Nikolaus

... hat beschlossen, dass ich ein braves Kind war! Ich schwebe mit absolut debilem Grinsen etwa einen Meter über dem Boden, plötzlich hat alles Leid ein Ende und ich weiß wieder, wofür ich so ewig und so lang geackert habe, immer mit Querkopf. Plötzlich verlängern sich wieder eigenartige Lebenslinien...
Mein Agent hat mich gerade informiert, dass ich demnächst einen Vertrag unterzeichnen kann.
Ich muss das hier verschriftlichen, damit ich es lesen kann und endlich selbst glauben.

"Dingens" soll rechtzeitig vor der Frankfurter Buchmesse 2009 im September erscheinen (ja, wir sind rasant schnell, obwohl noch keine Zeile steht). Das Thema wird natürlich ultrageheim bleiben bis dahin.

Nur so viel wird verraten:
Ich habe ja schon öfter angedeutet, dass mir als Synästhesistin Buchtexte manchmal so eindimensional scheinen und ich von der Vernetzung unterschiedlicher Medien träume. Und dann traf ich auf eine mutige Verlegerin, die davon träumt, dass Hörbücher nicht immer nur vorgelesene Printbücher sein müssten.

Kurzum, ich werde mit dem Hörbuchverlag "Der Diwan" (Verlagsprogramm, pdf, 9 MB, Download) ein eigenes Hörprojekt verwirklichen, in dem Text und Musik sich gegenseitig künstlerisch ergänzen und - neu für mich - der Text von vornherein speziell fürs Ohr geschrieben wird. Natürlich lese ich nicht selbst, sondern eine noch zu suchende gute Stimme.

Vom Thema bin ich derart begeistert, dass ich es kaum erwarten kann, den ersten Spatenstich ... äh, den ersten Satz zu schreiben. Aber erst sind noch Recherchen zu machen und das Ganze muss gären, natürlich bei der entsprechenden Musik. Ich finde es jetzt schon ungeheuer spannend zu beobachten, wie sich Text beim Hören ändert - oder welche künstlerischen Möglichkeiten sich eröffnen, wenn man Text spricht. Und womit man technisch spielen kann, wenn man einen Schauspieler / Sprecher aufnimmt (ganz besondere Lösung z.B. beim Hörbuch "Kai Wiesinger liest Reinhard Kaiser: Königskinder").

Faszinierend ist das Projekt vor allem deshalb, weil ich Sprache selbst wie Musik empfinde - jetzt kann ich ganz in Klang und Rhythmus schwelgen. Ich schwebe ... endlich einmal so richtig kreativ lostoben, herrlich! Die Angst vor dem Anspruch verschiebe ich auf später und gönne mir jetzt erst mal ein Glas Winzersekt. Und danach platze ich vor Stolz, in diesem feinen Verlag gelandet zu sein.

Ein Katastrophenjahr endet gut.

12 Kommentare:

  1. Oh, wie wunderbar, liebe Petra -

    das ist ja einfach nur noch fantastisch!!!

    Massl tow, massl tow, meine Liebe.
    Ich werde gleich noch einen schönen Schabbeswein auf dich und den neuen Vertrag trinken.
    Le Chaim - zum Leben ...

    Allet Liebe aus Berlin - Elisabeth

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  2. Petra?
    Das ist großartig.

    In den letzten Tagen habe ich manches, was Du geschrieben hast, mit viel Gewinn und viel Verständnis gelesen. Und ich kann mir vorstellen, wie absolut wunderbar diese Nachricht für Dich ist. Ich teile diese Leidenschaft für Crossover. Und ich drücke Dir ganz ganz doll die Daumen, dass jetzt bloß nichts mehr schief geht und Dich die Muse fast bewusstlos küsst.
    Super !

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  3. Liebe Petra,
    das hört, fühlt und liest sich einfach phantastisch an! Ich bin wahnsinnig gespannt, was das "streng geheim gehaltene" Thema wohl sein wird? Und frue mich sehr auf deine zu erwartende genial Umsetzung.
    Dass das "Dingens" schon im nächsten Herbst erscheinen soll, ist aber eine echte Herausforderung! Wenn ich bedenke, dass mein ( nur eindimensional auf Text beschränkter!) Roman ebenfalls im Herbst 2009 herauskommt und die nächste Woche bereits gesetzt werden soll, kann ich mir vorstellen, wieviel Dampf hinter deinem neuen Projekt stehen muss.
    Aber so enthusiastisch, wie du dich anhörst, wird dieses Herzensprojekt wohl in Rekordzeit aus dir herauswachsen :-)

    Herzliche Gratualtion und noch weiterhin ganz viel GRund zur Freude!
    Alles Liebe
    Gabi

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  4. Herzlichen Glückwunsch, liebe Petra! Es geschehen noch Zeichen und Wunder:-)
    Weiterhin alles Gute- und für dich Wünschenswerte!
    Christa

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  5. JAAaaaa!
    Na endlich, das ist klasse!

    Meine Nikolausmütze find ich grad nicht, sonst würd ich sie mit einem ordentlichen Schwenker ziehen :)

    Jan

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  6. Gratulation,
    das ist an der Zeit, dass Hörbücher mehr werden als nur vorgelesene Bücher. Das wird bzw. hat sich zu einer eigenen Kunstformn entwickelt.
    Aber: Die Preise sind in diesem Bereich schon ziemlich kaputt (aus Sicht von Autoren und Verlagen - für die Leser ist das prima). Auch in dem Bereich wird der mit schnell zusammengeschustertem Produktionen überschwemmt (am besten liest ein Promi, vielleicht sogar ein Fußballspieler ;))

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  7. Habt ganz herzlichen Dank für die Glückwünsche, ich freu mich so (ich tanze innerlich)!

    Dass auch der Hörbuchmarkt mit Schund überschwemmt wird, interessiert uns überhaupt nicht, hehehe, es gibt genug Leute in "unserem". Man muss auf das schauen, was man selbst erreichen will, nicht auf andere...

    Auch wenn es sich wie ein Wunder anfühlt, war es natürlich das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit. Meine Verlegerin hat nämlich in einem zweiten Verlag, Gugis, mein Elsassbuch bereits vertont gehabt und mich bei zwei Lesungen (Elsass + Rosen) live erlebt. Und ich hatte ja schon einmal einen "Ausreißer" ins mediale Crossover, als ich für die BBC an der DVD mit Musik von Francis Poulenc mitarbeitete. Aber ein paar Wunder waren auch dabei...

    Warum es so schnell geht? Einfache Lösung: Langsam sind die Konzerne mit ihren inzwischen fast beamtischen Strukturen. Man könnte auch gedruckte Bücher aktueller produzieren! Trotzdem spart die Technik natürlich einiges, die Endproduktion dauert Tage, nicht Monate. Der Schauspieler liest ein, dann kommt die Postproduktion im Tonstudio. Es gibt keinen Satz, kein Fahnenlesen etc. Und ich habe nicht so viel zu schreiben, textlich ist es vergleichbar mit meinem Elsassbuch, wenn wir 2-3 CDs (mit Musik dazu) produzieren.

    Was mir aber wiederum extrem viel Respekt vor dem Thema gibt, das so riesig ist - das macht eher Angst, richtig auszuwählen und zu gestalten. Aber das wird. Ich habe in dem Verlag ein wunderbares, inspirierendes Team. Völlig neues Arbeiten...

    Danke nochmal, Jubelgrüße,
    Petra

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  8. "Man könnte auch gedruckte Bücher aktueller produzieren!"

    Das ist der Punkt, auf dem ich seit Tagen rumdenke, liebe Petra. Das glaube ich nämlich auch! Deswegen lautet mein Tipp für die Verlage: Intern umstrukturieren. Hier Leute abziehen, und stattdessen da ransetzen. Dann bist du unter anderem schneller an den Themen der Gesellschaft dran und musst u.a. weniger enttäuschen. Und einer meiner Lieblingssätze seit ein paar Wochen ist der, den ein Kollege in der FR geschrieben hat zur Bankenkrise: "Wenn so etwas Weiches wie Vertrauen die Existenz einer Branche gefährden kann, dann..." Ich glaube, das haben manche noch gar nicht auf dem Schirm, obwohl die "soft skills" ja immer wieder als ausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg gehandelt werden.
    Naja, das ist jetzt "Off Topic". Ich fühlte mich nur so inspiriert :-)

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  9. Oh, lass dich bitte weiter inspirieren, Christine!
    Ich finde das ungeheuer spannend.
    Das Dumme ist nur, dass die großen Konzerne sich lieber McKinsey zur Beratung holen statt Leute vom Fach, also "Buch". Ich bekomme derzeit auch ständig Gänsehaut, wenn ich sehe, was für Millionen für Werbeagenturen und Producer verbraten werden, angeblich um neue Wege zu gehen (Buchfernsehen & Co.), anstatt mal wirklich innovative Köpfe zu beschäftigen, die auch die Materie kennen. So wird die Buchwerbung auch wieder nur zur Würstelwerbung...

    Na, oben mehr dazu!
    Schöne Grüße,
    Petra

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  10. http://www.youtube.com/watch?v=hI3zTR7zAXQ

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  11. Obwohl ich überhaupt nicht an Dinge wie Präkognition glaube, habe ich geahnt, dass Dingens landen würde - ich habe während meiner insularen Auszeit so oft daran denken müssen.

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  12. Huch, Buchstäblich, das war dann aber mindestens homöopathisches Tarotlegen, wo doch gar keiner weiß, wer und was Dingens ist. Wenn man an etwas denkt, das man nicht weiß, ist das mindestens 200. Potenz!

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