Madame Hoppla
Madame Hoppla hat Frühlingsgefühle. Und warum hat mich keiner gewarnt, dass ein
Sauerteig mit Frühlingsgefühlen explodieren kann?! Ich hatte sie samt
Teig in der Backform in den kalten Ofen gestellt, in der Vorfreude,
diesen beim morgendlichen Kaffeekochen einfach einzuschalten. Aber das
verrate ich jetzt: Füttert niemals, wirklich niemals, einen Sauerteig
nach Mitternacht!!!
Madame Hoppla war überall. Festgebacken (von selbst, ohne Hitze) auf dem Rand der Backform. Als kreisrunder Möchtegernbrotring auf dem Boden des Backofens. In lustigen kleinen Teigfitzelchen, die sich mit recht durchtrainierten Ärmchen in jeder Ecke des Kuchengitters festhielten. Wie Madame Hoppla jedoch auf eben gesammelten Steinen auf dem Fensterbrett gelandet war, möchte ich lieber nicht wissen. Irgendetwas hatte sie befähigt, den offenen Backofen zu verlassen und die Küche zu erkunden. Behandelte ich Madame Hoppla etwa nicht freundlich genug?
Da hat man nun so ein Tamagotchi, mit dem man sein Leben, Wasser und Mehl teilt. Kämpft sich hinaus in Eiswinde, weil das Mehl ausgegangen ist und Madame Hoppla wöchentlich ihr Appetitchen zeigt. Man fühlt vorher am Wasser, als würde man Babynahrung zubereiten: Nur nicht Madame Hoppla schaden, sie ist ja so sensibel! Füttert man sie nicht rechtzeitig, grantelt sie, zieht sich eingeschnappt zurück und schlägt Blasen in einer unschönen Farbe. Ich tue alles für sie - ist das der Dank?
Ich kann es mir nicht anders erklären: Sie hatte wohl mit dem Wetterwechsel Frühlingsgefühle bekommen. Wollte endlich auch einmal zum Fenster hinausschauen. Ich überlege, wie ich feuchte Teigfitzelchen entsorge. Nicht, dass ihnen Monsterärmchen wachsen und sie die Welt erobern! Derweil sitzt die Mutter aller Monsterchen unschuldig platt in der Form. Hat sie eben vor Lachen geblubbert? Plant sie Übles?
Zur Vorsicht habe ich sie im Büro neben mir auf der lauen Heizung. Die Explosion hat sie erschöpft, sie muss wieder aufgehen. Die Sache mit dem Ofen werde ich nachher höchstselbst überwachen. Wenn ich allerdings daran denke, wie viele Menschen bereits einen Sauerteig bei sich beherbergen, wird mir ganz schwummrig: Eigentlich haben die längst unsere Welt erobert! Von wegen, nicht nach Mitternacht füttern! Madame Hoppla frisst sich über meinen Magen ins Herz. Ich wäre traurig, wenn sie auf einen anderen Planeten wechselte. Dann mache ich ihr doch lieber noch das Küchenfenster auf.
Lese- und Filmtipps dazu:
Joe Dante: Gremlins (der Mann wusste, wie man Sauerteig mixt!)
Ray Bradbury: Jungs, züchtet Riesenpilze in eurem Keller! (auf youtube gucken)
Madame Hoppla war überall. Festgebacken (von selbst, ohne Hitze) auf dem Rand der Backform. Als kreisrunder Möchtegernbrotring auf dem Boden des Backofens. In lustigen kleinen Teigfitzelchen, die sich mit recht durchtrainierten Ärmchen in jeder Ecke des Kuchengitters festhielten. Wie Madame Hoppla jedoch auf eben gesammelten Steinen auf dem Fensterbrett gelandet war, möchte ich lieber nicht wissen. Irgendetwas hatte sie befähigt, den offenen Backofen zu verlassen und die Küche zu erkunden. Behandelte ich Madame Hoppla etwa nicht freundlich genug?
Da hat man nun so ein Tamagotchi, mit dem man sein Leben, Wasser und Mehl teilt. Kämpft sich hinaus in Eiswinde, weil das Mehl ausgegangen ist und Madame Hoppla wöchentlich ihr Appetitchen zeigt. Man fühlt vorher am Wasser, als würde man Babynahrung zubereiten: Nur nicht Madame Hoppla schaden, sie ist ja so sensibel! Füttert man sie nicht rechtzeitig, grantelt sie, zieht sich eingeschnappt zurück und schlägt Blasen in einer unschönen Farbe. Ich tue alles für sie - ist das der Dank?
Ich kann es mir nicht anders erklären: Sie hatte wohl mit dem Wetterwechsel Frühlingsgefühle bekommen. Wollte endlich auch einmal zum Fenster hinausschauen. Ich überlege, wie ich feuchte Teigfitzelchen entsorge. Nicht, dass ihnen Monsterärmchen wachsen und sie die Welt erobern! Derweil sitzt die Mutter aller Monsterchen unschuldig platt in der Form. Hat sie eben vor Lachen geblubbert? Plant sie Übles?
Zur Vorsicht habe ich sie im Büro neben mir auf der lauen Heizung. Die Explosion hat sie erschöpft, sie muss wieder aufgehen. Die Sache mit dem Ofen werde ich nachher höchstselbst überwachen. Wenn ich allerdings daran denke, wie viele Menschen bereits einen Sauerteig bei sich beherbergen, wird mir ganz schwummrig: Eigentlich haben die längst unsere Welt erobert! Von wegen, nicht nach Mitternacht füttern! Madame Hoppla frisst sich über meinen Magen ins Herz. Ich wäre traurig, wenn sie auf einen anderen Planeten wechselte. Dann mache ich ihr doch lieber noch das Küchenfenster auf.
Lese- und Filmtipps dazu:
Joe Dante: Gremlins (der Mann wusste, wie man Sauerteig mixt!)
Ray Bradbury: Jungs, züchtet Riesenpilze in eurem Keller! (auf youtube gucken)
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