Jede Menge Lernstoff für Autoren

Inzwischen scheint das Sommerloch zu Ende, jede Menge interessanter Artikel rund ums Buch erscheinen wieder im Netz. Hier eine kleine Empfehlungsliste.

Bisher hat man versucht, mit Statistiken zu belegen, dass Technik und all dieses E-Zeug Männer endlich zum vermehrten Lesen bringen könnte und ältere Leute Vorbehalte dagegen hätten. Das hat sich in den USA nun komplett geändert - 61% der E-Reader sind fest in weiblicher Hand. Dass es bei den Tablets noch anders aussieht, mag daran liegen, dass in den USA nicht unbedingt das dicke Extra-Geld in weiblicher Hand liegt. Kurzum, die Statistik (mashable) zeigt: Frauen lesen einfach mehr als Männer. Und Frauen können verdammt gut mit Technik umgehen. Wenn diese Technik dann auch noch die Lesebrille überflüssig macht, braucht's keinen Großdruck mehr. Warum glauben eigentlich so viele Menschen, ältere LeserInnen könnten Angst vor Elektronik haben?

Eine der klugen Frauen in Sachen Buch ist Katja Splichal vom Portal "Verlage der Zukunft". Im Buchreport hat sie ein äußerst lesenwertes Interview zum Thema gegeben, wie Verlage in der Zukunft aussehen könnten und wie Bücher dann entstehen. Die Printversion lohnt sich sehr, in einem kurzen Auszug gibt es das Interview online.

Für heißen Diskussionsstoff sorgte Ewan Morrison bei der internationalen Buchmesse in Edinburg mit einem Thesenpapier zur Zukunft der Schriftsteller. Einen sehr ausführlichen Auszug bringt der Guardian unter dem Titel "Are books dead and can authors survive?" Seine Thesen sind äußerst steil: Befördert durch die digitale Kultur auch beim Buch steuerten wir auf ein Käuferverhalten à la "Geiz ist geil" zu, das nicht nur Verlage zunehmend Sorgen bereitet. So einseitig sich das auf den ersten Blick als der übliche Kassandraruf lesen mag - Morrison sagt zu Recht, dass wir uns endlich mit Fragen von Urheberrechten und Piraterie, aber auch von Preisgestaltung und Wertigkeiten befassen müssen. Ihm geht es um die AutorInnen: Wie werden sie künftig bezahlt werden, welche Arbeitsbedingungen werden sie vorfinden, welche Leute werden in Zukunft welche Bücher schreiben?

Eine der vielleicht in Zukunft einmal etablierten Bezahlungsformen ist das Fundraising - die älteste Geldbeschaffungsart der Welt, seit sich Schamanen mit Schweinehälften aushalten ließen und Komponisten für Adlige und Reiche Auftragsarbeiten schufen. Im Moment weiten sich die Möglichkeiten von den Reichen und Adligen oder Firmensponsoring hin zum Jedermann, der im Rahmen seiner Möglichkeiten Mäzen werden kann. Das heißt dann Crowdsourcing und ist auf speziellen Plattformen online abzuwickeln - hier zahlen die Fans die Künstler. Weil man dafür aber wie einst beim Landesfürsten Türklinken putzen und "betteln" muss, kann man es sich mit den Geldgebern auch tüchtig verscherzen. Wie man sich bei Fundraising richtig verhält, erklärt Gail Perry. Das Rezept, das man auf ein einziges Wort bringen kann, sei vor allem AutorInnen ans Herz gelegt, die sich in den Social Media bewegen: Zuhören! (Der Artikel erklärt, wie man das macht).

Ebenfalls höchst lehrreich und außerdem vergnüglich geschrieben sind die 25 Verhaltenstipps für AutorInnen in den Social Media von Terribleminds. Da stecken jede Menge Wahrheiten der gelungenen Buch-PR drin, die man nicht nur in den Social Media beherzigen sollte. Pflichtlesestoff für alle AutorInnen, die etwas für ihre Bücher tun wollen oder sogar tun müssen!

Wem das alles zu intensiv ist und zu viel Lernstoff - man kann auch vortrefflich anhand von Be-Greifbarem lernen. Die Kunst- und Designstudentin Rachel Walsh hat versucht, Charles Dickens einen E-Reader zu erklären - verblüffend schön.

12 Kommentare:

  1. Buhrufe, wenn man Lesetipps gibt? Manchmal würde ich zu gern wissen, was es an diesem Service zu meckern gibt. Ich muss das nicht machen...

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  2. Was macht man, wenn man aus hitzebedingter Verblödung fälschlich auf Buh geraten ist? - Sagt pardon!!

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  3. DUUUUUUUU warst das? Ausgerechnet DUUUUUU? Weil Verblödung in deinem Fall die unmöglichste Ausrede ist, wirst du Buhse tun und hundert Mal schreiben: "Ich gelobe, bei Hitze nie wieder zu verblöden oder ich heiße fortan Winnie Buh!"

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  4. Die Leute unterschätzen die Macht der Buchpreisbindung. Keine billigen Bestseller? Ich kauf mir doch kein Kindle. Vielleicht beschleunigt Google Ibooks die Entwicklung nächstes Jahr.

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  5. Gibt's einen Grund, so ganz ohne Namen Kommentare ins Blog zu husten? Oder bist das wieder DU?

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  6. Achso eine private Runde^.
    Ich huste halt gerne und gebe meinen Senf dazu aber werde mich gaanz schneell wieder verziehen und nur noch still mitlesen.
    Bin horizontale Kommunikation nicht gewohnt.
    Peinlich peinlich.
    Und ich bin ich und nicht du. :D
    Bin halt Klugscheißer bin so aufgewachsen.
    Lese schon über nen Jahr zu weilen mal vorbei. Seit dem Rose ich versuchs mal mit Keyword spam beitrag.
    Sehr aufschlussreich.

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  7. Nein, nur eine höfliche Runde. Es hat hier noch keinem weh getan, sich wenigstens mit einem Alias zu versehen, denn sonst passiert das, was hier passiert ist. Man verwechselt die Kommentatoren. Mit denen ich auch gern mal rede.

    Spambeiträge und beleidigte Leberwürste finde ich weniger lustig.

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  8. was es an diesem Service zu meckern gibt.

    Liebe Petra,
    bauen Sie doch den "Buh-Knopf" aus. Wer sein "Buh" erklären will, kann das im Kommentar auch ohne den Knopf. Und "Buh" ohne Text scheint Sie nur unnütz zu provozieren ... Ich muss das nicht machen...

    Wo wir gerade beim Meckern sind. Mich stört, dass bei den Kommentaren nur eine Uhrzeit steht. Das Datum wäre für mich viel interessanter! Ich habe mich eben gewundert, dass ein Kommentar zu einem August-Artikel ganz oben steht.

    Danke für den Lernstoff!

    Gruß Heinrich

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  9. Lieber Heinrich,
    im Kommentarticker (rechts im Menu des Blogs) haben Sie das Datum - und wenn Sie beim Kommentieren den Link oben zum Beitrag anklicken, stehen dort Datum und Uhrzeit. Beides kann ich nicht umprogrammieren.

    Es gibt manchmal Leute, die ältere Beiträge kommentieren wollen - und damit eine Diskussion möglich ist und die Kommentare gefunden werden können, gibt es diesen Kommentarticker. Dort erscheint z.B. dieser Kommentar hier als neu vom 3. November, während der Beitrag dazu sehr viel älter ist.
    Schöne Grüße, Petra

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  10. Liebe Petra,
    ich will Sie mit so einem banalen Problem nicht nerven. Ich habe aber trotzdem etwas gestöbert, wo man so etwas einstellen kann.
    http://s11server.de/images/zeitstempel.jpg
    Sie können, wenn Sie es möchten, auch unter den Kommentaren selbst den Zeitstempel verändern.

    Wenn Ihnen das geholfen hat, freue ich mich, hin und wieder zu etwas "nütze" zu sein. ;)

    Gruß Heinrich

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  11. Ich hab das so eingestellt, wie es mir gefiel. Jetzt alle nach ihren Vorlieben zu fragen - die Zeit habe ich nicht. Der Zeitstempel bleibt. :-P

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  12. Ich hab das so eingestellt, wie es mir gefiel.
    Wenn Sie das gleich gesagt hätten, hätte ich die Klappe gehalten. Aber Sie sagten Beides kann ich nicht umprogrammieren.
    Darauf hin habe ich Stunden meines Lebens vergeudet, es für Sie rauszusuchen. :-P

    Gruß Heinrich

    (Ich bin aber NICHT beleidigte Leberwurst - keine Sorge. ;)

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