Empathie statt Hass

Frank Schirrmacher fordert in der FAZ angesichts der Urheberrechtskampagnen von beiden Seiten: "Schluss mit dem Hass". Seine Methode der gegenseitigen Annäherung hat viel für sich: Empathie und kleine Schritte. Erst einmal die Position des anderen verstehen lernen, anstatt blind aufeinander einzudreschen:
"Was erwartet ein Autor, ein Sänger, ein Denker, wenn die erste Begegnung mit seinem Werk im Leben eines Menschen damit endet, dass er in seinen Sommerferien jobben musste, um 1200 Euro Strafe zu bezahlen?"
Sein Artikel ist weit mehr als ein Aufruf zum runden Tisch und eine Anklage des Abwahn-, pardon, Abmahnwesens. Er fragt nach einem Grundzustand, der sich in unsere Gesellschaft eingeschlichen hat: Kunst, die sozialisieren kann, die Werte vermitteln kann, Dinge hinterfragen und auch provozieren, schön sein oder schöne Stunden bereiten - wird zunehmend gekoppelt an einen Staatsbürger, der im Kontakt mit der Kunst zum potentiellen Kriminellen umdefiniert wird. Kunst würde damit zum "potentiellen Infektionsherd für Strafe" schreibt Schirrmacher. Keine gesunde Entwicklung.

Ein Artikel zum Nachdenken. Ein schönes Schlusswort für mich zur Aufregung der letzten Tage. Wenden wir uns wieder der Kunst und den wirklich wichtigen Themen zu. Warum machen wir Kunst? Was wollen wir damit bewirken? Welchen Einfluss haben wir, dass Kunst wieder positiv wahrgenommen werden kann? Kunst und Kultur sind ein Überlebensmittel einer Gesellschaft. Geben wir ihr diesen Stellenwert zurück, bevor es zu spät ist.

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