Rosen nicht nur am Weihnachtsbaum

Ich freue mich gerade riesig, dass meine bebilderte Kulturgeschichte "Das Buch der Rose" als Geschenk für Weihnachten fast noch beliebter ist als zur Blütezeit im Mai!

Und das, wo ich eben im Garten noch wunderschöne englische Rosen geschnitten habe. Weil es immer mehr blühende Varietäten im Dezember gibt, ist es interessant zu beobachten, wie sich der Duft mit den Temperaturen verändert. Meine "Dark Lady" von Austin riecht z.B. im Sommer edel nach Rosenöl, mit leichter Honignote - und nun ganz lustig nach süßen Himbeerbonbons.

Übrigens ist die Rose tatsächlich auch eine uralte Weihnachtsblume. Als es noch keine Christbaumkugeln gab oder sich die Leute diese nicht leisten konnten, nahm man im Elsass rote Rosenblüten als Schmuck für den Weihnachtsbaum (passend zum Lied "Es ist ein Ros' entsprungen"). Und weil das Klima die Rosenernte im Winter selten zuließ, bastelte man sie aus Seiden- oder Krepp-Papier. So wurde der Christbaum zum echten "Lebensbaum", von dem er ja ursprünglich abstammt.

In Polen, wo die Winter um einiges kälter, härter und dunkler sind, habe ich noch die traditionellen Papierdekorationen gesehen, die im Winter Farbe und einen Hauch von Sommertraum in die Häuser bringen. Früher haben die alten Frauen wirklich alles in Scherenschnitttechnik aus buntem Seidenpapier geschnitten, sogar den opulenten Lüster für die ärmliche Bauernstube oder "Spitzenvorhänge" fürs Fenster. "Die Welt" nennt man diese wunderschönen üppigen Gehänge. Und natürlich durften rote Rosen in jenen herrlich bunten Zimmern nicht fehlen, als Gehänge, als Teil von Blumengirlanden, irgendwo angezweckt oder als Tischschmuck - und immer billig aus Papier hergestellt. So hat man sich die Laune aufgehellt, wenn der Winter ein halbes Jahr dauerte.

Rosen basteln:
Mit Seidenpapier ist das Basteln der falschen Rosen ganz einfach: Man schneidet Bahnen etwa 2-3 mal so hoch wie die fertige Rosenblüte. Ohne sie zu knicken, legt man die Bahn locker in ihrer Höhe auf die Hälfte übereinander, die Schnittflächen zeigen nach unten. Das Ganze etwas zurechtknuffen wie einen Schlauch. Das eine Ende dieses Schlauchs relativ eng zusammendrehen (Blüteninneres) und dann beim weiteren Herumwinden lockerer werden. Dabei ruhig unregelmäßig herumwinden, so wird die Blüte natürlicher. Die fertige Rosenblüte unten mit Floristendraht zusammendrehen und zurechtzupfen. Den Rest des Drahts kann man zum Befestigen verwenden oder mit Streifen von grünem Seidenpapier als Rosenstiel umwickeln. Solche Dekorationen eignen sich natürlich nicht nur für Weihnachten, sondern auch für Geburtstage, Hochzeiten und jeden Tag, den man zum Fest machen will. Rosenblüten aus Geschenkbändern oder Stoffresten (zum Anstecken) werden übrigens ähnlich hergestellt.

Weitere Basteltipps für Rosen:
Blumen aus vielen Materialien
Rosen aus Papier für Fortgeschrittene
Serviettenrosen
Edle Origami-Rosen
Origami-Rosen mit youtube lernen
Zwei einfache Methoden für Krepp- und Seidenpapier
Papierrosen als Verpackungsdeko

Lesetipp:
Petra van Cronenburg: Das Buch der Rose, Parthas Verlag Berlin.

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1 Kommentar:

  1. Jemand fragte, wie man Rosen am Weihnachtsbaum befestigen könne: am besten mit Floristendraht. Das sind sehr dünne grüne Drahtstangen, die man überall findet, wo es Floristen- oder Bastelbedarf gibt. Ein ganz dünner Haushaltsdraht tut's aber auch.
    Frohes Fest!

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