Mit Lauch drucken

Wer meine Arbeit im Atelier Tetebrec kennt, der weiß, dass mich nicht nur die Natur sehr stark inspiriert - ich interessiere mich auch für Recycling, selbst wenn es noch so schräg klingt. So entdeckte ich eines Tages einen wunderschönen Druck, der mich an Holzschnitte erinnerte, allein das Kunstwerk war einem eingeschrumpelten Kohlkopf zu verdanken! Aus dem, was man vom Gemüse wegwirft, kann man nämlich schöne Stempel machen! Fotos zum Vergrößern einfach anklicken!

Im Sterben entwickelt der Lauchstrunk Blütenqualitäten - er stempelt wunderschöne Rosenblüten!
Seither hat sich mein Blick auch in der Küche verwandelt. Was ich früher achtlos auf den Kompost warf, bekommt nicht selten noch einmal ein neues Leben. Welche Muster eignen sich als Stempel? Kohlstrünke sehen wunderschön aus im Druck, die Strünke von Chicoree-Salat wirken wie vielblättrige Blüten und das Grüne vom Lauch ist so perfekt fest, dass man daraus am leichtesten Stempel fertigen kann. Einfach einen Gummi mehrmals drumherum geschlungen, damit die Lauchstangen beim Trocknen nicht auseinanderfallen. Vorher werden sie mit einem sehr scharfen Messer beidseitig glatt abgeschnitten, das muss man nach dem Trocknen manchmal etwas mit der Schere korrigieren. Aber eigentlich ergeben die natürlichen Verformungen die schönsten Effekte wie bei obiger "Lauchrose".

Lauchstange mit scharfem Messer beidseitig abschneiden, Gummi drumherum - fertig ist der Doppelstempel.
Gestempelt werden kann mit beiden Enden, die Ergebnisse sehen organisch aus und verändern sich mit dem Alterungsgrad des Stempels. Nur nicht den Fehler machen, den ich beging, weil ich es für die Fotos nicht abwarten konnte: Lauch sollte wirklich gut getrocknet sein, bevor man mit dem Stempelkissen darüberfährt. Das stinkt sonst nämlich nicht nur würzig, viele Stempelkissen zersetzen sich durch den scharfen Pflanzensaft. Man sieht den Effekt sogar am Gestempelten selbst (Bild oben), graubräunlich setzt sich der Pflanzensaft über die Stempelfarbe aufs Papier. Merke: Zuerst trocknen, dann stempeln! Der Fantasie, was man aus den Mustern macht, sind natürlich keine Grenzen gesetzt!

Filigrane Rosen von Lauchstempeln
Selbstverständlich muss es nicht zwingend Stempelfarbe sein, billige Wasserfarben funktionieren ebenso wie Acrylfarben, nur sollte der Farbauftrag nicht zu dick sein. Hat der Stempel ausgedient, kann er bei ungiftigen Farben immer noch auf den Kompost, ansonsten schneidet man dünn die Farbflächen ab.
Jeder Pflanzenabschnitt, jede Seite ergibt ein sehr eigenes Muster. Die Stangen sollten so trocken sein wie links oben!

Wer neugierig auf meine Arbeit ist - hier mein Shop, den ich derzeit auf Deutsch übersetze. Sprich, einige Texte sind schon perfekt, einige werden noch automatisch von der Maschine aus dem Englischen übersetzt.
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1 Kommentar:

  1. Wie schön, da kommt also ein Technikbeitrag! Dass man mit Porree so schöne Rosen zaubern kann, hätte ich nie gedacht.

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