Absprung von Facebook (1)
Ich könnte es mir nun sehr einfach machen und sagen: "Ich konsumiere Facebook und ich bin süchtig." Das wäre aber nicht ganz die Wahrheit. Ich möchte viel weniger ohne Schokoladenmuffins leben und bin komplett süchtig nach Wald. Ohne Facebook könnte ich, wenn ...
Da sind wir schon bei der hilfreichen Bestandsaufnahme, die auch zwischendurch ganz nützlich ist, selbst wenn man bleiben möchte:
1. Warum bin ich bei Facebook eingetreten und so lange geblieben? Hat sich hier etwas verändert? Habe ich mein Ziel erreicht? Bin ich zufriedener oder unzufriedener geworden?
2. Warum brauche ich Facebook unbedingt?
3. Was gibt mir Facebook, was ich woanders absolut nicht haben kann?
4. Wo ertappe ich mich bei emotionalen Abhängigkeiten?
5. Ertappe ich mich dabei, bereits konditioniert zu sein auf ein bestimmtes Verhalten?
6. Reicht es mir, nur abzuspecken, den Konsum herunterzufahren?
7. Warum will ich weg?
Fangen wir mit dem letzten Punkt an, für mich der einfachste:
Warum will ich weg?
Ich beobachte Facebook schon länger mit Unbehagen. Dabei stoßen mir die wirklich immer schlimmer werdenden, immer häufiger auftretenden Datenskandale auf und Zuckerbergs Art zu reagieren, wenn er von offiziellen Stellen dazu einbestellt wird. Es stinkt mir, dass alle rufen, man solle bei Amazon nichts mehr bestellen, weil die keine Steuern bezahlen, aber dann genau das bei Facebook posten oder teilen - obwohl auch Facebook sich überall um Steuern herumdrückt. Dann ist da eine ganz üble politische Einflussnahme und Manipulation, wo ich durch Recherchen öfter mal in die Abgründe schaue. Angeblich sind es immer die anderen, die das ach so unschuldige FB missbrauchen, aber man tut nicht wirklich etwas dagegen. Das ganze System ist so aufgebaut, dass es genau dazu einlädt. Inzwischen gibt es nicht nur massivste Kampagnen anlässlich von Wahlen, es tummelt und verabredet sich inzwischen auch die rechtsradikale Szene samt Terrornetzwerken in geheimen FB-Gruppen. Frankreich ist da schon mal tätig geworden, woanders schaut man gern weg, redet sich das Problem klein.Müssen in einem halben Jahr fast 4 Milliarden (!) Fake-Accounts gelöscht werden, Tendenz stark steigend, Dunkelziffer unbekannt, dann wird klar, wie groß das Problem mit Fakes und Propaganda inzwischen ist. Das mag FB noch so schön reden, ich werde dazu noch einen Artikel empfehlen, der zeigt, dass genau dieses Löschen immer noch nicht richtig stattfindet.
Gleichzeitig vereint das Konglomerat Facebook, Instagram und Whatsapp eine immense Monopolmacht, worüber andernorts auch genug geschrieben wurde. Auch hier muss ich fast schmunzeln, wenn bei Facebook Boykottaufrufe etwa gegen Nestlé geteilt werden, aber nicht darüber nachgedacht wird, was Zuckerbergs Monopol eigentlich so tut, das man so gern dafür nutzt. Noch schlimmer als der Griff zu immer mehr Macht sind jedoch in meinen Augen gewisse Attitüden des Big Boss, der es zwar scherzhaft auf seine Frau schiebt, aber sich selbst völlig mit Kaiser Augustus identifiziert:
My wife was making fun of me, saying she thought there were three people on the honeymoon: me, her, and Augustus,” Zuckerberg said of a 2012 trip to Rome. “All the photos were different sculptures of Augustus. (The Atlantic)Ich finde, ein Narzisst als Präsident reicht. Und der Mann, der mich so sehr von Anfang an an Elliot Carver in "Tomorrow Never Dies" (James Bond Film) erinnert, greift inzwischen ganz offen nach dem Wahnwitz von Weltherrschaft. Neuerdings mit einer "Weltwährung" namens Libra. Ob er dann wenigstens damit Steuern bezahlt?
Ich mache es kurz: Über all das kann man entsetzt sein, man kann darüber hinwegsehen, man kann sich Ausreden überlegen, warum man trotzdem mitmacht. Denn all das funktioniert ja nur, weil Milliarden von Datenviechern brav einloggen, um sich melken zu lassen und vermeintlich Wichtiges dafür zu bekommen.
Auch ich habe mir alle möglichen Ausreden gesucht. Die beste: Ich brauche das beruflich.
Aber dann hat es "klick" gemacht. Beim Lesen des Verge-Artikels "Bodies in Seats". Es geht in diesem Longread um die Sweatshops, die für FB Inhalte checken, aussortieren, löschen oder nicht löschen. Es geht um all das Brutale, was diese Leute aushalten müssen, weil es schlicht auf dieser Plattform stattfindet. Es geht um die ebenso brutalen Arbeitsbedingungen - nicht etwa in irgendeinem fernen Entwicklungsland, sondern in dem Land, in dem Zuckerberg lebt und arbeitet. Der Artikel hat einen Warnhinweis, zu Recht. Selbst ich, die ich professionell lese, also dabei zumachen kann, konnte einige Absätze nicht zu Ende lesen. Es sind die Schilderungen dessen, was bei Facebook eingestellt wird - und oft nicht einmal gelöscht werden darf. Rechtsradikale Propaganda ist ein Sonntagsspaziergang mit der Oma dagegen.
Wer diesen Longread liest, der mMn das beste zum Thema seit langem ist, wird eines erkennen: Das System FB ist in sich absolut toxisch geworden. Was diese Arbeitskräfte berichten, zeigt, dass bei FB längst das schlimmste Extrem stattfindet und alltäglich lebt, das die Menschheit treffen kann: der schmale Grat zwischen Zivilisation und tiefster, unfassbarer Barbarei kippt langsam. Befördert durch Algorithmen, die auf Kommerz und Profit und Datenabgreiferei reagieren, aber eben nicht auf Ethik. Kleingeredet vom "Machthaber" an der Spitze. Verleugnet und irgendwie sogar aktiv geduldet, wenn selbst nach mehrmaligen Vorstößen der MitarbeiterInnen nicht einmal gelöscht werden darf. Wenn der tiefste Punkt, auf den Menschen sinken können, schöngeredet wird mit einem "verstößt nicht gegen unsere Richtlinien." Was ist das für ein Unternehmen, das sich Richtlinien gibt, die abgrundtief hassende, sadistische wie narzisstische Zerstörung aller menschlichen Werte erlauben? Ich spare es mir, hier die Beispiele zu nennen. Eines wird mich wohl noch Monate nicht loslassen. Lest den Artikel!
Ich persönlich schaffe es jedenfalls nicht mehr, einfach nur auf Zuckerberg mit dem Finger zu zeigen oder zu nölen, dass die Politik endlich zu Potte kommen müsste. Klar ist das richtig, aber mir persönlich inzwischen zu bequem. Ich mache mich mitschuldig.
Ich glaube nicht daran, dass eine derart riesige, monopolistische Datenkrake je von dieser Toxizität "geheilt" werden könnte. Das ganze System baut darauf auf. FB ist insofern der perfekte Spiegel all dessen, was derzeit auf dieser Welt schiefläuft. Wir haben hier das perfekte Kommunikationsmedium des Anthropozäns.
Darum steige ich aus. Gerade WEIL ich glaubte, FB beruflich zu brauchen.
Denn ich habe beruflich eine Firmenphilosophie. Die gründet sich auf Nachhaltigkeit, auf bestimmte Werte. Ich achte u.a. darauf, keine Produkte aus unethischem Handel zu beziehen oder aus Sklavenfabriken in Billigstlohnländern. Und dann mache ich ausgerechnet bei FB Werbung für so eine Firma? Ich empfinde das inzwischen als unglaubwürdig.
Darum bereite ich den Ausstieg vor, aus Konsequenz. Ich will keins der Rädchen mehr sein, dass ein toxisches System mitstützt, welches alles zerstört, was mir wichtig ist. Das Argument "Die machen ja auch Gutes / man kann das auch positiv nutzen" zieht für mich persönlich nicht mehr. Den Spruch haben Leute in Diktaturen leider auch drauf.
Ja, klar, ich könnte nun einfach mein Account löschen und Ruhe geben und das war es.
Aber so einfach ist es nicht. Wer so viel in diese Infrastruktur verlagert hat, muss eine Strategie für den Ausstieg haben. Den meisten Leuten ist nicht einmal klar, ob man das Profil wirklich dauerhaft löschen kann oder ob es nur ruht.
Darum in loser Folge diese kleine Reihe: Ich möchte mir beim Umbau meiner Kommunikation über die Schulter schauen lassen, vielleicht hilft es auch anderen. Ich möchte beleuchten, ob es Alternativen gibt, wie sie mein Verhalten ändern. Oder ob ich auf gewisse Dinge verzichten muss. Last but not least wird mich die kleine Serie daran erinnern, was ich vorhabe. Damit das Suchtzentrum im Hirn sich klar daran erinnert, dass Schokoladenmuffins einfach besser sind.
Teil 2: Absprung von FB (2)
Teil 3: Absprung von FB (3)
Leseliste:
New Yorker: Can Mark Zuckerberg Fix Facebook Before It Breaks Democracy?
The Atlantic: The 8 Most Revealing Quotes From the Big Zuckerberg Profile
SZ: #Alleinherrscher
Reuters:Inside Facebook’s Myanmar operation:Hatebook
Neunetz: Die Tragweite von Facebook Libra
The Verge: Bodies In Seats
Feedback:
Es gab sehr viel Echo und Feedback zu diesem Beitrag. Leider, wie meist, kurzlebig und im Verborgenen / Privat bei Facebook. Zum Glück aber auch öffentlich zugänglich:
Annette Schwindt: Brauche ich Facebook?
Netzpolitik: Facebook ist eine digitale Ödnis geworden
GLS: Facebook - die Manipulationsmaschine
... und in meinem Blog ein scheinbar völlig anderes Thema, das doch damit zu tun hat - und mit den Befindlichkeiten in Sachen Facebook: Wenn es Killerschnecken treiben
Danke. Ich bin gespannt.
AntwortenLöschenIch bin vor langer Zeit (mit dem Wolf Magazin) schon bei FB ausgestiegen - trotz einer Follower-Zahl von mehreren Tausend.
AntwortenLöschenAbgesehen vom Druck, ständig etwas produzieren zu müssen, habe ich gemerkt, wie FB mich verändert hat. Besonders wenn ich wirklich sensationelle und vor allem negative Meldungen eingestellt habe, wurden die Likes mehr. (Vermutlich hätte ich mit einer Meldung wie "Wolf frisst Kind" die Millionen-Follower-Marke durchbrochen ...) Dadurch habe ich mich verändert, habe das Spektakuläre, das Sensationelle gesucht.
Aber das bin ich nicht. Ich möchte positive Dinge berichten. FB hat mich definitiv NICHT zu einem bessren Menschen gemacht. Das brauche ich nicht mehr. Darum bin ich raus. Wie gesagt, es ging mir nicht um Datenmissbrauch etc. Aber es ging mir darum, was die sozialen Hetzwerke aus uns machen (ja, bewusster "Versprecher").
Bin auch nicht bei Instagram, Twitter etc. Ich habe einen Blog und einen Newsletter, die ich beide mit positiven Meldungen bestücken kann. Jetzt geht's mir gut. :-)
Du machst mir Mut, liebe Elli,
Löschendenn eine Angst von mir ist: Wie kann ich mit meinen KundInnen Kontakt halten? FB gaukelt einem vor, dass man es dafür bräuchte. Aber ich werde wie du meinen Newsletter ausbauen und nicht nur einmal im Jahr verschicken. ;-)
Das mit den Clickbait-Schlagzeilen bemerke ich leider sogar schon beim Blog, wo ich es auf humorvolle Art ab und zu mal mache. Plötzlich klicken die Leute wie bekloppt, auch von Google kommend. "Aus der Matratzengruft" oder "Ich will nicht schnell berühmt werden", sind so beliebte Dinger ...
Du bist mir da Vorbild und Motivatorin, dass du bei deiner Bekanntheit einfach Nein sagst. (Ein "Kollege" von dir baut ja dagegen auf FB groß aus).
Ich erhoffe mir auch mehr Entspannung, mehr Fokussierung auf das, was uns weiterbringt und nicht das, was nur mit Angst und Hass spielt. Und die Energie brauche ich, weil ich real Workshops geben will.
Merci für dein Feedback!
Danke, liebe Petra. Das ehrt mich. Bin sehr gespannt auf deine Erfahrungen. Und bei den Workshops bin ich sicher auch einmal dabei - wenn ich sie mit meinem schlechten Französisch verstehe und wenn der "Chien" mit darf. :-)
LöschenIn Sachen Chien bin ich mir beim Museum nicht so sicher ... da müsste Bilbo eher den Hütehund spielen. ;-) Was die Sprache betrifft: Wir sprechen ziemlich Europlais und wechseln auch mitten im Satz schon mal zwischen Elsässich, Französisch und Deutsch.
LöschenViel Glück und viel Erfolg beim Facebook-Ausstieg (und beim entschlossenen Festhalten am Wald und an den Schokoladenmuffins)! Nach mittlerweile zwei Monaten ohne Facebook und Instagram kann ich nur sagen, dass ich meinen Ausstieg dort nicht bereue und gespannt darauf bin, deinen in deiner Blogserie mitzuverfolgen. In vielerlei Hinsicht tut es mir gut, nicht mehr dabei zu sein.
AntwortenLöschenDer von dir verlinkte Verge-Artikel liest sich wirklich sehr verstörend und bestätigt einige meiner Vorurteile bzw. Vermutungen in Sachen Social Media.
Ich vermiss dich ja schon öfter, Maike.
AntwortenLöschenAber du bist hier und das ist auch schön. Dir fehlt also gar nichts, auch nicht das nette Schwätzchen mit netten Leuten?
Liebe Grüße!
Erstaunlich wenig, was aber auch damit zu tun haben könnte, dass dieses "nette Schwätzchen", zumindest gefühlt, in letzter Zeit deutlich seltener stattgefunden hat als in meinen Anfangsjahren auf Facebook. Mit den meisten Leuten, die dort dafür infrage kamen, bin ich anderweitig in Kontakt geblieben (sei es wie hier mit dir über Blogs, sei es per Mail). Aber die allgemeine Tendenz bewegte sich in meinen letzten Facebook-Monaten leider auch auf meiner Freundesliste weg von guten Gesprächen und hin zum oft unreflektierten Teilen irgendwelcher Aufreger (und sei es in bester Absicht).
LöschenDie Aufreger-Tendenz sehe ich auch - und es tut nicht gut.
LöschenIch weiß nicht, ob Blogger pingbacks kann. Falls ja, einfach Kommentar löschen. ;)
AntwortenLöschenIch hab meine Gedanken zu Deiner Frage mal hier aufgeschrieben: https://www.annetteschwindt.de/2019/06/29/brauche-ich-facebook/
Ich denke, ich hatte das mal irgendwann beim Codelöschen anläslich der DSGVO geschrottet. ;-) Ich nehme aber deinen Beitrag gern als Link oben im Artikel auf!
LöschenWir haben uns als werteorientiertes Unternehmen auch damit beschäftigt. Als GLS Bank befinden wir uns darum in einem inneren Widerspruch zu unseren Werten. Auch wir hatten gegen Ende 2017 testweise einige wenige Anzeigen geschaltet, verzichteten aber bewusst schnell wieder darauf. Aber unseren Account nutzen wir nach wie vor. Denn uns ist wichtig, dort ansprechbar zu sein, wo Menschen mit uns kommunizieren wollen. Gleichzeitig stellen wir gemeinsam mit einer wachsenden Öffentlichkeit fest, dass wir eine Plattform bräuchten, die darauf hin optimiert ist, Menschen zusammen zu bringen, nicht auf den Verkauf von Aufmerksamkeit. Hier unser Beitrag dazu:
AntwortenLöschenhttps://blog.gls.de/allgemein/facebook-die-manipulationsmaschine/
Lieben Gruß Rouven Kasten
Super, danke Rouven Kasten! Genau den Beitrag hatte ich vergeblich gesucht, der war mir bei FB positiv aufgefallen. Und ich kann diesen Zwiespalt nur zu gut verstehen!
LöschenKeine Frage, Firmen und FreiberuflerInnen müssen sich natürlich danach richten, wo genau die Kundschaft sitzt.
Das muss ich auch mit meinem Atelier für Paper Art. Und genau da bin ich in die FB-Falle getappt! Ich war in vielen Gruppen, weil ich dachte, dort fände Austausch statt. Aber all diese FB-Gruppen sind entweder Werbelinkabwerfer oder dienen dem Likes-Sammeln. Kundschaft wird dort nicht geschaffen.
In meinem Metier ist es viel leichter und zielführender in eigene Communities zu investieren, evtl. youtube-Tutorials zu machen - oder mein Weg: Mich regional über Workshops, Ausstellungen, Vorführungen etc. bekannt zu machen - und virtuell über den Newsletter. KundInnen, die Maßanfertigungen bestellen, kontaktieren mich ohnehin aus rechtlichen Gründen per Mail, direkt.
Es lohnt sich, das alles mal für sich selbst zu analysieren.
Drum Hut ab, wenn ein Unternehmen dann konsequent auf Anzeigen verzichtet.
Danke für den Link! Petra van Cronenburg
Danke für Deinen Beitrag und die interessanten Einblicke, warum Du Facebook verlassen willst/wirst. Ich kann die Punkte alle verstehen und stehe schon seit vielen Jahren auf dem Standpunkt, dass die eigene Website oder das eigene Blog viel wichtiger sind als ein Facebook-Account.
AntwortenLöschenEs gibt lediglich einen einzigen Punkt, den ich nicht so stehen lassen möchte. Facebook zahlt wenig Steuern. Das stört mich so wie viele andere auch. Aber das ist nur möglich, weil die Politik hier schon seit Jahren keinen Schritt weiterkommt, weil man dort bis heute nicht versteht, wie das Netz funktioniert und mit völlig ungeeigneten Ansätzen versucht, an das Geld der Konzerne (und damit sind auch die Unternehmen in den tradionellen Branchen gemeint) zu kommen.
Hier die Politik aus der Verantwortung zu nehmen und den Konzernen die Schuld zu geben, halte ich für falsch und vor allem wenig zielführend. Mit dieser Argumentation können wir uns noch ewig darüber aufregen, es wird sich nie etwas ändern, weil warum sollten Unternehmen freiwillig mehr Steuern zahlen als sie müssen? Das würde ich nicht machen und Du vermutlich auch nicht. Nur sind unsere Möglichkeiten halt begrenzt.
Hier ist die Politik gefordert und wenn es darum geht, dann können sie ja auch, siehe die atemberaubende Geschwindigkeit, mit der heute neue Zollschranken aufgebaut werden. Deshalb macht es Sinn, Druck auf die Politik auszuüben, Facebook kann (zu) gut damit leben, wenn man sie für etwas kritisiert, was alle machen: Steuern sparen.
PS: Vielleicht kannst Du das Eingabefeld für Kommentare etwas vergrößern. Wenn man nur 4 Zeilen sieht, ist das bei Kommentaren, die über ein "super" oder "vielen Dank!" hinausgehen, ziemlich mühsam.
Kann ich alles nur dick unterschreiben - du hast völlig recht!
LöschenAllerdings habe ich - anders als bei Facebook - eben sehr wohl die Möglichkeit, mich in Sachen Politik zu engagieren. Ich kann PolitikerInnen anschreiben, Petitionen aufsetzen oder unterstützen und vor allem: beim Wahlgang mitbestimmen, welche Politik gemacht werden wird.
Und ich lebe zufällig in dem Land, das derzeit eine Vorreiterrolle diesbezüglich hat (sechs andere Länder der EU planen ähnliches): die "Tax GAFA" in Frankreich, die nun diese Schlupflöcher stopfen soll. https://www.gouvernement.fr/en/gafa-tax-a-major-step-towards-a-fairer-and-more-efficient-tax-system . Und wenn es Frankreich und diese Länder schaffen würden, den Rest der EU zu überzeugen, die sich sperren ...
Da ist noch einiges möglich, denke ich.
Danke fürs Feedback zum Layout. Stimmt! Ich hab bei der DSGVO leider das Template leicht geschrottet und werde das Blog mal ganz neu aufsetzen, aber für das Codegefrickel brauche ich Zeit. Habt so lange bitte Nachsicht. Es ist notiert!
Eben weil Du die Möglichkeit hast, die Politik zu beeinflussen, ist es so wichtig, hier auch Druck auszuüben. Nur über Facebook zu jammern, das kann es nicht sein.
LöschenÖsterreich ist auch gerade dabei, eine Digitalsteuer im nationalen Alleingang einzuführen. Ich glaube allerdings nicht, dass das so funktioniert Spätestens an diesem Punkt müsste eigentlich jeder und jede erkennen, dass hier internationale Zusammenarbeit nötig ist. Zumal der Ansatz, den Österreich verfolgt, vermutlich noch nicht mal mit der DSGVO kompatibel ist.
Jammere ich nur über Facebook? Ich hoffe, doch nicht! Und was ich real life so mache und wie ich mich politisch engagiere, muss ich nicht unbedingt in Social Media breittreten. ;-) Wir sind uns in der Verbindung von beidem also völlig einig!
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