Gemütlich, aber unübersichtlich
Der Titel könnte Programm werden, denn er beschreibt, wohin der Buchmarkt rasant steuert. Neben der Ware, die Masse bringt und große Probleme hat (Preisdruck, extreme Rabattierungen, E-Book-Probleme, Piraterie, Werteverfall, sinkende Auflagen etc.), kommt immer mehr die Nische. Den darauffolgenden Effekt kennt man von mittelalterlich verschachtelten Städten: Mit ihren vielen kleinen Ecken und Plätzen sind sie höchst faszinierend, man kann sich darin aber auch sehr schnell verlaufen. Der Buchmarkt wird also chaotischer, die entsprechenden Guides fehlen noch - und die alten Empfehlungsinstanzen (Feuilleton, Printpresse) kümmern sich zu wenig um Neuerungen oder verlieren selbst zu viel Leser.
Klaus G. Saur wurde mit seinem gleichnamigen Verlag Millionär, heute gilt er als einer der meistgeehrten Verleger der Welt. In einem Interview im Buchmarkt zu seinem Buch "Traumberuf Verleger" spricht er aus, was auch im bereits angesprochenen Buchreport-Sonderheft "Herstellung und Marketing" als Resumée immer wieder aufblitzt:
Ein anderes aufschlussreiches Interview gibt es im Buchreport - die als "Klappentexterin" bekannt gewordene Rezensionsbloggerin und Buchhändlerin Simone Finkenwirth sagt Kluges über die Bedeutung von Buch- und Literaturblogs in einer Zeit, in der das Feuilleton seinen Aufgaben irgendwie nicht mehr gerecht wird. Ihr Blog "Klappentexterin" (in meiner Blogroll) will ich bei der Gelegenheit noch einmal sehr heiß empfehlen - es ist mit Leidenschaft und Begeisterung geschrieben und bringt wunderbare Perlen jenseits des Mainstreams.
Während des BuchCamps in Frankfurt wurde jetzt außerdem der Virenschleuder-Preis verliehen. Man konnte sich hier mit Aktionen viralen Marketings in Sachen Bücher in den Social Media bewerben und ich empfehle, sich diese ganze Liste einmal genau anzuschauen. Man kann daraus nämlich jede Menge guter Ideen ziehen, Anregungen bekommen oder sehen, was zwar klingt, aber nicht viel bringt.
Fast schade, dass manche"Neue" durch das Abstimmungssystem nicht ganz die Chancen hatten, die ihnen zu wünschen gewesen wären. Aber auch hier ging es natürlich um viralen Erfolg, also Connections und Fans, die fleißig bei Facebook "liken" - nicht empfehlenswert ist das für Leute, die gerade erst mit einer Aktion beginnen, wenig Zahlen nennen können oder Facebook nicht mögen.
Der Virenschleuderpreis in der Kategorie Verlage ging an die Aktion "Mach dieses Buch fertig" des Antje Kunstmann Verlags. In der Kategorie Buchhandlungen siegte audible mit der Idee, ein Mitarbeiterhörspiel als Adventskalender zu produzieren. In der offenen Kategorie (Dienstleister, Autoren, Lektoren etc.) ging der Preis an die Dienstleisterin Marion Schwehr von euryclia für die Begleitung des Buchs "Universalcode. Journalismus im digitalen Zeitalter".
Klaus G. Saur wurde mit seinem gleichnamigen Verlag Millionär, heute gilt er als einer der meistgeehrten Verleger der Welt. In einem Interview im Buchmarkt zu seinem Buch "Traumberuf Verleger" spricht er aus, was auch im bereits angesprochenen Buchreport-Sonderheft "Herstellung und Marketing" als Resumée immer wieder aufblitzt:
"...dass die Zukunft nicht in den Großauflagen, sondern in den Klein-, Kleinst- und Einzelauflagen liegt."Wie man damit kostendeckend arbeiten soll, erklärt er mit immer billigeren Print-on-Demand-Techniken, mit neuen Vertriebswegen und vor allem mit Qualität:
"Einer meiner Ratschläge für die Zukunft ist deshalb: Man muss Bücher in der absolut höchsten Qualität herausbringen und zwar Qualität im Inhalt, auch im Lektorat und in der Herstellung. Nur wenn wir eine hohe Qualität anbieten, können wir wirklich noch verkaufen."Das Interview sollten nicht nur Verleger lesen - es geht auch alle anderen an, die in Zukunft erfolgreich Bücher verkaufen wollen.
Ein anderes aufschlussreiches Interview gibt es im Buchreport - die als "Klappentexterin" bekannt gewordene Rezensionsbloggerin und Buchhändlerin Simone Finkenwirth sagt Kluges über die Bedeutung von Buch- und Literaturblogs in einer Zeit, in der das Feuilleton seinen Aufgaben irgendwie nicht mehr gerecht wird. Ihr Blog "Klappentexterin" (in meiner Blogroll) will ich bei der Gelegenheit noch einmal sehr heiß empfehlen - es ist mit Leidenschaft und Begeisterung geschrieben und bringt wunderbare Perlen jenseits des Mainstreams.
Während des BuchCamps in Frankfurt wurde jetzt außerdem der Virenschleuder-Preis verliehen. Man konnte sich hier mit Aktionen viralen Marketings in Sachen Bücher in den Social Media bewerben und ich empfehle, sich diese ganze Liste einmal genau anzuschauen. Man kann daraus nämlich jede Menge guter Ideen ziehen, Anregungen bekommen oder sehen, was zwar klingt, aber nicht viel bringt.
Fast schade, dass manche"Neue" durch das Abstimmungssystem nicht ganz die Chancen hatten, die ihnen zu wünschen gewesen wären. Aber auch hier ging es natürlich um viralen Erfolg, also Connections und Fans, die fleißig bei Facebook "liken" - nicht empfehlenswert ist das für Leute, die gerade erst mit einer Aktion beginnen, wenig Zahlen nennen können oder Facebook nicht mögen.
Der Virenschleuderpreis in der Kategorie Verlage ging an die Aktion "Mach dieses Buch fertig" des Antje Kunstmann Verlags. In der Kategorie Buchhandlungen siegte audible mit der Idee, ein Mitarbeiterhörspiel als Adventskalender zu produzieren. In der offenen Kategorie (Dienstleister, Autoren, Lektoren etc.) ging der Preis an die Dienstleisterin Marion Schwehr von euryclia für die Begleitung des Buchs "Universalcode. Journalismus im digitalen Zeitalter".
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