Ölschreiber
Die Erdölpreise steigen dank Spekulationen ins Unglaubhafte und die Milchbauern wollen endlich ihren Diesel erwirtschaften. In solchen Momenten überlegen vor allem die Ärmeren, wie sie mit immer weniger Geld den Kühlschrank füllen können. Zu denen zählen die meisten hauptberuflichen Künstler und Autoren, sofern sie nicht zu den wenigen bekannten Gutverdienern gehören, die ja nur Promillanteile ausmachen sollen. Denn Autorenhonorare steigen allenfalls mit dem Grad des Absatzes und der Bekanntheit, eigentlich stiegen sie seit Jahren nicht, und das Normhonorar, das für Lesungen als Untergrenze empfohlen wird, liegt beim Stand von vor ZEHN Jahren. Da bleibt nicht viel, um sich an Spekulationsgeschäften zu beteiligen... und immer weniger fürs Essen und Heizen.
Was tun? Generalstreik für Autoren? Es heißt, die seien ein egoistisches, individualistisches Häufchen. Wie wäre das, einfach mal gesammelt unsere Milch, pardon, unsere Manuskripte nicht abzuliefern? Würde das überhaupt jemand kratzen? Gar nicht so einfach mit den Visionen für eine Zukunft mit Auskommen für eine harte Arbeit.
Wie wäre es mit der:
Auch ein Buchautor braucht Erdöl. Wie jeder andere Mensch fährt er oft Auto, ob zu Recherchen in der Pampa oder Lesungen in Hinterbibbelhausen, wo es keinen Zug gibt. Dann wäre da die Heizung zu bezahlen. Will der Autor bei Auftritten eine gute Figur machen, badet er mit Erdölderivaten, trägt Erdölprodukte auf der Haut und kleidet sich in Dinge, die Erdöl verbraucht haben. Ohne Erdöl keine Arbeitswerkzeuge, kein Computer. Nicht, dass andere Menschen das nicht auch bräuchten - aber die haben manchmal Lohnerhöhungen, streikbare Gewerkschaften, Urlaubs- und Rentenansprüche etc. Der gemeine Homo schreibensis dagegen tippt ohne Netz und doppelten Boden, nicht mehr wie anno dunnemals auf der Schreibmaschine, aber eben oft zu solchen Honoraren.
Man stelle sich vor, dieser Kohlenwasserstoff-Schreiber käme nun auf die Idee, wegen seiner konstanten Ölfüllung zwar nicht mit der abgewerteten Schreibarbeit zu spekulieren, aber mit seinem Ölstand?! Wir Autoren, da teilweise auf Erdöl basierend, gäben Aktien aus. Man könnte sich mit soundsoviel Anteilen z.B. eine Lesung erwerben...
Ich gebe zu, das System wackelt und ist nicht wirklich durchdacht. Dass man sich in der Pfalz etwa Anteile an Weinbergen erwirbt, dafür drei Weinreben den Namen des Aktionärs tragen, und der am Ende der Saison ein paar Flaschen bekommt, das ist ja noch einsichtig. Wein, Kulturgut, begehrt. Da weiß man, was man hat und wofür man sich engagiert. Aber Bücher? Papier mit ein wenig Schrift drauf?
Ganz so idiotisch ist das Gedankenexperiment allerdings nicht. Ich kenne einen bildenden Künstler, der es durchgezogen hat. Für den Erwerb eines selbstgedruckten Aktienpakets hat man sich Leihzeiten für gewisse Bilder von ihm erworben. Soundso viel Aktien - soundso lang durfte man die Leihgabe ins eigene Wohnzimmer hängen und damit angeben. So hat er sich die Arbeit an neuen Bildern finanziert, das ganze teure Material. Und diese Bilder kosten heute Beträge mit fünf Nullen und nicht nur einer Eins davor. Ohne seine Aktien hätte er vor Jahren aufgeben müssen.
Vielleicht ist es an der Zeit, nicht nur Öl zu sparen, sondern auch kreativ neue Visionen und Ideen zu entwickeln? Gerade Schriftsteller müssten das doch können?
Was tun? Generalstreik für Autoren? Es heißt, die seien ein egoistisches, individualistisches Häufchen. Wie wäre das, einfach mal gesammelt unsere Milch, pardon, unsere Manuskripte nicht abzuliefern? Würde das überhaupt jemand kratzen? Gar nicht so einfach mit den Visionen für eine Zukunft mit Auskommen für eine harte Arbeit.
Wie wäre es mit der:
Auch ein Buchautor braucht Erdöl. Wie jeder andere Mensch fährt er oft Auto, ob zu Recherchen in der Pampa oder Lesungen in Hinterbibbelhausen, wo es keinen Zug gibt. Dann wäre da die Heizung zu bezahlen. Will der Autor bei Auftritten eine gute Figur machen, badet er mit Erdölderivaten, trägt Erdölprodukte auf der Haut und kleidet sich in Dinge, die Erdöl verbraucht haben. Ohne Erdöl keine Arbeitswerkzeuge, kein Computer. Nicht, dass andere Menschen das nicht auch bräuchten - aber die haben manchmal Lohnerhöhungen, streikbare Gewerkschaften, Urlaubs- und Rentenansprüche etc. Der gemeine Homo schreibensis dagegen tippt ohne Netz und doppelten Boden, nicht mehr wie anno dunnemals auf der Schreibmaschine, aber eben oft zu solchen Honoraren.
Man stelle sich vor, dieser Kohlenwasserstoff-Schreiber käme nun auf die Idee, wegen seiner konstanten Ölfüllung zwar nicht mit der abgewerteten Schreibarbeit zu spekulieren, aber mit seinem Ölstand?! Wir Autoren, da teilweise auf Erdöl basierend, gäben Aktien aus. Man könnte sich mit soundsoviel Anteilen z.B. eine Lesung erwerben...
Ich gebe zu, das System wackelt und ist nicht wirklich durchdacht. Dass man sich in der Pfalz etwa Anteile an Weinbergen erwirbt, dafür drei Weinreben den Namen des Aktionärs tragen, und der am Ende der Saison ein paar Flaschen bekommt, das ist ja noch einsichtig. Wein, Kulturgut, begehrt. Da weiß man, was man hat und wofür man sich engagiert. Aber Bücher? Papier mit ein wenig Schrift drauf?
Ganz so idiotisch ist das Gedankenexperiment allerdings nicht. Ich kenne einen bildenden Künstler, der es durchgezogen hat. Für den Erwerb eines selbstgedruckten Aktienpakets hat man sich Leihzeiten für gewisse Bilder von ihm erworben. Soundso viel Aktien - soundso lang durfte man die Leihgabe ins eigene Wohnzimmer hängen und damit angeben. So hat er sich die Arbeit an neuen Bildern finanziert, das ganze teure Material. Und diese Bilder kosten heute Beträge mit fünf Nullen und nicht nur einer Eins davor. Ohne seine Aktien hätte er vor Jahren aufgeben müssen.
Vielleicht ist es an der Zeit, nicht nur Öl zu sparen, sondern auch kreativ neue Visionen und Ideen zu entwickeln? Gerade Schriftsteller müssten das doch können?
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