Hirnwäschensponsoring

Eben habe ich eine globale Lösung für unser Kunstproblem gefunden! Es ließe sich damit die gesamte Welt sozusagen mit Fingerschnipp infiltrieren.

Der Blog Krusenstern berichtet, dass das russische Väterchen Frost, so eine Art Entsprechung des Weihnachtsmanns, von einer amerikanischen Getränkefirma vollkommen umgestylt worden ist. Cola als Verwandlungsdroge des kollektiven Gedächtnisses. Dass dies kein Einzelfall ist, beweist das Land, in dem Weihnachten angeblich erfunden wurde: das Elsass. Dort klettern plötzlich an allen Dachrinnen und Fenstern fettbäuchige hässliche Weihnachtsmänner hoch, die verdammt nach amerikanischer Werbung aussehen.

Dass es sich auch hier um einen klebrigen Knick in der Kulturoptik handelt, beweist die Tatsache, dass es im Elsass vor Coca Cola gar keinen Weihnachtsmann gab. Da erschien nämlich früher die Lichtfee namens "Christkindel", ein Mädchen oder eine junge Frau im schneeweißen Gewand, mit einem Lichterkranz auf dem Kopf. Begleitet wurde sie allenfalls vom Rüpelz, einem finsteren Wintergeist, der Ähnlichkeit mit dem deutschen Knecht Ruprecht hat.

So, und jetzt ist das mit der Kunst und den ganz besonderen Büchern doch ganz einfach. Man nehme eine Getränkefirma als Sponsor! Und wuuuuuusch ... glaubt alle Welt, im Osten wie im Westen, das müsse so sein! Gegen-Mainstream-Sponsoring durch Mainstream...

2 Kommentare:

  1. Wie sagt Bart Simpson so schön in einer Folge über Weihnachten:

    "Vergesst nicht, was wir an Weihnachten eigentlich feiern: die Geburt des Weihnachtsmanns!"

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  2. Oh! Dann ist der mühsame Aufstieg an der Regenrinne also das Symbol der Geburtswehen, der Kamin eine Entsprechung des Geburtskanals... völlig neue Deutungsmöglichkeiten! Jetzt wird mir auch endlich klar, warum da immer DREI Rentiere im Schnee herumstehen.

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