Mustreads
Aktuellen Lesestoff teile ich normalerweise auf meinem Twitteraccount. Weil da nicht jeder ist, möchte ich die wichtigsten Artikel in sehr loser Folge auch im Blog kurz empfehlen. Und weil ich selbst dreisprachig und gar nicht so oft deutschsprachig unterwegs bin, sind viele Artikel auf Englisch (die Französischen lasse ich schon weg). Man kann die relativ gut via Google Translate lesen - dort einfach die URL eingeben!
Der einzige deutschsprachige Text ist ein richtig starker. Martin Gommel bei den Krautreportern mit seinem lesenswerten Rant gegen Leute, die neuerdings Profitmacherei mit Sinnhaftigkeit verbrämen wollen und bei wirklich sinnvollen Jobs arrogant die Nase rümpfen. Nur, weil man in denen viel zu wenig verdient. "Du findest deine Arbeit sinnlos? Mach doch meinen Job!
Handarbeitende Frauen sind zahm, haben nur Mode und Frauenzeitschriften im Kopf und flüchten aus der Welt? So klingen Vorurteile. Ich bereite gerade einen Blogbeitrag über die politisch äußerst wehrhafte DIY-Szene vor. Und lese mich durch diese Artikel: "How Feminist Cross Stitching Became A Tool Of The Resistance" von Kase Wickman und im Guardian "'White supremacy': popular knitting website Ravelry bans support for Trump". Ebenfalls im Guardian: "Stitch-up: online sewing community at war over cultural appropriation". Wie ich zu dem Thema komme? Ganz einfach, ich habe mit der aufblühenden Stickereikultur in Frankreich real zu tun (Wollfestival, Kreuzstichfestival) - und ich war schon als Kind fasziniert von den sogenannten "Strickerinnen", die von den hinteren Rängen aus die Französische Revolution maßgeblich beeinflussten. Wenn ich den Blogbeitrag schreibe, werde ich die Artikel noch einmal verlinken.
Was war eigentlich vorher? Und vorvorvorher? Solche Fragen trieben mich ins Theologiestudium und weiter bis in die Religionswissenschaften. Schnell war klar, dass die großen Weltreligionen Vorgängerreligionen hatten. Und so ziemlich jeder Gott, jede Göttin hatte andere abgelöst, mal friedlich, mal zerstörerisch. Wie aber kamen diese moralisierenden monotheistischen Götter in die Welt? Da hat man sich früher sehr gestritten. Spannend deshalb eine neue Studie der Uni Wien, die herausfand, dass ein solcher Gott nicht die Geburt von komplexen und besonders zivilisierten Gesellschaften verursachte - es war umgekehrt. Nachzulesen in "Complex societies gave birth to big gods, not the other way around"
Um Zeitbilder geht es in den folgenden Artikeln. Der Mensch denkt in Bildern. Darum können manche Fotos Zeitumstände oder Situationen oft viel treffender und eindrücklicher auf den Punkt bringen als Texte. Zu traurigster Berühmtheit werden es wohl Fotos von Eisbären bringen. Sie könnten eines Tages in Geschichtsbüchern vorkommen, sinnbildlich für alles, was der Mensch der Erde und seinen Mitgeschöpfen antut. Ich würde dieses Foto auswählen, mitsamt Hintergrundgeschichte: "Stricken polar bear turns up in Siberian city, hundreds of miles from home". Andere Fotos sind rosa. Aber die Farbe, die Einhornfans zum wohligen Quietschen bringt, verheißt auf Gletschern nichts Gutes. Die letzten Gletscher dieser Erde werden eines Tages wohl blutrot zu Tal fließen. Woher die Farbe kommt und wie alles mit allem zusammenhängt, beschreibt der New Yorker: Why the Last Snow on Earth May Be Red.
Für die Siesta habe ich etwas auf meiner Leseliste, das ich noch nicht kenne. Thema Zukunft, Internet, Fakes, Realitäten: "You can handle the post-truth: a pocket guide to the surreal internet" von Aaron Z. Lewis.
Madame liest ... |
Der einzige deutschsprachige Text ist ein richtig starker. Martin Gommel bei den Krautreportern mit seinem lesenswerten Rant gegen Leute, die neuerdings Profitmacherei mit Sinnhaftigkeit verbrämen wollen und bei wirklich sinnvollen Jobs arrogant die Nase rümpfen. Nur, weil man in denen viel zu wenig verdient. "Du findest deine Arbeit sinnlos? Mach doch meinen Job!
Handarbeitende Frauen sind zahm, haben nur Mode und Frauenzeitschriften im Kopf und flüchten aus der Welt? So klingen Vorurteile. Ich bereite gerade einen Blogbeitrag über die politisch äußerst wehrhafte DIY-Szene vor. Und lese mich durch diese Artikel: "How Feminist Cross Stitching Became A Tool Of The Resistance" von Kase Wickman und im Guardian "'White supremacy': popular knitting website Ravelry bans support for Trump". Ebenfalls im Guardian: "Stitch-up: online sewing community at war over cultural appropriation". Wie ich zu dem Thema komme? Ganz einfach, ich habe mit der aufblühenden Stickereikultur in Frankreich real zu tun (Wollfestival, Kreuzstichfestival) - und ich war schon als Kind fasziniert von den sogenannten "Strickerinnen", die von den hinteren Rängen aus die Französische Revolution maßgeblich beeinflussten. Wenn ich den Blogbeitrag schreibe, werde ich die Artikel noch einmal verlinken.
Was war eigentlich vorher? Und vorvorvorher? Solche Fragen trieben mich ins Theologiestudium und weiter bis in die Religionswissenschaften. Schnell war klar, dass die großen Weltreligionen Vorgängerreligionen hatten. Und so ziemlich jeder Gott, jede Göttin hatte andere abgelöst, mal friedlich, mal zerstörerisch. Wie aber kamen diese moralisierenden monotheistischen Götter in die Welt? Da hat man sich früher sehr gestritten. Spannend deshalb eine neue Studie der Uni Wien, die herausfand, dass ein solcher Gott nicht die Geburt von komplexen und besonders zivilisierten Gesellschaften verursachte - es war umgekehrt. Nachzulesen in "Complex societies gave birth to big gods, not the other way around"
Um Zeitbilder geht es in den folgenden Artikeln. Der Mensch denkt in Bildern. Darum können manche Fotos Zeitumstände oder Situationen oft viel treffender und eindrücklicher auf den Punkt bringen als Texte. Zu traurigster Berühmtheit werden es wohl Fotos von Eisbären bringen. Sie könnten eines Tages in Geschichtsbüchern vorkommen, sinnbildlich für alles, was der Mensch der Erde und seinen Mitgeschöpfen antut. Ich würde dieses Foto auswählen, mitsamt Hintergrundgeschichte: "Stricken polar bear turns up in Siberian city, hundreds of miles from home". Andere Fotos sind rosa. Aber die Farbe, die Einhornfans zum wohligen Quietschen bringt, verheißt auf Gletschern nichts Gutes. Die letzten Gletscher dieser Erde werden eines Tages wohl blutrot zu Tal fließen. Woher die Farbe kommt und wie alles mit allem zusammenhängt, beschreibt der New Yorker: Why the Last Snow on Earth May Be Red.
Für die Siesta habe ich etwas auf meiner Leseliste, das ich noch nicht kenne. Thema Zukunft, Internet, Fakes, Realitäten: "You can handle the post-truth: a pocket guide to the surreal internet" von Aaron Z. Lewis.
Keine Kommentare:
Deine Sicherheit:
Mit restriktiven Browsereinstellungen kannst du nur als "Anonym" und mit "Namen / URL" kommentieren. Möchtest du dein Google-Profil verwenden, musst du aktiv im Browser unter "Cookies von Drittanbietern" diejenigen zulassen, die nicht zur Aktivitätenverfolgung benutzt werden. Nur so kann das System dein Profil nach Einloggen erkennen.
Mit der Nutzung dieses Formulars erkläre ich mich mit der Speicherung und Verarbeitung meiner Daten durch Google einverstanden (Infos Datenschutz oben im Menu).
(Du kannst selbstverständlich anonym kommentieren, dann aber aus technischen Gründen kein Kommentarabo per Mail bekommen!)
Spam und gegen die Netiquette verstoßende Beiträge werden nicht freigeschaltet.
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.