Medienkompost

Heute gibt's mal wieder Sampling von empfehlenswertem Stoff aus Zeitungen und Blogs, den berühmt-berüchtigten Medienkompost:

"Fräulein Hegemann", wie sie nun allerorten genannt wird, bezaubert immer noch die Medien. In der Frankfurter Rundschau versucht ein Feuilletonist die Selbstkritik und scheitert fulminant daran, dass er seinen Namen nicht preiszugeben wagt und in der Schlussfolgerung auch nur auf den alten Karren aufspringt. Es ist halt schwer, in der Jubelmenge zu "Des Kaisers neue Kleider" aufzustehen...

Dafür spricht im Buchmarkt endlich mal ein Anwalt Klartext. Verlagsjurist Rainer Dresen redet über die Selbstbedienung an fremden Texten am Beispiel Lindner und Hegemann und sagt zu ersterem:
"Es geht hier immerhin um einen Betrug gegenüber dem eigenen Verlag und um eine Urheberrechtsverletzung gegenüber dem Ursprungsverlag und dessen AutorIn."
Er erklärt, was ein Plagiat ist, was im Urheberrecht zu beachten ist und wo man sich tatsächlich bedienen dürfte. Dieser Artikel sollte Pflichthausaufgabe für jeden Schreibenden sein und endlich pseudojuristische Stammtischdefinitionen und Geschwurbel, wie sie zum Fall derzeit kursieren, ad absurdum führen.

Zwangshausaufgabe für Journalisten dürfte Stefan Niggemeiers Blogbeitrag "Wozu noch Journalismus?" sein (der durch die causa Hegemann ja neue Aktualität gewinnt). Und man sollte ihn wirklich in seinem Blog lesen und nicht in der SZ - die Blogversion ist nämlich fehlerfrei "gedruckt".

Und im Talkabout Blog lernen wir dass all das Gesülze um Dialog in Social Media ein Irrtum war, jedenfalls für Unternehmen. Egoshooting, Propaganda und Manipulation wären eigentlich die Gerätschaften der Stunde, lese ich heraus. Im Anfang war das Wort und das kam bekanntlich immer von oben...

Eine Personalie: Nachdem Suhrkamp eine Menge Mitarbeiter nicht mitgenommen hat nach Berlin, wird es in Frankfurt eine neue Agentur geben. Die ehemalige Veranstaltungsorganisatorin von Suhrkamp, Adrienne Schneider, gründet eine Lesungs- und Veranstaltungsagentur für Autoren. So etwas auf professionellem Niveau fehlt in der Tat noch viel zu sehr. Denn wie ich aus Selbsttest weiß, kann man gerade als Schriftsteller so ziemlich jede allgemeine Eventagentur getrost vergessen.

Diese Lesetipps sind ein Resampling eines Samplings aus Twittertweets (schönes Wort) über Meldungen über Artikel über... Früher nannte man das "Stille Post". Die gleiche Presse, die derzeit Hegemanns Selbstbedienungsfreuden hochjubelt, will ein Leistungsschutzrecht durchdrücken, nach dem solche Beiträge wie dieser kriminell würden. Aber noch darf man Zeitungen linken. Pardon, ver-...

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