Hunde an die Macht!
Bei Twitter überrascht ein Trendthema die Welt: Französische Twitterer versammeln sich unter dem Hashtag #JeSuisChien und #Diesel. Damit hat zum jetzigen Zeitpunkt die Hündin namens Diesel in den Trending Topics den Namen eines Terroristen weit hinter sich gelassen und folgt gleich auf die Nr. 1 - den Einsatz des Spezialkommandos in Saint Denis. Was ist los mit den Leuten, die sich plötzlich zum Hund machen und Hundefotos posten?
Am Tag 5 nach den schrecklichen Anschlägen von Paris erobern sich die Menschen langsam wieder das "normale" Leben zurück. Dazu gehört auch, neben der Trauer und dem Mitgefühl die Wut und den Trotz herauszulassen - in kanalisierten und zivilisierten Bahnen natürlich. Mittel sind hier Satire, Kabarett, Spott, zumal Kunst und Kultur unsere stärksten Verbündeten sind. Und längst hat die Twittergemeinde begriffen, dass man gegen Hasspropaganda und Kriegsgeschrei auch erfindungsreich und kreativ Front machen kann.
So ist "Je suis Chien" oder "Je suis Diesel" auch eine Satire auf "Je suis Charlie", jenen Hashtag vom Januar, als die ganze Welt sich mit einer Zeitschrift identifiziert hat, welche die meisten wahrscheinlich nie zuvor gelesen hatten. Zuerst sind wir Charlie, dann sind wir Paris und färben uns in der Trikolore (wem ist eigentlich die Bedeutung der Farben bekannt?) ... warum nicht auch mal Hund! Mitgefühl als Scherz, Trauer mit spöttischem Unterton und sicher auch echtes Mitgefühl - das ist nicht nur eine Befreiung der Gefühle, ein Entlasten der angespannten Nerven. Französischer Humor kann beißend sein, zwischen Geschmacklosigkeit und ätzender Bitterkeit changieren, wie die heutige Ausgabe von Charlie Hebdo mit ihrem Special zu den Anschlägen zeigt: Wir trinken Champagner - und das lassen wir uns nicht nehmen!
"Je suis Chien" ist aber nicht einfach nur Gag oder die Trauer von Tierfreunden, sondern, wenn man so will, ein theologischer "Gegenschlag". Während im Islam offenbar das Ansehen und die Rolle von Hunden gar nicht so klar und diskutabel ist, sehen Extremisten das ganz anders. Im Netz kursieren Vorschriften von Sheiks und Imamen unbestimmbarer Herkunft, die behaupten, Hunde seien unrein und schwarze Hunde sogar zu töten, weil angeblich satanisch. Kein Wunder, dass die Franzosen der terroristischen Armee Sheitans nun ihre Liebe zum Hund entgegenschmettern. Das sei denen erklärt, die nicht verstehen können, wie man angesichts des menschlichen Leids so viel Aufhebens um ein Tier machen kann.
Der Auslöser des Hypes ist alles andere als lustig, sondern ernst: Im Einsatz, der heute in Saint Denis stattfand, wurde die siebenjährige Malinois-Hündin namens Diesel getötet, offenbar von den Terroristen. Der Tweet der französischen Polizei ging um die Welt und so landete sie sogar in der New York Times.
Ja, es kamen viel zu viele Menschen um. Es wurden bei dem betreffenden Einsatz leider auch fünf Polizisten verletzt. Aber seltsame, unverständliche Aktionen sind für die Menschen auch ein Ventil der Bewältigung, ein Aufschrei gegen die Traumatisierung. Und beißender Spott ist eine Waffe. So wurde übrigens auch die massenhafte Anschaffung dieser Spezialpanzer bei Twitter empfohlen - wirklich eine ganz gefährliche Waffe bei der Bekämpfung von Terrorismus weltweit! Und jetzt müssten mal irgendwelche schlauen Wissenschaftler bitte studieren, wie Tierpostings und Cat Content zur Verteidigung unserer Werte eingesetzt werden können.
Disclaimer: Dieser Beitrag enthält Elemente von Ironie. In vollem Respekt vor den Opfern und ihren Angehörigen.
Medien: Falls ihr euch hier bedient, vergesst die Quellenverlinkung nicht, wenn ihr schon das Honorar fürs Recherchieren spart, gell!
Am Tag 5 nach den schrecklichen Anschlägen von Paris erobern sich die Menschen langsam wieder das "normale" Leben zurück. Dazu gehört auch, neben der Trauer und dem Mitgefühl die Wut und den Trotz herauszulassen - in kanalisierten und zivilisierten Bahnen natürlich. Mittel sind hier Satire, Kabarett, Spott, zumal Kunst und Kultur unsere stärksten Verbündeten sind. Und längst hat die Twittergemeinde begriffen, dass man gegen Hasspropaganda und Kriegsgeschrei auch erfindungsreich und kreativ Front machen kann.
So ist "Je suis Chien" oder "Je suis Diesel" auch eine Satire auf "Je suis Charlie", jenen Hashtag vom Januar, als die ganze Welt sich mit einer Zeitschrift identifiziert hat, welche die meisten wahrscheinlich nie zuvor gelesen hatten. Zuerst sind wir Charlie, dann sind wir Paris und färben uns in der Trikolore (wem ist eigentlich die Bedeutung der Farben bekannt?) ... warum nicht auch mal Hund! Mitgefühl als Scherz, Trauer mit spöttischem Unterton und sicher auch echtes Mitgefühl - das ist nicht nur eine Befreiung der Gefühle, ein Entlasten der angespannten Nerven. Französischer Humor kann beißend sein, zwischen Geschmacklosigkeit und ätzender Bitterkeit changieren, wie die heutige Ausgabe von Charlie Hebdo mit ihrem Special zu den Anschlägen zeigt: Wir trinken Champagner - und das lassen wir uns nicht nehmen!
"Je suis Chien" ist aber nicht einfach nur Gag oder die Trauer von Tierfreunden, sondern, wenn man so will, ein theologischer "Gegenschlag". Während im Islam offenbar das Ansehen und die Rolle von Hunden gar nicht so klar und diskutabel ist, sehen Extremisten das ganz anders. Im Netz kursieren Vorschriften von Sheiks und Imamen unbestimmbarer Herkunft, die behaupten, Hunde seien unrein und schwarze Hunde sogar zu töten, weil angeblich satanisch. Kein Wunder, dass die Franzosen der terroristischen Armee Sheitans nun ihre Liebe zum Hund entgegenschmettern. Das sei denen erklärt, die nicht verstehen können, wie man angesichts des menschlichen Leids so viel Aufhebens um ein Tier machen kann.
Der Auslöser des Hypes ist alles andere als lustig, sondern ernst: Im Einsatz, der heute in Saint Denis stattfand, wurde die siebenjährige Malinois-Hündin namens Diesel getötet, offenbar von den Terroristen. Der Tweet der französischen Polizei ging um die Welt und so landete sie sogar in der New York Times.
[INFO] Diesel, malinois de 7 ans, chienne d'assaut du #RAID a été tuée par les terroristes dans l'opération en cours #SaintDenis
— Police Nationale (@PNationale) 18. November 2015
Inzwischen sollen bei Twitter sogar schon Katzen die nationale Einheit hochhalten.Ja, es kamen viel zu viele Menschen um. Es wurden bei dem betreffenden Einsatz leider auch fünf Polizisten verletzt. Aber seltsame, unverständliche Aktionen sind für die Menschen auch ein Ventil der Bewältigung, ein Aufschrei gegen die Traumatisierung. Und beißender Spott ist eine Waffe. So wurde übrigens auch die massenhafte Anschaffung dieser Spezialpanzer bei Twitter empfohlen - wirklich eine ganz gefährliche Waffe bei der Bekämpfung von Terrorismus weltweit! Und jetzt müssten mal irgendwelche schlauen Wissenschaftler bitte studieren, wie Tierpostings und Cat Content zur Verteidigung unserer Werte eingesetzt werden können.
Disclaimer: Dieser Beitrag enthält Elemente von Ironie. In vollem Respekt vor den Opfern und ihren Angehörigen.
Medien: Falls ihr euch hier bedient, vergesst die Quellenverlinkung nicht, wenn ihr schon das Honorar fürs Recherchieren spart, gell!
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