VG Wort stellt Zahlungen ein

Aus dem aktuellen Newsletter der VG-Wort: "Derzeit ist offen, wann die VG WORT die Ausschüttungen für das Jahr 2012 vornehmen kann. Das Landgericht München I hat in einem Urteil vom 24. Mai 2012 (Az.: 7 O 28640/11) gegen die VG WORT entschieden ..." Die Nachfrage einer Kollegin in der Buchhaltung der VG Wort hat ergeben, dass tatsächlich ALLE Ausschüttungen davon betroffen sind und nicht etwa nur - logischerweise - die vom Gericht beanstandeten Zahlungen an die Verleger (betroffen sind sogar Urheber ohne Verleger).

Es kann also aufgrund der Rückstellungen und des rechtlichen Hin und Hers möglicherweise sehr lange dauern, bis Urheber wieder Geld von der VG Wort sehen. Die sammelt inzwischen sehr viel mehr als die beanstandeten zweistelligen Millionenbeträge auf ihren Konten an (update: laut Buchreport liegen jetzt 120 Millionen Euro auf Eis). So kommt's also, wenn sich ein Urheber vor Gericht für sein Recht einsetzt und auch noch den Prozess gewinnt. Spätestens jetzt sollte klar sein, auf wessen Seite diese Verwertungsgesellschaft nicht steht. "Wir sind die Urheber", aber wir stehen ganz schön schnell mutterseelenallein im Regen, auch wenn wir recht haben.

Zum Nachlesen der Fakten in Bezug auf das Gerichtsurteil:


3 Kommentare:

  1. Sry wegen Off-topic, aber vielleicht interessiert es dich:

    http://www.zeit.de/2012/23/Streitgespraech-Zeh-Schoeffling/seite-1

    - Die Erfolgsautorin Juli Zeh streitet per Videokonferenz mit ihrem Verleger Klaus Schöffling über den richtigen Preis für digitalisierte Literatur und die Marktmacht von Amazon. Über die Urheberrechtsdebatte können sie dagegen lachen.

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  2. Danke für den Hinweis - ist ein ganz feines Streitgespräch, das ich schon fleißig via Twitter und FB verteilt habe, die dafür ganz praktische Medien sind!

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  3. Hier auch noch ein interessanter Artikel im Perlentaucher: http://www.perlentaucher.de/blog/272_ein_schlag_fuer_die_vg_wort#disqus_thread

    Ich hoffe ja, wir bekommen unseren Tantiemen dann mit Zinsen ausbezahlt, denn schließlich hortet die VG Wort ja 120 Millionen, die wir, die Urheber, erwirtschaftet haben. Und wir müssen es also der VG Wort nun als Kredit überlassen, zwangsweise. Oder wurdest du als Autorin gefragt? Mich hat keiner gefragt. Wenn mich einer gefragt hätte, hätte ich sicher geantwortet, dass ich mein Geld jetzt haben will und dafür sogar auf die Zinsen verzichten würde.

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