Drei Gedenkminuten

Gestern hat die Ölindustrie geklagt, dass es ihr ganz gleich bald ganz furchtbar dreckig gehen werde, wenn die Preise weiter so sinken. Keine Rede mehr vom Abzocken davor, von den durch Spekulation hochgetriebenen Maximalpreisen und exorbitanten Gewinnen. Keine Rede mehr davon, dass alles wegen der hohen Ölpreise teurer wurde und jetzt seltsamerweise nicht billiger wird. Der Ölindustrie geht es schlecht, die Gewinne sinken! Habt Mitleid! Wollen wir eine Minute für die armen Kerls schweigen.

Immer mehr Banken, immer mehr Unternehmen sind in der Krise und betteln um Geld. Immer mehr Steuerzahler verschenken immer mehr Steuergelder, damit ein System künstlich am Leben gehalten wird, dass Steuerzahler immer ärmer gemacht hat und machen wird. Gedenken wir der armen Banker und Unternehmer, die den Karren an die Wand gefahren haben und heuer mit dem billigeren Champagner vorlieb nehmen müssen.

Und ich gedenke dieses wunderbaren und hochintelligenten Verlags da draußen, der in umwerfender Weitsicht, genialischer Einsicht in die Herzen seiner Leser und verblüffender Wirtschaftsanalyse in diesem Jahr ein Projekt von mir ablehnte mit der Begründung: "Öl ist so teuer geworden, die Leute schimpfen über die Preise, die wollen nicht auch noch Geld für ein Buch über so ein Thema ausgeben! Wir brauchen jetzt Nettes, Idyllisches." Darauf werde ich mit einem netten 1,50 E- Vin Mousseux anstoßen und kurz kichern.

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