Schizoide Preisgestaltung
Nennen wir ihn Herrn Hühnerbein. Weil er keine großen Sprünge machen kann - denn Herr Hühnerbein hat einen Beruf, in dem es keine Gewerkschaft gibt, die Gehaltserhöhungen aushandelt. Herr Hühnerbein ist Tausendsassa. Will sagen, er schlägt sich mit mehreren artverwandten Jobs gleichzeitig durchs Leben. Aber selbst mit denen lebt er eher von Hühnerflügeln denn von Kaviar.
Und nun die Rätselfrage: Welchen Job soll Herr Hühnerbein in Zukunft bevorzugen, A oder B?
Job A:
Herr Hühnerbein muss pendeln, weit pendeln. Er setzt sich in den Zug, zu dem er über eine Stunde anreisen musste, und fährt - immerhin kostenlos - in eine ihm fremde Stadt. Die ist so weit weg, dass Herr Hühnerbein auch noch übernachten muss und damit drei Tage von Job B abknapsen sollte. Der Auftraggeber zeigt sich großzügig und übernimmt die Spesen. Dafür will er, dass sich auch Herr Hühnerbein großzügig zeigt. Herr Hühnerbein soll an jenem bewussten Abend möglichst umsonst arbeiten. Herr Hühnerbein sollte überhaupt froh sein, dass er diese Gelegenheit geboten bekommt, denn viele Leute werden Herrn Hühnerbein danach ins Herz schließen. Vielleicht auch nur drei, vier, das weiß man nicht so genau, aber Sie machen doch Ihre Arbeit gern, Herr Hühnerbein!?
Job B:
Herr Hühnerbein hat das eigentlich nicht gelernt und deshalb ist es ein wenig anstrengend. Aber es hat mit dem zu tun, was Herrn Hühnerbeins Begabung ist, und es fühlt sich gut an. Die Kundschaft war Herrn Hühnerbein zuerst verdächtig. Sie vermittelte ihm, dass sie seine Arbeit wertschätze und dieses Können unbedingt brauche. So viel Wertschätzung ist Herr Hühnerbein nicht mehr gewohnt. Herr Hühnerbein solle doch bitte seinen Preis nennen. Das tat er einigermaßen zitternd, weil er aus Job A zähe Verhandlungen gewohnt war. Es traf ihn wie ein Donnerschlag: seine Preisliste wurde akzeptiert, der Auftrag erteilt. Klare Zeitlinien, klares Briefing, Freundlichkeit. Herr Hühnerbein machte sich beschwingt an die Arbeit und gab ab. Bekam sofort Feedback und Lob. Weiß jetzt mal wieder, was er wirklich kann. Wird dafür angemessen bezahlt. Pünktlich. Dafür strengt er sich gern an.
Ähnlichkeiten mit noch lebenden potentiellen Kunden können natürlich nur erfunden sein. Wer verlangt schon von Menschen, dass sie "für umme" arbeiten!
Und nun die Rätselfrage: Welchen Job soll Herr Hühnerbein in Zukunft bevorzugen, A oder B?
Job A:
Herr Hühnerbein muss pendeln, weit pendeln. Er setzt sich in den Zug, zu dem er über eine Stunde anreisen musste, und fährt - immerhin kostenlos - in eine ihm fremde Stadt. Die ist so weit weg, dass Herr Hühnerbein auch noch übernachten muss und damit drei Tage von Job B abknapsen sollte. Der Auftraggeber zeigt sich großzügig und übernimmt die Spesen. Dafür will er, dass sich auch Herr Hühnerbein großzügig zeigt. Herr Hühnerbein soll an jenem bewussten Abend möglichst umsonst arbeiten. Herr Hühnerbein sollte überhaupt froh sein, dass er diese Gelegenheit geboten bekommt, denn viele Leute werden Herrn Hühnerbein danach ins Herz schließen. Vielleicht auch nur drei, vier, das weiß man nicht so genau, aber Sie machen doch Ihre Arbeit gern, Herr Hühnerbein!?
Job B:
Herr Hühnerbein hat das eigentlich nicht gelernt und deshalb ist es ein wenig anstrengend. Aber es hat mit dem zu tun, was Herrn Hühnerbeins Begabung ist, und es fühlt sich gut an. Die Kundschaft war Herrn Hühnerbein zuerst verdächtig. Sie vermittelte ihm, dass sie seine Arbeit wertschätze und dieses Können unbedingt brauche. So viel Wertschätzung ist Herr Hühnerbein nicht mehr gewohnt. Herr Hühnerbein solle doch bitte seinen Preis nennen. Das tat er einigermaßen zitternd, weil er aus Job A zähe Verhandlungen gewohnt war. Es traf ihn wie ein Donnerschlag: seine Preisliste wurde akzeptiert, der Auftrag erteilt. Klare Zeitlinien, klares Briefing, Freundlichkeit. Herr Hühnerbein machte sich beschwingt an die Arbeit und gab ab. Bekam sofort Feedback und Lob. Weiß jetzt mal wieder, was er wirklich kann. Wird dafür angemessen bezahlt. Pünktlich. Dafür strengt er sich gern an.
Ähnlichkeiten mit noch lebenden potentiellen Kunden können natürlich nur erfunden sein. Wer verlangt schon von Menschen, dass sie "für umme" arbeiten!
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