Hatz auf die Wollmilchsau
Reden wir von einem seltsamen Tier, von dem man sich mindestens so viele Legenden erzählt wie vom Wolpertinger oder von der Elwetritsch: dem professionellen Autor, der professionellen Autorin. Was braucht man denn außer Schreibfähigkeiten zu diesem "Traumberuf"? Schauen wir einmal auf die letzten zehn Jahre, märchenhaft bis polemisch...
Als ich 1998 mein erstes (Sach-)Buch veröffentlichte (ja, so lange kann man diesen Beruf erfolgreich ausüben, ohne berühmt zu werden!), war ein richtiger gestandener Autor noch jemand, der sich geschickt rar machte in der Öffentlichkeit, vom Nimbus des ganztägig Kreativen umgeben. Der Programmchef meines ersten Verlags zeigte mir damals handgeschriebene Manuskripte, mit Füller auf Linienpapier, die ein Schreibbüro für den Verlag auf schwabbeligen Riesendisketten erfasste. Traurig meint er, ich solle mir so einen Packen noch einmal genau anschauen, bald seien die schönen Zeiten vorbei, vor allem die, in denen man Autoren noch zu Hause besuchte und mit ihnen über Kunst und Literatur debattierte, neue Ideen beim Glas Wein aus der Taufe hob, Bücher entwickelte.
Für mich bedeutete so ein Verlag, dass er sich erfrischend für seine Erstlings-Autorin und ein eigentlich völlig regionales Thema ins Zeug legte, wie ich das nachher in diesem Ausmaß nie mehr erlebt habe. Drei Tage präsentierte ich dem Lektor den Ort des Geschehens, brachte ihm Kultur und Küche und meine Ideen nahe. Begeistert ergänzte er mein Recherchematerial. In einem Ort daselbst organisierte der Verlag eine Premierenpräsentation samt Vertretern und füllte mir eine Mehrzweckhalle mit 450 Besuchern. Dafür bot ich mich bei der Pressefrau als Fremdenführerin für eine Pressereise an. Die haben dann wirklich einen Bus gechartert und noch echte Journalisten aus Fleisch und Blut dorthin gekarrt - die Autorin konnte aus dem Vollen schöpfen. Es lohnte sich noch. Keine regionale Zeitung, die nicht darüber schrieb, sogar FAZ und ZEIT ließen sich zu einer Meldung herab. Dann Mitarbeit bei einem kleinen Fernsehfilmchen zu meinem Thema, Auftritt in einer Live-Talkshow und einige TV-Angebote, die ich ablehnte (man muss ja nicht bei JEDEM Talk dabei sein).
Ziemlich schnell waren 4000 Bücher verkauft, das war damals viel für ein Sachbuch-Hardcover mit Nischenthema in einem mittelgroßen Verlag. Und dann war das Märchen vorbei. Es gab den Verlag nicht mehr. Die wunderbare Pressefrau arbeitete längst in leitender Stellung in der freien Wirtschaft. Auch ein paar andere Cracks haben die Buchbranche verlassen. Und vom neuen Eigentümer (der längst auch nicht mehr Eigentümer ist) kam der Formbrief, man müsse... kurzum: Das gut laufende Buch wurde verramscht und wird heute im Antiquariat zu Höllenpreisen vertickert. Ein Märchen war vorbei. Sie sind halt doch gestorben.
Ab da wurden vom Autor immer mehr Zusatzqualifikationen verlangt, die zumindest indirekt oft Investitionen bedeuteten. Etwa fürs kostenlos beizusteuernde Autorenfoto. Natürlich hätte Tante Emma knipsen können. Aber wer je einen Verlagsprospekt durchgeblättert hat, in dem Tante Emmas Halbdunkel mit hundert Profischönheiten konkurrieren muss, der löhnt dann doch lieber den, der's kann. Auch das war nämlich plötzlich wichtig: Aussehen. Öffentlichkeit. Sie machen doch Lesungen und Tourneen! Ohne Dauerverfügbarkeit für Lesereisen kein Vertrag. Plötzlich wurde nicht mehr zuerst ins Manuskript geschaut, sondern aufs Gesicht. Ist die Autorin jung genug? Geht sie noch als deutsches Frolleinwunder durch? Wie telegen ist sie? Männer durften natürlich - altbekanntes Rollenspiel - einen auf markant machen.
"Auch ältere Leserinnen wollen junge Frauen auf dem Cover sehen - und frische Autorinnen!" Was auch immer dieses "frisch" bedeutete, die Autorin mit den vereinzelt silbernen Fäden griff ins Hennatöpfchen und ließ die langen unpassenden Haare erst mal dran. Um bei Lesungen dann von Gleichaltrigen zu hören: "Es wird ja mal Zeit, dass Romanpersonal nicht immer unter 30 ist!" Fernseheinladungen kamen trotz Henna nicht. Heute bin ich schlauer und arbeite mit einem Foto, auf dem ich um die 35 bin. Punkt. Mit der Dauerlesebereitschaft war das auch so eine Sache - würden Sie eventuell umsonst, Krise, teure Autoren... Nein, die Autorin würde nicht. Von irgendetwas musste sie ja die Hennapackungen bezahlen. Aber: Das waren noch richtig gemütliche Zeiten!
Heute haben professionelle Autoren eierlegende Wollmilchsäue zu sein, absolut crossmediakompatibel, online very social, offline ohne Privatleben, weil worcoholic. Der professionelle Autor von heute liest jeden Schauspieler an die Wand und weiß sich bei spontanen Podcasts stimmlich sympathisch zu machen, ohne Stottern, versteht sich. Interviews gibt man im Schlaf, denn zum Schlafen kommt so jemand kaum noch. Ohne Stimmausbildung geht selbst auf dem Dorf erst mal gar nichts mehr, die Konkurrenz schläft nicht, Schauspielkurse willkommen. Denn die Wollmilchsau sollte auch äußerlich etwas hermachen. Das fängt beim youtube-Trash-Video an und endet bei - hatten wir schon - Internet- und echtem Fernsehen. Natürlich hat so ein Autor zu Hause das perfekte Equipment und weiß Podcasts, Videos, Streamings und am besten noch Online-Konferenzen selbst herzustellen. Wer vom Verlag keinen Trailer bekommt, weil man eigentlich keinen Trailer braucht, kennt die richtigen Cracks unter den Filmern und Komponisten, die so etwas aus Spaß im eigenen Bad herstellen.
Der neue Autor, der seine Klappentexte und Presseaussendungen für die Werbeabteilung selbst schreibt, vertraulich natürlich, weil die Werbeabteilung längst nicht mehr alle Bücher des Verlags liest, hat natürlich eine entsprechende Schulung in Public Relations und neben journalistischen Fähigkeiten mindestens dreißig Insiderkontakte ins Feuilleton oder entsprechende Fachblätter. Er kennt wichtige Multiplikatoren seines Themas persönlich und liest nicht mehr nur in Buchhandlungen, sondern auch bei Gärtnern, Orthopäden, in Parfümerien, beim Weihnachtsfest des Lionclubs und im Altenheim. Krise, teure Autoren, eigentlich kein Geld... kennen wir schon. Nur mit dem Unterschied, dass schon manchem lohngierigen Autor das Handaufhalten als zickig ausgelegt wird. Schließlich leben wir in einer Kostenlos-Kultur, im Schnäppchenjägerland, unter Billigst-Billigst-Konsumenten. Da will auch schon mal ein Ebook verschenkt sein.
Deshalb darf auch jeder Profiautor heute sein eigener Medienmarkt sein. Man nennt das euphemistisch Social Web. Euphemismus bedeutet, dass man etwas beschönigend ausdrückt. Statt "Der Alte verreckte jämmerlich" sagt man z.B. "In seiner besten Manneskraft versuchte er, seinen Lebensunterhalt als Autor zu verdienen." Social Web bedeutet all das Onlinezeug, das einem offline die Zeit und die Fähigkeiten für ein Sozialleben erfolgreich abtrainiert. Eins von diesem Zeug reicht nämlich nicht, man begibt sich in einen Mix, entwirft sich eine Corporate Identity und Cross-Strategien... und mit irgendeinem Brand oder Branding war da auch noch etwas. Also, der moderne Autor ist stets entflammt.
Für Tante Erna erklärt: Der Profiautor von heute bloggt (täglich), twittert (zwei mal täglich), putzt sich die Zähne (drei mal täglich), arbeitet für Facebook (Stunden), vernetzt sich, befriended sich, verfolgt Menschen und lässt sich verfolgen. Weil das Ganze "social" heißt, muss er altväterliche Rituale einhalten, die ihm seine Community vorgibt, muss Klicks und People generieren, muss kommunizieren, spontan mit den Ohren wackeln können, Werbung verstecken, seine Bücher in die Kamera halten, seine Bücher ins Mikro schreien, kurz mal die Kinder anschreien. Hoppla. Stopp. Falsch.
Die können sich Vollblutautoren von heute, die auch einmal einen Spitzentitel erreichen wollen, nur mit treusorgender Mutti im Hintergrund leisten, mit ebensolchem Hausmann. Aber wer hat schon Zeit für die Partnersuche, wenn im Jahr zwei Romane heruntergeklopft werden müssen, man vielleicht sowieso für drei Verlage quer arbeitet, um sich über Sozialhilfeniveau zu halten und der Lektor sagt: "Wir müssen nachschieben, wir müssen dringend nachlegen, solange man sich Ihren Namen noch merken kann!" Wir wissen: Seit es Internet gibt und seit das Bildungsbürgertum langsam beim Ausdrucken verröchelt, beträgt die Merkfähigkeit von Autorennamen so viel wie die Halbwertszeit eines durchschnittlichen Buches im Publikumsverlag, also höchstens zwei Monate.
Wann wir bei all diesem Werbewahnsinn und Public Viewing noch kreativ sind und Bücher schreiben? Ach - der moderne Autor von heute hat doch Outsourcing gezwungenermaßen von der Pieke auf gelernt! Das machen unsere Sklaven, die wir als Ich-AG-Direktoren für einen Euro die Stunde mit unserem Computer zum eigenen Fernsehteam ins Bad gesperrt haben. Und unter uns - für das, was man heute manchmal Roman nennt, gibt's doch längst Schreibprogramme.
Als ich 1998 mein erstes (Sach-)Buch veröffentlichte (ja, so lange kann man diesen Beruf erfolgreich ausüben, ohne berühmt zu werden!), war ein richtiger gestandener Autor noch jemand, der sich geschickt rar machte in der Öffentlichkeit, vom Nimbus des ganztägig Kreativen umgeben. Der Programmchef meines ersten Verlags zeigte mir damals handgeschriebene Manuskripte, mit Füller auf Linienpapier, die ein Schreibbüro für den Verlag auf schwabbeligen Riesendisketten erfasste. Traurig meint er, ich solle mir so einen Packen noch einmal genau anschauen, bald seien die schönen Zeiten vorbei, vor allem die, in denen man Autoren noch zu Hause besuchte und mit ihnen über Kunst und Literatur debattierte, neue Ideen beim Glas Wein aus der Taufe hob, Bücher entwickelte.
Für mich bedeutete so ein Verlag, dass er sich erfrischend für seine Erstlings-Autorin und ein eigentlich völlig regionales Thema ins Zeug legte, wie ich das nachher in diesem Ausmaß nie mehr erlebt habe. Drei Tage präsentierte ich dem Lektor den Ort des Geschehens, brachte ihm Kultur und Küche und meine Ideen nahe. Begeistert ergänzte er mein Recherchematerial. In einem Ort daselbst organisierte der Verlag eine Premierenpräsentation samt Vertretern und füllte mir eine Mehrzweckhalle mit 450 Besuchern. Dafür bot ich mich bei der Pressefrau als Fremdenführerin für eine Pressereise an. Die haben dann wirklich einen Bus gechartert und noch echte Journalisten aus Fleisch und Blut dorthin gekarrt - die Autorin konnte aus dem Vollen schöpfen. Es lohnte sich noch. Keine regionale Zeitung, die nicht darüber schrieb, sogar FAZ und ZEIT ließen sich zu einer Meldung herab. Dann Mitarbeit bei einem kleinen Fernsehfilmchen zu meinem Thema, Auftritt in einer Live-Talkshow und einige TV-Angebote, die ich ablehnte (man muss ja nicht bei JEDEM Talk dabei sein).
Ziemlich schnell waren 4000 Bücher verkauft, das war damals viel für ein Sachbuch-Hardcover mit Nischenthema in einem mittelgroßen Verlag. Und dann war das Märchen vorbei. Es gab den Verlag nicht mehr. Die wunderbare Pressefrau arbeitete längst in leitender Stellung in der freien Wirtschaft. Auch ein paar andere Cracks haben die Buchbranche verlassen. Und vom neuen Eigentümer (der längst auch nicht mehr Eigentümer ist) kam der Formbrief, man müsse... kurzum: Das gut laufende Buch wurde verramscht und wird heute im Antiquariat zu Höllenpreisen vertickert. Ein Märchen war vorbei. Sie sind halt doch gestorben.
Ab da wurden vom Autor immer mehr Zusatzqualifikationen verlangt, die zumindest indirekt oft Investitionen bedeuteten. Etwa fürs kostenlos beizusteuernde Autorenfoto. Natürlich hätte Tante Emma knipsen können. Aber wer je einen Verlagsprospekt durchgeblättert hat, in dem Tante Emmas Halbdunkel mit hundert Profischönheiten konkurrieren muss, der löhnt dann doch lieber den, der's kann. Auch das war nämlich plötzlich wichtig: Aussehen. Öffentlichkeit. Sie machen doch Lesungen und Tourneen! Ohne Dauerverfügbarkeit für Lesereisen kein Vertrag. Plötzlich wurde nicht mehr zuerst ins Manuskript geschaut, sondern aufs Gesicht. Ist die Autorin jung genug? Geht sie noch als deutsches Frolleinwunder durch? Wie telegen ist sie? Männer durften natürlich - altbekanntes Rollenspiel - einen auf markant machen.
"Auch ältere Leserinnen wollen junge Frauen auf dem Cover sehen - und frische Autorinnen!" Was auch immer dieses "frisch" bedeutete, die Autorin mit den vereinzelt silbernen Fäden griff ins Hennatöpfchen und ließ die langen unpassenden Haare erst mal dran. Um bei Lesungen dann von Gleichaltrigen zu hören: "Es wird ja mal Zeit, dass Romanpersonal nicht immer unter 30 ist!" Fernseheinladungen kamen trotz Henna nicht. Heute bin ich schlauer und arbeite mit einem Foto, auf dem ich um die 35 bin. Punkt. Mit der Dauerlesebereitschaft war das auch so eine Sache - würden Sie eventuell umsonst, Krise, teure Autoren... Nein, die Autorin würde nicht. Von irgendetwas musste sie ja die Hennapackungen bezahlen. Aber: Das waren noch richtig gemütliche Zeiten!
Heute haben professionelle Autoren eierlegende Wollmilchsäue zu sein, absolut crossmediakompatibel, online very social, offline ohne Privatleben, weil worcoholic. Der professionelle Autor von heute liest jeden Schauspieler an die Wand und weiß sich bei spontanen Podcasts stimmlich sympathisch zu machen, ohne Stottern, versteht sich. Interviews gibt man im Schlaf, denn zum Schlafen kommt so jemand kaum noch. Ohne Stimmausbildung geht selbst auf dem Dorf erst mal gar nichts mehr, die Konkurrenz schläft nicht, Schauspielkurse willkommen. Denn die Wollmilchsau sollte auch äußerlich etwas hermachen. Das fängt beim youtube-Trash-Video an und endet bei - hatten wir schon - Internet- und echtem Fernsehen. Natürlich hat so ein Autor zu Hause das perfekte Equipment und weiß Podcasts, Videos, Streamings und am besten noch Online-Konferenzen selbst herzustellen. Wer vom Verlag keinen Trailer bekommt, weil man eigentlich keinen Trailer braucht, kennt die richtigen Cracks unter den Filmern und Komponisten, die so etwas aus Spaß im eigenen Bad herstellen.
Der neue Autor, der seine Klappentexte und Presseaussendungen für die Werbeabteilung selbst schreibt, vertraulich natürlich, weil die Werbeabteilung längst nicht mehr alle Bücher des Verlags liest, hat natürlich eine entsprechende Schulung in Public Relations und neben journalistischen Fähigkeiten mindestens dreißig Insiderkontakte ins Feuilleton oder entsprechende Fachblätter. Er kennt wichtige Multiplikatoren seines Themas persönlich und liest nicht mehr nur in Buchhandlungen, sondern auch bei Gärtnern, Orthopäden, in Parfümerien, beim Weihnachtsfest des Lionclubs und im Altenheim. Krise, teure Autoren, eigentlich kein Geld... kennen wir schon. Nur mit dem Unterschied, dass schon manchem lohngierigen Autor das Handaufhalten als zickig ausgelegt wird. Schließlich leben wir in einer Kostenlos-Kultur, im Schnäppchenjägerland, unter Billigst-Billigst-Konsumenten. Da will auch schon mal ein Ebook verschenkt sein.
Deshalb darf auch jeder Profiautor heute sein eigener Medienmarkt sein. Man nennt das euphemistisch Social Web. Euphemismus bedeutet, dass man etwas beschönigend ausdrückt. Statt "Der Alte verreckte jämmerlich" sagt man z.B. "In seiner besten Manneskraft versuchte er, seinen Lebensunterhalt als Autor zu verdienen." Social Web bedeutet all das Onlinezeug, das einem offline die Zeit und die Fähigkeiten für ein Sozialleben erfolgreich abtrainiert. Eins von diesem Zeug reicht nämlich nicht, man begibt sich in einen Mix, entwirft sich eine Corporate Identity und Cross-Strategien... und mit irgendeinem Brand oder Branding war da auch noch etwas. Also, der moderne Autor ist stets entflammt.
Für Tante Erna erklärt: Der Profiautor von heute bloggt (täglich), twittert (zwei mal täglich), putzt sich die Zähne (drei mal täglich), arbeitet für Facebook (Stunden), vernetzt sich, befriended sich, verfolgt Menschen und lässt sich verfolgen. Weil das Ganze "social" heißt, muss er altväterliche Rituale einhalten, die ihm seine Community vorgibt, muss Klicks und People generieren, muss kommunizieren, spontan mit den Ohren wackeln können, Werbung verstecken, seine Bücher in die Kamera halten, seine Bücher ins Mikro schreien, kurz mal die Kinder anschreien. Hoppla. Stopp. Falsch.
Die können sich Vollblutautoren von heute, die auch einmal einen Spitzentitel erreichen wollen, nur mit treusorgender Mutti im Hintergrund leisten, mit ebensolchem Hausmann. Aber wer hat schon Zeit für die Partnersuche, wenn im Jahr zwei Romane heruntergeklopft werden müssen, man vielleicht sowieso für drei Verlage quer arbeitet, um sich über Sozialhilfeniveau zu halten und der Lektor sagt: "Wir müssen nachschieben, wir müssen dringend nachlegen, solange man sich Ihren Namen noch merken kann!" Wir wissen: Seit es Internet gibt und seit das Bildungsbürgertum langsam beim Ausdrucken verröchelt, beträgt die Merkfähigkeit von Autorennamen so viel wie die Halbwertszeit eines durchschnittlichen Buches im Publikumsverlag, also höchstens zwei Monate.
Wann wir bei all diesem Werbewahnsinn und Public Viewing noch kreativ sind und Bücher schreiben? Ach - der moderne Autor von heute hat doch Outsourcing gezwungenermaßen von der Pieke auf gelernt! Das machen unsere Sklaven, die wir als Ich-AG-Direktoren für einen Euro die Stunde mit unserem Computer zum eigenen Fernsehteam ins Bad gesperrt haben. Und unter uns - für das, was man heute manchmal Roman nennt, gibt's doch längst Schreibprogramme.
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