Erfolgsgeheimnisse
Irgendwo und irgendwann gestern im Fernsehen (3sat?) gab es einen interessanten Beitrag über das Geheimnis der vielen Altersrevivals und der Stars, die von keinem tot zu kriegen sind. Da hat sich endlich einmal jemand intelligent Gedanken darüber gemacht, wie man als Künstler überhaupt zum Erfolg kommt. Und wie man ihn halten kann, wenn man ihn denn hat. Ist es wirklich nur das Aussehen, die Jugend? Was machen die Dauerbrenner anders als die Sternchen, die wie Schnuppen nach dem ersten Hit vom Himmel fallen? Die Ergebnisse waren zwar auf die Musikbranche bezogen, dürften aber auch für Künstler in anderen Bereichen nachdenkenswert erscheinen. Und sie zeugen eher von Altersweisheit als von Jugendwahn.
Was haben Künstler an sich, die dauerhaft erfolgreich sind?
- Sie schaffen von Anfang an Eigenes, Unverwechselbares, Wiedererkennbares - nicht austauschbare Konserven- oder Trendware. Sie hecheln nicht Trends hinterher, sie schaffen Trends.
- Sie bringen im Eigenen immer wieder Neues und beherrschen Genrewechsel. Und schaffen es, kurz bevor die Begeisterung abfällt, wieder etwas Neues und Überraschendes zu schöpfen. Diese Künstler steigern permanent ihre eigenen künstlerischen Ansprüche und erweitern Können und Repertoire.
- Dagegen gibt es auch diejenigen (sehr viel weniger, z.B. im Schlager, der Volksmusik), die es schaffen, mit immer der gleichen Masche ein Publikum über Jahrzehnte mitzunehmen. Diese konzentrieren sich im Gegenteil zu den anderen auf eine Einengung des Repertoires und auf reine Reproduktion ihrer selbst. Sie sind extrem ausgeliefert, wenn ihre Fans ausbleiben.
- Sie machen sich rar. Wenn man ein Interview bekommt, wenn ein Auftritt erfolgt, muss das ein Highlight sein. "Dauerbrenner" nehmen sich auch kreative Auszeiten und bestimmen selbst, wie viel Öffentlichkeit sie sich antun wollen. Sie werfen sich nicht an die Medien und lassen sich nicht ausbrennen.
- Sie optimieren laufend ihre Kunst und ihren Körper. Sie vervollkommenen ihr Können, lernen ständig dazu. Und wissen, dass Fitness und Ausgeschlafensein dauerhaft Kunst schafft. Sie arbeiten eher eisern diszipliniert, als dass sie sich gehen lassen. Sie halten nicht viel vom Bild des verrückten leidenden Künstlers, sind eher Macher, Begeisterte.
- Sie kennen ihre Schwächen genau, übertünchen sie nicht, sondern lernen, sie mit Stärken zu kompensieren.
- Sie haben früh mit Markenbildung angefangen. Marke sind sie selbst, nicht das Produkt, nicht ein Titel. Mit dem Halten der eigenen Namensmarke signalisieren sie Verlässlichkeit und erzeugen nach längerer Zeit Nostalgie im Publikum.
- Ihr Motto: "Wann, wenn nicht jetzt!"
Oder um es mit dem guten alten Goethe zu sagen:
Was immer du tun kannst
oder erträumst tun zu können,
beginne es.
Kühnheit besitzt Genie,
Macht und magische Kraft.
Beginne es jetzt.
Ganz schön stressig ...
AntwortenLöschenmeint Elke,
die Marke
PS: Übrigens, die Volksschlagerdudler erhalten sich in der Regel auch ganz gut, weil ihre Fans mitaltern. Und sie müssen nicht mal, wie die Pop- und Rockröhren, auf die schlanke Linie achten. Im Gegenteil, das wäre in dem Genre fast kontraproduktiv.