Auch ich habe fleißig Mozarella gegessen. Nur ab und zu wollte ich mich schon beschweren, weil der Mozarella einer etablierten italienischen Marke anders als früher schon nach einem Tag Öffnung im Kühlschrank verdarb. Er wurde gelb, bekam einen komischen Belag und schmeckte bitter-scharf. Nicht mal mein Hund wollte ihn - und der liebt Käse. Nicht auszudenken, was ich da zu meinen Biotomaten aus dem eigenen Garten in mich hineingeschaufelt habe. Da soll es Käse gegeben haben, der so alt war wie mein Abitur (an das ich mich kaum noch erinnere)! Und als Landbewohner weiß ich, wie durchdringend die Exkremente einer einzigen Maus eine ganze Wohnung verseuchen können. Ja, bitte wie macht man das, die Zungen und Nasen der Verbraucher derart zu täuschen? Was muss zu diesem Dreck (ein weniger sauberes Wort wäre angebrachter) eigentlich noch in den Käse, damit der Schund nach Käse schmeckt?!?
Fein, dass Journalisten über solche Skandale berichten. Aber sie umgehen mir zu sehr die wirklich interessanten Fragen. Immerhin haben sich einige endlich herabgelassen, Namen zu nennen. Solche Namen sollten, ähnlich wie bei den Gentechnik-Listen von Greenpeace, eigentlich gesammelt dem Verbraucher zur Verfügung gestellt werden - oder per Internet kursieren. Menschen, die so etwas tun, sollten - wenn endlich gefasst, von der Gefängniskantine freundlich befreit werden und ihre eigenen Luxusprodukte vorgesetzt bekommen.
Stattdessen eiern die Journalisten der Agenturen herum. Es hätte eine "ökologische Bombe" werden können bei den Käseessern. Hätte können? Der Dreck landet offensichtlich seit etwa zwei Jahren in europäischen Mägen! Wie sollen Ärzte etwaige Krankheiten richtig zuweisen können, wenn sie jetzt erst davon erfahren? Und was bitte ist eine "ökologische Bombe" im Bauch? Warum nennt es keiner beim Namen: Müll, schädliche Abbauprodukte, Gifte, Keime, ein Anschlags-Cocktail auf Gesundheit und Immunsystem des Menschen. Würde ich das mit meiner Oma machen, käme ich zumindest wegen versuchten Totschlags dran.
Noch einmal die Bitte: Kollegen, Politiker etc., recherchiert doch bitte endlich auch einmal, welche Tricks und Rezepte all die Lebensmittel-Schwerverbrecher, ob bei Gammelfleisch oder Rattenscheißekäse, in den verarbeitenden Betrieben anwenden, um uns so perfekt täuschen zu können. Was wird da an Chemie zugeschüttet, welche mechanischen Tricks angewandt? Deckt nicht nur die Machenschaften der Händler auf, schaut endlich endlich mal den Lebensmittelkonzernen besser auf die Finger! Wie kommt es, dass all die feinen Marken künstlich Dreck zusammensetzen können, der so aussieht wie das Original, so riecht wie das Original, vielleicht sogar so schmeckt wie das Original? Und angeblich merkt keiner was, angeblich sind solche Betriebe so tollen Sicherheitsmaßnahmen unterworfen? Wo die Oma auf dem Land schon von einer einzigen Maus in der Küche genervt wird?
Wie können wir Verbraucher überhaupt noch eine Garantie haben, dass unsere Milch wirklich aus Milch gemacht ist und unser Müsli nicht auf der Werkstoilette zusammen gefegt wurde? Wenn die Hersteller jetzt wieder ihre Hände in Unschuld waschen, wächst das Vertrauen ganz bestimmt nicht. Legt die Karten auf den Tisch und zeigt es: Wir essen schon lang nicht mehr all die "Lebens"mittel, die wir meinen zu essen. Lebensmittel sind verkommen zu Profitmitteln, Abfütterungsware, Illusionen.
Ganz besonders zynisch finde ich die Mitteilung in den Medien, diese Uraltscheiße hätte eigentlich als Tierfutter verwendet werden müssen. Mal ganz abgesehen von einem solch kaputten Verhältnis zwischen Mensch und Tier - welche Geschöpfe hätten das denn fressen sollen? Verseuchen wir auch lustigen Herzens unseren Fifi und unsere Mieze? Oder war das Schweinefutter? Sind ja Allesfresser. Und wenn wir dann die dreck- und müll- und giftgemästeten Schnitzelchen für uns braten, dann guten Appetit! Auch wir sind Allesfresser. Ganz schön runtergekommene Allesfresser.
Uns am Ende der Nahrungs- und Profitkette bleibt nur eine Reaktion: Noch genauer hinschauen, noch bewusster einkaufen, die Sinne noch mehr schärfen. Und vielleicht auch vermehrt dort einkaufen, wo wir selbst einen Blick in die Betreibe werfen können - beim Biobauern in der eigenen Region, bei der Familienkäserei. Die könnten, anders als Konzerne, mit solchen Machenschaften nämlich nicht überleben. Und wir Verbraucher haben Macht - wir bestimmen, was wir in Zukunft einkaufen und was wir in den Regalen vergammeln lassen.
Ja,ja,ja..
AntwortenLöschenHast du dir auch das mit dem Analog-Käse durchgesesen ?
http://www.kaeseplatte.com/allgemein/pseudokase-kunstkase-oder-analogkase-so-wird-der-kunde-irregefuhrt