasse. Um in der Analogie des Films zu bleiben: Ich betreibe Method Writing.

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  2. Also, ich hab's ja auch gelesen. Und so Happyending wie Du, Petra, finde ich das Buch gar nicht. Es bleiben viele Entwicklungen der Protagonistin offen und es ist fast (wie bei "Effi Briest") ein (zu) weites Feld.

    Ich hätte mir aber auch noch ein anderes Ende vorstellen können.

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  3. Ich lese dich immer gern, dein Stil ist toll, so treffend, nicht zu viel, nicht zu wenig - und feurig. Jefällt mir.

    Ich las neulich ein Buch, dessen zweite Hälfte auf ein großes Geheimnis zusteuert. Ich las und las, interessierte mich kaum noch für die Hindernisse, die alles in die Länge zogen, weil sie nur noch störten. Sie waren unwichtig für das Ende, sie beeinflussten es nicht mehr, denn das Geheimnis lag weit in der Vergangenheit. Die einzige Frage war: Wie kommt es raus? - Ich wartete und wartete: Jetzt sag doch endlich, jetzt verrat doch endlich, warum noch diesen Schlenker oder jenen. Bald fühlte ich mich veräppelt, hingehalten.

    Dann das Ende.

    Ein schlicht lächerliches Geheimnis, so verworren, dass es unglaubwürdig war. Im Kern: Zwei Frauen haben ihre Kinder getauscht. Wobei ursprünglich beide Kinder von Frau Nummer eins waren, die ihr erstes Kind bereits nach der Geburt der Frau Nummer zwei untergejubelt hatte, es später zurückholte (warum auch immer), um es... ach, egal. Es ging um das Erbe. Als große Ungeheuerlichkeit angekündigt, blieb nur die Enttäuschung. Sie verleidete mir tatsächlich das ganze, ansonsten sehr gut geschriebene, Buch.

    Übrigens hadere auch ich mit dem Ende meines noch nicht abgeschlossenen Krimis. Zu viel will ich nicht schreiben, den Mörder schon gar nicht verraten, trotzdem müssen die Motivationen klar sein. Wie zeige ich nun das Innere dieses Mörders, ohne ihn preiszugeben? Es läuft zwar nicht nur auf das Whodunit hinaus, noch andere Entwicklungen geschehen, die die ganze Zeit verfolgbar sind, aber der Mörder muss logisch sein und trotzdem überraschen. Schwerstarbeit.

    Die Sicherheitsabfrage gefällt mir heute: „Gupsur“. Darin enthalten das „Ups“, das mir entweichen könnte, wenn das Ende angenehm überrascht.

    Gupsur, das; Gupsuren: Überraschendes Ende eines Romans, oftmals aufgesetzt. Führt manchmal zu Enttäuschung und Flohmarkt.

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  4. @anonym
    Ich kenne einen Krimiautor, der nicht weiß, wer der Mörder sein wird, wenn er anfängt zu schreiben. ;-)
    Apropos Method Writing - ich habe mir viel vom guten alten Konstantin Stanislawsky abgeschaut, auch wenn die Methode nicht immer so gesund sein soll...

    @Sabine
    Schade, dass ich mir verkneifen muss, mit dir darüber zu reden, aber sonst haben die anderen keine Freude mehr.

    Mag durchaus sein, dass meine Berufsdeformation mich die Flöhe husten hören lässt. Ich gebe zu, Bücher nicht mehr wie früher lesen zu können. Ich habe halt lange vorher erraten, wie es weitergehen soll...

    Zu dieser Berufsdeformation gehören auch gewisse subjektive Überempfindlichkeiten, die mich oft selbst nerven. Wenn mich etwa Cliffhanger regelrecht anspringen: "Hallo ich bin ein Cliffhanger und der Autor will jetzt nur das und das verzögern, weil er noch 20 Seiten braucht." Auch schlimm: Wenn es übergangslos von einer Liebe in die andere geht, ohne dass die gebeutelte Protagonistin wirklich eine echte Entwicklung durchgemacht hat.

    Übrigens ein Grund, warum ich mir bei Lesungen immer vorstelle, das habe ein Fremder verbrochen. Ich sehe solche Patzer wie mit Rot angestrichen und würde am liebsten selbst rot dafür anlaufen.

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  5. Angela, das war ein echtes Kompliment für die Überlebensschachtel (das Ding, wo man aufbauende Kritiken für schlechte Zeiten sammelt), danke!

    Ich glaube ja, dass man für die Überprüfung solcher Probleme durchaus den kritischen Blick von außen braucht. Ich weiß nur von mir, dass ich ab einem gewissen Punkt des Grübelns meinem eigenen Text gegenüber betriebsblind werde. Was auch hilft, aber die Zeit habe ich nicht: Den Text lange genug liegenlassen.

    Oder wie mir mal ein Kollege riet: Stell dir vor, du wärst dein schlimmster Feind. Und dann zerpflück den Text.

    Gupsuren: verwandt mit Auguren = die das Ende vorhersehen ;-)

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  6. Ich kann nicht sagen, ob ich Happy Ends lieber mag als das Gegenteil.

    Es hängt davon ab, in welcher Stimmung ich bin, ob ich Parallelen zu meinem Leben in der Handlung wiederfinde und vor ALLEM, wie die Autorin/der Autor eben den Handlungsstrang angelegt und das Ende vorbereitet hat.

    Meistens spüre ich, ob es ein Happy End geben wird/muss oder nicht. Wie "schlimm" es enden kann, überrascht mich trotzdem oft - und das ist auch gut so.

    Wenn mein "Gespür" völlig daneben liegt und ein "unangebrachte" Ende folgt, so wie Sie es bei Mrs. Medina beschrieben haben, bin ich auch enttäuscht.
    Wenn das Ende aber indivuduelle "Geschmackssache" ist, kann es keine Lösung geben, außer bei einem interaktiven Roman, bei dem der Leser selbst Handlung und Ende beeinflussen kann.
    ( Ich bin gespannt auf http://karlolsberg.twoday.net/stories/8427328/ )
    Das wird wohl mein erster interaktiver Roman. Aus dem PC-Spiel-Adventurebereich kenne ich das schon.
    Vermutlich werde ich nie alle Möglichkeiten "durchspielen". Das finde ich nicht gut. Aber wenn ich kurz vor Schluss wählen kann - Happy End oder nicht - werde ich meine Wahl treffen und mir die andere Version aber nicht anschauen.

    Wenn also amerikanische AutorInnen "gezwungen" werden, Happy Ends zu produzieren, sollten sie ausländischen Übersetzern die Freiheit geben, ein zweites oder ein anders Ende zu schreiben.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass Sie bei der Übersetzung eines französichen Romans, die Handlung oder das Ende für den deutschen oder polnischen Leser einfühlsam anpassen könnten!

    Gruß Heinrich

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  7. Aber Heinrich,
    warum um Himmels Willen wollen Sie denn den Autoren ihre Urheberrechte und geistige Schöpfungs-"Oberhoheit" wegnehmen und irgendwelchen Übersetzern zuschustern?
    Wir Übersetzer sind Diener der Texte und ihrer Autoren!

    Und wo kommen wir hin, wenn wir es jetzt jedem Leser, jeder Leserin nur noch bequem machen und Vanillebrei liefern, wenn Vanille gewünscht wird, obwohl wir saure Gurken schreiben wollten? Darf Literatur nicht auch fordern?

    "Mrs Medina" hatte übrigens kein unangebrachtes Ende, sondern nur eines, das das Buch etwas von der ganz großen Literatur entfernt, das ist ein feiner Unterschied. Ich habe es lediglich als einen der Aufhänger für meine Betrachtungen benutzt.

    Die interaktiven Geschichten gab es übrigens schon in meiner Kindheit in den Lustigen Taschenbüchern von Entenhausen. Disney scheiterte grandios mit dem Konzept, mal sehen, wie das heute wird...
    Schöne Grüße,
    Petra

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  8. Petra, noch mal zum Ende des Buches und der ganz großen Literatur:

    Eine Strophe des "Liedes vom Ende" könnte ja auch die Erkenntnis sein, wie banal das richtige Leben manchmal ist und wie unterschiedlich das ist, was man so Liebe nennt.

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