Lieber gekonnt als gewollt!
Kennt jeder, mögen die meisten: Diese grausigen Vorher-Nachher-Bilder etwa in Frauenzeitschriften, wo uns vorgegaukelt wird, was der Nobelcoiffeur oder die teure Kosmetik der Firma Liftmichjung und die Kokosnuss-Schnaps-Diät alles ausrichten können. Wie viel Photoshop dabei ist, merken Laien kaum. Wie ist das eigentlich bei Büchern? Kann man denen auch unterschiedliche Gesichter verpassen? Ja, kann man. Und in der Regel darf man hier Photoshop hemmungslos verwenden. Cover können sogar wirken wie zuviel Schnaps in der Kokosnuss ... oder wie gekonnt gemalt. Wie groß die Unterschiede zwischen gut gekonnt oder arg gewollt sein können, merkt man erst, wenn man das selbst mal ausprobiert.
Ich habe eine Marotte seit meinem Erstling: Um ein Manuskript zu schreiben, bastele ich mir erst mal ein Deckblatt mit Bild. Einfach nur so, ohne jede Ambition, nur um mir selbst Stimmung zu machen. Anschließend werfe ich das Deckblatt verschämt weg - die Nachwelt muss das nicht ertragen. So war das natürlich auch bei "Das Buch der Rose". Mein Fund auf der Festplatte treibt mir die Schamesröte in den Kopf und doch denke ich: So mancher würde das, was ich vergaß zu löschen, glatt veröffentlichen. Das mache ich jetzt auch - zur allgemeinen Belustigung. Und werde meinen Entwürfen mal so richtig Saures geben, um zu zeigen, worauf man achten muss, wenn man sich nicht blamieren will.
Versuch 1
Möchtegern wirft mit Rosen um sich und glaubt, man brauche nur genug freie Fläche, um darauf lieblos und typografisch tappig Namen und Titel zu klatschen.
Kritik: Schlimm genug, dass ein Gemälde im Querformat (hier: Alma Tademas "Die Rosen des Heliogabal") schlecht auf ein Hochformat passt und als Bildausschnitt komplett verliert. Nicht immer ist die billigste Bildlösung auch die passende. Rosa Gewusel und Gekröse, das nicht mal als Rosen identifiziert wird, ein Cover für die Groschenversion von "Spiel mir das Lied vom Tod".
Die Schrift randständig und ohne Gefühl für Proportionen einfach dorthin geklebt, wo man sie noch lesen kann, mit zwei Billigfonts, die weder zueinander passen noch zum Buch. Und was soll das eigentlich sein, ein Roman oder ein Sachbuch? Wer so groß auf dem Cover erklären muss, worum es geht, hat was falsch gemacht.
Versuch 2+3
Möchtegern hat sich immerhin bei der Vorlage ein wenig mehr Mühe gegeben: Die Frau mit der Rose hängt bei Madame an der Wand und ist von der Roselady von Charles Rennie Mackintosh abgemalt in Tusche und Aquarell. Dem soll auch der Schriftschnitt Rechnung tragen.
Kritik: Magersucht macht ein Hochformat noch dürrer, als es schon ist. Die Lösung mit der Zweiteilung ist ja nett gedacht, aber hat es unbedingt dieses Pink in Vollfarbe sein müssen? Gell, gar nicht so einfach mit der Schrift, wenn man so wenig Platz hat? Das wird so nix ... lass mal lieber jemanden ran, der das gelernt hat!
So, diese Abstrusitäten lösche ich jetzt von der Festplatte. Wie gesagt, die versüßen mir normalerweise nur das Manuskriptschreiben. Und so sieht es dann aus, wenn man von seiner Vorliebe für Jugendstil erzählt, von der Rose als Symbol zwischen den Extremen des Lebens und den Fachmann ranlässt:
Und hier kann man das perfektionierte Endergebnis anschauen und bestellen!
Grausame Augenkratzer - natürlich nicht ernstgemeint |
Ich habe eine Marotte seit meinem Erstling: Um ein Manuskript zu schreiben, bastele ich mir erst mal ein Deckblatt mit Bild. Einfach nur so, ohne jede Ambition, nur um mir selbst Stimmung zu machen. Anschließend werfe ich das Deckblatt verschämt weg - die Nachwelt muss das nicht ertragen. So war das natürlich auch bei "Das Buch der Rose". Mein Fund auf der Festplatte treibt mir die Schamesröte in den Kopf und doch denke ich: So mancher würde das, was ich vergaß zu löschen, glatt veröffentlichen. Das mache ich jetzt auch - zur allgemeinen Belustigung. Und werde meinen Entwürfen mal so richtig Saures geben, um zu zeigen, worauf man achten muss, wenn man sich nicht blamieren will.
Versuch 1
Möchtegern wirft mit Rosen um sich und glaubt, man brauche nur genug freie Fläche, um darauf lieblos und typografisch tappig Namen und Titel zu klatschen.
Kritik: Schlimm genug, dass ein Gemälde im Querformat (hier: Alma Tademas "Die Rosen des Heliogabal") schlecht auf ein Hochformat passt und als Bildausschnitt komplett verliert. Nicht immer ist die billigste Bildlösung auch die passende. Rosa Gewusel und Gekröse, das nicht mal als Rosen identifiziert wird, ein Cover für die Groschenversion von "Spiel mir das Lied vom Tod".
Die Schrift randständig und ohne Gefühl für Proportionen einfach dorthin geklebt, wo man sie noch lesen kann, mit zwei Billigfonts, die weder zueinander passen noch zum Buch. Und was soll das eigentlich sein, ein Roman oder ein Sachbuch? Wer so groß auf dem Cover erklären muss, worum es geht, hat was falsch gemacht.
Versuch 2+3
Möchtegern hat sich immerhin bei der Vorlage ein wenig mehr Mühe gegeben: Die Frau mit der Rose hängt bei Madame an der Wand und ist von der Roselady von Charles Rennie Mackintosh abgemalt in Tusche und Aquarell. Dem soll auch der Schriftschnitt Rechnung tragen.
Kritik: Magersucht macht ein Hochformat noch dürrer, als es schon ist. Die Lösung mit der Zweiteilung ist ja nett gedacht, aber hat es unbedingt dieses Pink in Vollfarbe sein müssen? Gell, gar nicht so einfach mit der Schrift, wenn man so wenig Platz hat? Das wird so nix ... lass mal lieber jemanden ran, der das gelernt hat!
So, diese Abstrusitäten lösche ich jetzt von der Festplatte. Wie gesagt, die versüßen mir normalerweise nur das Manuskriptschreiben. Und so sieht es dann aus, wenn man von seiner Vorliebe für Jugendstil erzählt, von der Rose als Symbol zwischen den Extremen des Lebens und den Fachmann ranlässt:
Das Cover vom Profi Hanspeter Ludwig |
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