Gestern habe ich hemmungslos blau gemacht. Nein, grün. Habe einer elsässischen Freundin das badische Ried gezeigt, aus dem ich eigentlich komme - und dann sind wir am Rhein entlang von Wintersdorf bis fast nach Kehl gefahren, durch eine herrlich abwechslungsreiche Landschaft aus Spargelfeldern, Auwald, Sümpfen, Streuobstwiesen und Dörfern mit erstaunlicher Restaurantdichte.
Und bei der Gelegenheit habe ich mir meinen nächsten Auftrittsort in Odelshofen bei Kehl angeschaut, genauer gesagt "kunstVOLLERgarten" - was sich auch immer dahinter verbergen mochte. Jetzt sind wir hin und weg und wissen nicht genau, ob das Kunst voller Garten war oder ein Garten voller Kunst. Beides!
Man stelle sich eins dieser schmucken Rieddörfer vor, wie es sie in der Ortenau zum Rhein zu noch gibt, wo viele Dörfer irgendwie Dingenshurst heißen und ich mir keine drei Namen von der Karte in Reihe merken kann. Nur Urloffen kommt bei mir jetzt nach dreimaligem Verfahren von "verloffen"... Einladende Gasthäuser, Fachwerkhäuser, Gärten und immer wieder die alten Tabaktrockenschuppen aus den Zeiten, in denen die Badner noch hemmungslos rauchten und Tabak exportierten. Ein Schild bräuchte es vor dem Fachwerkhaus mit Tabakschuppen kaum, ich hätte schon für die blauen Rosenkugeln gebremst.
Als wir dann den Garten, die Gartenkunst, die kleine Galerie und den Auftrittsort besichtigten, überlegte ich lang, warum einen dort so ein Pippi-Langstrumpf-Gefühl beschleicht und man immer ruhiger und glücklicher wird. Dann fiel es mir ein: Als Kind war ich fasziniert von Pippis "Sachensuchen" und konnte zum Verblüffen langweiliger Erwachsener stundenlang mit meinem Sandeleimer Schotterwege nach irgendwelchen Schätzen abgrasen. Damals fing mein "Spleen" an, der in Masuren bei fußballgroßen, eiszeitgeschliffenen Kugeln endete: Ich sammle Steine. Wie oft musste ich mir schon den blöden Witz anhören, ich solle mich doch lieber auf Diamanten verlegen, die seien leichter. Die gefallen mir aber nicht so gut wie Kiesel.
In Odelshofen gab es dann nicht nur meterlange Installationen eines italienischen Künstlers, der aus Steinen Halsketten für Riesenfräuleins zu fädeln scheint. Die Herrin des Hauses sammelt offensichtlich auch welche - und andere Schönheit dazu. Vieles wirkt wie zufällig vergessen und ist doch kunstvoll arrangiert: der Korb mit den Zapfen in allen Größen und Formen, die Zinkwannensammlung im Schuppen; kleine Statuen, die unter Blättern hervorlugen oder Kunst aus Weinbergschneckenhäusern. Man muss dreimal hinschauen, den Gang noch einmal machen - weil es immer wieder Neues zu entdecken gibt.
Manches kann man dann auch kaufen, rare Gewürzkräuter, Gartenstücke - und natürlich Kunst. Was einen so selig lächeln lässt, ist, denke ich, auch ein Kindheitsgefühl. KunstVOLLERgarten fühlt sich an wie ein magischer alter Speicher, wo man in Zauberkisten allerlei Schätze entdecken kann. Drei Mal bin ich an so einem Platz vorbeigegangen ... da war doch was ... irgendetwas war mir ins Auge gefallen, dann scheinbar wieder unsichtbar geworden. Was war so besonders an dem Terracottaherz mit den einmodellierten Rosen? Klingelte es nur in meinem Hinterkopf wegen meines Rosenwahns? Ich habe es erst daheim gesehen: Genau diese Rosen haben die Beschläge meiner uralten Kommode vom Flohmarkt.
Zu viel verraten will ich jetzt nicht, nur so viel: Das Ehepaar Schölch hat für meine Lesung am 5.7.2008 um 19 Uhr ein ganz feines Menu kreiert, das mich natürlich reizt, dann von den Rosenfesten und Gelagen der Römer zu erzählen. Gespeist, getrunken und gelauscht wird in eben jenem verwunschenen Tabakschuppen, wo man in luftiger Höhe auf mehreren Ebenen sitzen und genießen kann. Wie sehr ich mich darauf freue, die Gäste neben der Kulinarik in einer solch anregenden Umgebung mit Rosentexten zu verwöhnen, muss ich wahrscheinlich nicht extra sagen!
Und bei der Gelegenheit habe ich mir meinen nächsten Auftrittsort in Odelshofen bei Kehl angeschaut, genauer gesagt "kunstVOLLERgarten" - was sich auch immer dahinter verbergen mochte. Jetzt sind wir hin und weg und wissen nicht genau, ob das Kunst voller Garten war oder ein Garten voller Kunst. Beides!
Man stelle sich eins dieser schmucken Rieddörfer vor, wie es sie in der Ortenau zum Rhein zu noch gibt, wo viele Dörfer irgendwie Dingenshurst heißen und ich mir keine drei Namen von der Karte in Reihe merken kann. Nur Urloffen kommt bei mir jetzt nach dreimaligem Verfahren von "verloffen"... Einladende Gasthäuser, Fachwerkhäuser, Gärten und immer wieder die alten Tabaktrockenschuppen aus den Zeiten, in denen die Badner noch hemmungslos rauchten und Tabak exportierten. Ein Schild bräuchte es vor dem Fachwerkhaus mit Tabakschuppen kaum, ich hätte schon für die blauen Rosenkugeln gebremst.
Als wir dann den Garten, die Gartenkunst, die kleine Galerie und den Auftrittsort besichtigten, überlegte ich lang, warum einen dort so ein Pippi-Langstrumpf-Gefühl beschleicht und man immer ruhiger und glücklicher wird. Dann fiel es mir ein: Als Kind war ich fasziniert von Pippis "Sachensuchen" und konnte zum Verblüffen langweiliger Erwachsener stundenlang mit meinem Sandeleimer Schotterwege nach irgendwelchen Schätzen abgrasen. Damals fing mein "Spleen" an, der in Masuren bei fußballgroßen, eiszeitgeschliffenen Kugeln endete: Ich sammle Steine. Wie oft musste ich mir schon den blöden Witz anhören, ich solle mich doch lieber auf Diamanten verlegen, die seien leichter. Die gefallen mir aber nicht so gut wie Kiesel.
In Odelshofen gab es dann nicht nur meterlange Installationen eines italienischen Künstlers, der aus Steinen Halsketten für Riesenfräuleins zu fädeln scheint. Die Herrin des Hauses sammelt offensichtlich auch welche - und andere Schönheit dazu. Vieles wirkt wie zufällig vergessen und ist doch kunstvoll arrangiert: der Korb mit den Zapfen in allen Größen und Formen, die Zinkwannensammlung im Schuppen; kleine Statuen, die unter Blättern hervorlugen oder Kunst aus Weinbergschneckenhäusern. Man muss dreimal hinschauen, den Gang noch einmal machen - weil es immer wieder Neues zu entdecken gibt.
Manches kann man dann auch kaufen, rare Gewürzkräuter, Gartenstücke - und natürlich Kunst. Was einen so selig lächeln lässt, ist, denke ich, auch ein Kindheitsgefühl. KunstVOLLERgarten fühlt sich an wie ein magischer alter Speicher, wo man in Zauberkisten allerlei Schätze entdecken kann. Drei Mal bin ich an so einem Platz vorbeigegangen ... da war doch was ... irgendetwas war mir ins Auge gefallen, dann scheinbar wieder unsichtbar geworden. Was war so besonders an dem Terracottaherz mit den einmodellierten Rosen? Klingelte es nur in meinem Hinterkopf wegen meines Rosenwahns? Ich habe es erst daheim gesehen: Genau diese Rosen haben die Beschläge meiner uralten Kommode vom Flohmarkt.
Zu viel verraten will ich jetzt nicht, nur so viel: Das Ehepaar Schölch hat für meine Lesung am 5.7.2008 um 19 Uhr ein ganz feines Menu kreiert, das mich natürlich reizt, dann von den Rosenfesten und Gelagen der Römer zu erzählen. Gespeist, getrunken und gelauscht wird in eben jenem verwunschenen Tabakschuppen, wo man in luftiger Höhe auf mehreren Ebenen sitzen und genießen kann. Wie sehr ich mich darauf freue, die Gäste neben der Kulinarik in einer solch anregenden Umgebung mit Rosentexten zu verwöhnen, muss ich wahrscheinlich nicht extra sagen!
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