Prolls oder Publikum?
Unwahrscheinlich hohe Zypressenwipfel werden vom Sturm gezaust, sie bewegen sich vor einem düsteren Himmel. Irgendwo ein breiter Fluss, unsichtbar, man kann ihn nur wegen des Tutens von Lastkähnen erahnen. Beton. Viel Beton zwischen den Zypressen, in der Ferne möglichwerweise Waldboden, aus dem eine hohe Mauer wächst. Ein hoher, schmaler Durchgang aus Betonquadern darin, der einzige Ausblick, der einzige Durchgang in eine andere Welt. Drüben scheint die Sonne. Dort liegt ein Waldsee, in den ein Bach hineinplätschert. Die eigenen Quellen wiederfinden, bevor der Beton alles zudeckt ...
Mich packt zunehmend ein Unbehagen speziell bei Facebook, und ganz besonders, nachdem Zuckerberg zum zigsten Mal alles Mögliche neu einstellt und verändert. Anfangs diente dieser Kanal seinen Usern, jetzt dienen nur noch die User dem Kanal, habe ich den Eindruck. Letztens brauchte ich drei Stunden und Beratung durch eine Kollegin, wie ich die willkürlich von FB eingesetzte Ortsangabe wieder löschen konnte, die nicht einmal dem Ort entsprach, in dem ich mich aufhielt, aber zu jedem Posting erschien. Ich werde morgens mit einem Wust von "Mitteilungen" beballert, die nicht wirklich welche sind ... und wenn ich sie nicht sofort anklicke, poppt eine Erinnerung auf, dass ich doch diese Mitteilungen hätte. Alles, was ich nicht ganz schnell so mache, wie Zuckerberg das gern hätte, lässt irgendwo eine dämliche Message aufblinken ... und der Stream von den Freunden wird immer chaotischer, springt auch schon mal während des Lesens weg. Kommuniziere ich noch? Oder bin ich Sklave einer Führung wohin auch immer, die nur noch einer Effektivität des Profits und der Datensammelströme gehorcht? Was macht das mit mir, meinem Gehirn, meiner Wahrnehmung?
Aber da ist noch etwas anderes. Etwas, an dem ich durchaus selbst schuld bin. Ich bin ein offener Mensch, habe neugierig wichtige Medien abonniert und schaue auch mal, was "Freunde" so liken. Dementsprechend bekomme ich auch Kommentare von Menschen mit, die ich nicht kenne, mit denen ich selbst nicht verbandelt bin. Auch hier beobachte ich eine Veränderung der Qualität. Will ich aber wirklich den Hassaufruf von Männern lesen, eine Frau zu vergewaltigen, die von einer Zeitung als Beispiel für die neue Unlust am Sex gebracht wurde? Will ich die allerletzten Prolls mit Namen kennenlernen, die einfach nur auf niedrigstem Niveau hetzen: gegen Demokratie, gegen Minderheiten, gegen Literatur, gegen den Gebrauch von Intelligenz, gegen Fleischesser, gegen Veganer, gegen Religiöse oder Nichtreligiöse? Will ich "FB-Freunde" haben, die "FB-Freunde" haben, die so sind? Ich setze mich doch auch in der Kneipe nicht an den Tisch von solchen Leuten!
Der Prollfaktor steigt irgendwie in den letzten Monaten eponential mit dem Nervfaktor. Und die guten Leute werden vom Grundrauschen und Lärm übertönt, bleiben langsam immer öfter auf der Strecke. Mich macht das unzufrieden bis aggressiv. Das Geschrei wird mir zu laut, wenn ich Stille zum Innehalten brauche, zur kreativen Schöpfung.
Ich bin nicht die einzige, die nun das Folgende ankündigt (und dass es so viele von den spannenden Leuten tun, gibt mir auch zu denken):
Bis übers Jahresende hinweg werde ich nur hauptsächlich hier in meinen Blogs aktiv sein. Wer etwas von mir will, muss sich schon hierher bewegen. Bei Twitter und FB werde ich natürlich verkünden, falls in der Zwischenzeit ein neues Buch von mir erscheint.
Mir ist nach Publikum statt nach Prolls. Nach meinen Leserinnen und Lesern - den Menschen, die mir am Herzen liegen. Mir ist nach Selbstbestimmung in einer durchaus langsameren Kommunikation statt nach Knechtung durch Mitteilungsgedöns und Algorithmen. Mir ist nach Tiefe statt nach Konsumismus von Dauersprechblasen ... zu denen ich mich vermehrt selbst angesteckt fühlte.
Ich freue mich auf jeden, der in meine drei Blogs findet:
cronenburg fürs Autorenleben und die Buchwelt
Vaslav Nijinsky über den Startänzer, die Ballets Russes und verwandte Kunst & Kultur
Grenzgängereien für Feines aus dem Dreiländereck und Russland.
Und die bestücke ich langsam und gemächlich, durchaus mit Pausen.
Denn im "real life" tauche ich dieser Tage ab und schreibe fürs Theater. Vermessen und verrückt. Ob "das Ding" jemals aufgeführt werden wird, steht in den Sternen. Aber wer nicht wagt, gewinnt auch nicht. Schon allein deshalb muss ich mich aus dem Lärm in andere Welten begeben ...
Und ich wünsche euch allen, dass ihr euren ganz persönlichen See mit seinem frischen, plätschernden Quellwasser nicht aus den Augen verliert!
Nächstes Jahr werde ich entscheiden, wie das mit mir und Social Media weiterlaufen wird.
Es ist wohl so: Social Media geht dorthin, wo man den User benutzen kann. Das ist bei Facebook so, das scheint sich auf anderen Plattformen auch anzukündigen. Dass die sich damit selber das Licht ausknipsen, wen schert's?
AntwortenLöschenLiebe Petra,
AntwortenLöschendein Unbehagen ist mir nicht fremd. Auch in mir ist eine große Sehnsucht nach den Zeiten, als man noch ganze Texte las und schrieb. Ich will auch nicht jeden Kommentar von Proleten lesen müssen, den Freunde von Freunden von Freunden (beliebig verlängerbar) geliked haben. Und schon gar nicht die Hetz- und Hassparolen. Ich will auch keine Fotos von verstümmelten Hunden sehen.
»Mir ist nach Tiefe statt nach Konsumismus von Dauersprechblasen ... zu denen ich mich vermehrt selbst angesteckt fühlte.«
Das empfinde ich genauso. Man meint, ständig kommentieren zu müssen. Dabei sind es oft nur hohle Phrasen, hinter jedem Satz ein Emoticon. Wir werden bald verlernt haben, zwischen den Zeilen zu lesen und verstehen keine Ironie mehr. Schon jetzt hören die meisten aus dem Satz nicht mehr heraus, dass der Schreibende lächelt, wenn kein Smiley dahinter steht.
Die Veränderung der Qualität reicht aus dem Netz bis ins Fernsehen, wo Tweets von B-Politikern in den Nachrichten eingeblendet werden, als handele es sich um offizielle Pressemitteilungen. Niemand filtert mehr nach wichtig und unwichtig.
»Mir ist nach Selbstbestimmung in einer durchaus langsameren Kommunikation statt nach Knechtung durch Mitteilungsgedöns und Algorithmen.«
Ja, Petra! Das Ganze Gedöns ist absolut kreativitätshemmend! Mich tötet es regelrecht ab. Ich finde keine neuen Ideen über Kurzmitteilungen und Katzencontent. Es lässt meine feinen Antennen absterben und hungert meine Inspiration aus. Und ich bin sehr nah dran, meinen Social-Media-Arm zu amputieren. Denn wenn man den Augenblick nicht mehr genießt, sondern im Erleben bereits überlegt, was man darüber posten wird, dann ist alles, was man dazu schreiben könnte, blutleeres Gewäsch.
Ich danke dir für diesen Artikel: Er spricht ganz aus mir und bestätigt, dass Kommunikation etwas anderes ist als das Grundrauschen in den Kanälen.
Ich wünsche dir eine inspirierende Schreibzeit fürs Theater!
Liebe Grüße
Nikola
Ich kann Dich gut verstehen - ich bin auf FB mittlerweile auch recht "radikal", was "Ausblenden" oder auch "Freundschaft kündigen" angeht. Ich muß nicht jeden Mist / jeden Quatsch sehen und lesen, und schon gar nicht muß ich mich damit beschäftigen ... Schade finde ich's aus ganz egoistischen Gründen ;-)) denn Deine Diskussionsbeiträge finde ich immer lesenswert. Jetzt wünsche ich Dir erst mal eine frohe und produktive Abstinzzeit ! liebe Grüße Frauke
AntwortenLöschenErst einmal ein ganz dickes Dankeschön für diesen Kommentar, liebe Nikola - du glaubst gar nicht, wie ähnlich da bei mir Saiten schwingen und wie gut ich dich verstehen kann - du sprichst mir aus dem Herzen! Euch allen ein Dankeschön - auch für eure Treue hier.
AntwortenLöschenMir ist inzwischen aufgegangen, warum so wenige echte Literaten in Social Media sind ... die könnten, ständig in diese Welten gerissen, nicht mehr schöpfen. Nikola schreibt: "Es lässt meine feinen Antennen absterben und hungert meine Inspiration aus." Ganz genau das ist es! Es stumpft ab, baggert zu. Und jemand, der die künstlerischen Sensibelchenporen weit öffnet, der wird durchlässig und extrem verletzlich. Da ist dann das Prollgedöns reines Gift.
Mir kam der Aha-Effekt nach einem Nachmittag mit Leuten, die ihr ganzes Leben in der Ballettwelt gearbeitet haben und arbeiten. Da war sofort der Draht da ... dieser Austausch zwischen den Künsten, einfach faszinierend.
Mir gibt so etwas eine Sauerstoffspritze für Wochen - das sind die Welten, in die ich öfter abtauchen möchte! Ich breche nach so etwas fast auseinander vor Ideen und Energie ...
Und das brauche ich jetzt. Ich muss in zwei Figuren schlüpfen, eine andere Zeit, andere Konflikte, muss hinspüren ...
Aufwiederlesen in den Blogs!
Petra
Ein Punkt noch, speziell zu deinem Kommentar, Sabine: Autoren, die nicht in Stapeln in allen Buchhandlungen liegen, die nicht ständig auf Tournee gehen und die keine PR-Agentur mit aufwändigen Aktionen bezahlen können, sind auf Social Media als Kommunikationskanal sehr angewiesen. Sie nicht zu bedienen oder ihren Untergang herbeizurufen wäre irgendwie auch keien Lösung ...
AntwortenLöschenIch weiß, Petra. Mir geht es in einem etwas anderen Zusammenhang ganz genau so, denn ich bin auch auf Social Media angewiesen, um meine Dienstleistung zu präsentieren.
AntwortenLöschenUnd wenn dieses Instrument sich verändert in Richtung Beliebigkeit, dann ist das ein ganz gewaltiger und auch schmerzlicher Einschnitt - der mich zudem ziemlich sicher richtig Geld kosten wird.
Nein, ich rede nicht von Facebook!
Ich kann's mir denken, Sabine!
AntwortenLöschenIch kann nur hoffen, dass sich mit dem Sterben eines Mediums schon das nächste in den Startlöchern befindet. Sie gehen ja alle mal irgendwie unter, geocities, myspace ...
Aber die Gefahr bei Riesenkonzernen ist halt leider auch, dass sie meist vorher alle Alternativen plattgewalzt haben :-(
Ich sag jetzt auch mal was zum Thema. ;)
AntwortenLöschenSocial Media Netzwerke wie FB sind kostenlos, aber eben nicht umsonst. Das muss man sich bewusst machen. Jeder will Geld verdienen, das ist ein legitimer Anspruch. Will ich auch. ;)
Ansonsten gilt: es kommt drauf an, was man draus macht. Eine gewisse Müdigkeit das Internet betreffend, die erwischt mich auch mal alle paar Monate, dann mach ich eine Pause. Unter all den vielen Möglichkeiten muss man ja auch nicht alle bedienen, auch das erleichtert das Online-Leben ungemein.
Wie du sagst, auf diese Kanäle zu verzichten, das kann man sich als SPler eher nicht leisten, aber wie man sie benutzt und was man benutzt, da hat man ja immer noch Möglichkeiten Einfluss zu nehmen.
So eine Pause ist oftmals auch ein guter Weg eine klarere Sicht auf die Dinge zu bekommen, die man behalten und die man weg tun kann.
Ich hoffe du erholst dich gut. :)
Liebe Sabine, ja, nur zu!
AntwortenLöschenIch zahle lieber Geld und habe eine Plattform, die mir einigermaßen gerecht wird. Ich habe z.B. gerade bei Wordpress was bezahlt und bin so begeistert, dass ich womöglich dieses Blog irgendwann mal "umziehe". Für FB und Twitter bin ich reines Kapital, denn ich hinterlasse ihnen die Datenströme, mit denen sie die eigentlichen Millionen machen (die verdienen ja nicht an Werbeschaltungen!) Das zum Thema "kostenlos" ...
Sicher bin ich selbst schuld, wie und wo ich mich bewege. Aber das, was mich umtreibt, ist diesmal nicht die übliche Internetmüdigkeit! Ich mach ja auch Social Media für andere (ja, das auch noch) und kontrolliere regelmäßig Effekte. Und ich könnte jetzt einen halben Roman schreiben, warum FB seit einiger Zeit sichtbar bestimmte Effekte verliert und sich außerdem hin zu einer anderen Art von Kommunikation bewegt. Viel mehr auf Bilder zentriert (und Filme und Musik) ... man sieht das an Kleinigkeit wie den noch nicht überall freigeschalteten Riesenbildern zu Links. Das WIRD die Kommunikation dort weiter verändern.
Ich habe geocities hinter mir und Myspace untergehen sehen ... irgendwann geben sich solche Medien selbst den Genickschuss ;-) Und dann ist hoffentlich schon was anderes da.
Zum Erholen werde ich nicht kommen. Ich habe eine Arbeit vor mir, von der ich noch nicht mal weiß, ob ich's überhaupt kann ... geschweige denn, wie ich das Projekt dann ins Leben hieve. Aber ich habe zum Glück Leute um mich herum, die mit anpacken, wenn ich's mal gebacken bekommen habe ;-)
Liebe Petra,
AntwortenLöschendein Beitrag hat mir sehr gut getan, denn er spricht genau das an, was ich schon seit Längerem empfinde. Selbst das Einstampfen des "Freundeskreises" auf die Hälfte hat nicht den gewünschten Effekt gebracht. Und irgendwann habe ich gemerkt, dass ich mehr Zeit damit verbringe, unerwünschten, sogar ärgerlichen Ballast loszuwerden als mit tatsächlicher Kommunikation. Den Versuch, meinen angeblichen Daueraufenthalt in Berlin zu beseitigen, habe ich irgendwann aufgegeben. Ich finde es schön, wenn die "spannenden" Leute jetzt immer öfter so denken ...dein Bild vom Beton, den Zypressen und dem See dahinter finde ich übrigens sehr stimmig! :-)
Herzlichst
Christa
Ich war gerade heftig auf Lesetour bei Jugendlichen. FB wird uncool ;-)
AntwortenLöschenAber so einfach ist das nicht. Meine extrem zwiespältigen Gefühle über die Social Media habe ich schon oft ausgedrückt (als Privatperson wäre ich wohl nirgends dabei), aber es ist, wie Petra schreibt: Wer nicht auf den Stapeln liegt, wer dem Verlag so ziemlich egal ist (Katalogfüller), der muss ja IRGENDWO sichtbar werden.
Deshalb bin ich immer noch dabei. Mal mehr, mal weniger. Es kommt in Wellen. Weil ich mich allerdings meistens relativ autistisch durch diese Medien bewege (ich stelle meine Nachrichten ein und guck so alle paar Tage mal ein paar andere Meldungen an - grosse Ausnahme: BLOGS!), ist der "Geräuschpegel", wie ihn Nikola nennt, bei mir nicht so hoch. Ich seh's so: Ich bin in den Social Media vertreten. Man kann mich finden. Aber ich suche da selber nicht viel.
So schlängle ich mich durch. Und wenn ich dann mal wirklich versumpfe (wie kürzlich), merke ich, wie sehr ich meine Zeit vertue, statt kreativ zu sein.
Liebe Alice,
AntwortenLöschengenau da liegt der hase aber im Pfeffer: Wenn du in einem Kommunikations- und Teile-Medium nur absetzt oder "da" bist, vertust du auch diese Zeit ... denn du gewinnst auf diese Art kaum neue Fans und wirst durch die Algorithmen so gut wie unsichtbar. DAS kannst du dir also auch sparen!
Man muss es wollen. Man muss es mögen. Und man muss GEBEN, also sich durchaus auch mal beim Hundebild von Fan 0815 einschalten ;-) Weil der vielleicht nicht automatisch ein Buch kauft, aber am Abend seinen Freunden erzählt, was es da für eine interessante Autorin gibt.
Auch so ein Ding, das all die werbedauertingelnden Autoren grundsätzlich falsch einschätzen: In einem Kommunikationsmedium kommuniziert man, da verkauft oder kauft man nicht (obwohl diese App sicher auch noch kommen wird). Social Media dienen der Markenbildung, dienen dazu, dass über Themen geredet wird, dass man Meinungen austauscht. Was nicht sehr messbar, aber indirekt durchaus irgendwann zu Verkäufen führen kann.
Ich habe z.B. ein paar sehr treue LeserInnen, die wirklich jedes Buch von mir kaufen, aber die Neuerscheinungen schneller durch FB und Twitter erfahren als manchmal durch den Verlag! Es macht mri Spaß, mich mit ihnen direkt austauschen zu können, zu erfahren, was sie bewegt, was sie so lesen, was ihnen gefallen hat oder nicht und warum. Und ich engagiere mich auch bei ihnen, bei ihren oft völlig anderen Themen! Diese Bindung führt wiederum dazu, dass diese LeserInnen freudig Fotos von meinem Buch in der Buchhandlung oder Lesempfehlungen teilen.
Und das ist das Geheimnis von S.M.: Es zu schaffen, dass ANDERE über mich und meine Bücher reden, dass eben nicht alles von mir kommt!
Ich habe gerade die Diskussion mit einem Kollegen, der glaubt, man müsse sich nicht sichtbar machen und verkaufe oder verkaufe eben nicht ... es hinge am Buch und unberechenbaren Umständen. Ich weiß noch nicht, was ich von der These halten soll ...
Ich habe z.B. eine FB-Seite für einen Kunden laufen, obwohl es wahnwitzig ist, für eine absolut lokale Organisation FB zu bestücken. Themen sind eigentlich auch nie genug da, um dem Rhythmus gerecht zu werden, nicht aus den Algorithmen zu fallen. Also muss ich ständig welche suchen, die passen, wo das Niveau stimmt, wo die Inhalte mit der Arbeit des Kunden zu tun haben. Eigentlich für die Katz? So darf man nicht rechnen.
Im Nu lasen Leute mit, die sich bei Veranstaltungen noch nie haben sehen lassen, aber nun neugieriger werden als durch Zeitungsartikel oder Prospekte. Wir erreichen eine neue Generation. Der Name wird überregional bekannter - es lesen Leute von überall her mit. Und siehe da, plötzlich kommt jemand aus Frankfurt angereist ... ja, er habe zufällig von FB von der Veranstaltung erfahren.
Kleien Schritte, die viel Kraft und Zeit brauchen, bis das alles mal etabliert ist. Aber heutzutage fehlt jeder öffentlichen Organisation ein Teil Image, wenn sie nicht "dabei" ist. Dabeisein ist aber eben nicht alles ... schlechte Kommunikation lässt man besser sein. Eine Gratwanderung.
Und deshalb frage ich mich: Warum soll es uns Autoren anders gehen? Zumindest diejenigen unter uns, die nicht einen einzigen Hausverlag haben, müssen sich auch bemühen, eine "Marke" zu werden.
Es sei denn, jener Kollege hat recht. Der setzt auf einzelne Bücher, wo die Leute eben entweder danach suchen oder nicht.
PS: Ich genieße übrigens die Auszeit, weil ich endlich mal Mails abarbeiten kann!
Wenn ich meinen eigenen Kommentar so lese, klingt es, als wäre ich nur berechnend unterwegs ... nein, ich schätze FB und Twitter durchaus auch dazu, auf die Schnelle mit Menschen in Kontakt zu bleiben und sich mal auszutauschen, die mir am Herzen liegen!
AntwortenLöschenAber man muss eben immer zwischen Privatgebrauch un Beruf unterscheiden ...
Mit allem einverstanden :-)
AntwortenLöschenFür mich ist es eine Zwischenlösung, mit der ich einigermassen leben kann. Erwarten davon tu ich mir nicht viel (weil ich weiss, dass ich dazu viel mehr Zeit und Einsatz geben müsste).
Weil es aber auch nicht einfach nichts bringt (ein paar gute Dinge sind dank FB und Twitter zustande gekommen), steige ich nicht aus.
Fazit: Ich wurstle dann mal mehr oder weniger autistisch weiter.
Liebe Alice, ich muss schon die ganze Zeit schmunzeln: Genauso wenig wie Autisten nur "für sich" sind, kannst du fabelhaft mit anderen kommunizieren! Und du machst vor allem eins richtig: Nur betreiben, wenn es Spaß macht, wenn man die Zeit hat.
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