Oh diese Bebilderungen!
Wer die Geschichte des Buchs mitverfolgt hat, wird wissen, dass es dann der vierte Verlag sein wird, der sich daran zu schaffen macht, nämlich meinereiner. Und wie das so ist: Man kann weder die Vorgänger nachahmen noch übernehmen, da bekanntlich andere die Rechte am Cover halten. Mir geht es jetzt nicht um Farbgebungen und feinere Gestaltung, sondern zunächst einmal NUR um die Bildfindung: Wie bebildere ich so ein Buch, ohne dass es zu sehr nach Reiseführer à la Baedecker aussieht? Wie vermittle ich eine Atmosphäre und zeige vielleicht sogar Typisches, ohne in den üblichen Elsasskitsch zu verfallen? Kommt ein mehrteiliges Cover besser als ein Cover mit nur einem eindrucksvollen Bild? Das mehrteilige Bild hätte für mich den Vorteil, ein Reihencover für weitere Bände mit Wiedererkennungseffekt entwickeln zu können.
Den Storch habe ich übrigens aus einem Grund gewählt: Er ist das Nationalemblem des Elsass - und er stiefelt wenigstens in dem, worin der Zander sonst so schwimmt!
Aber zuerst die Vorgeschichte:
Im Hanser-Verlag kam das einfache bordeauxrote Hardcover-Bändchen in einem farbigen Fotoschuber - die Gestaltung nahm der Gugis-Hörbuchverlag dann für die CD auf:
Hardcover-Schuber |
Hörbuch-Cover |
Taschenbuch-Cover |
Anmerkung: Die Fotos zeige ich hier nur als Arbeitsfassung (darum die Balken), die Bilder werden später aus rechtlichen Gründen wieder gelöscht werden!
Was meint ihr? (Vielleicht völlig andere Ideen?)
Ich wäre übrigens dankbar, Kommentare direkt hier im Blog abzugeben und nicht über FB und Twitter zu verstreuen, wo sie nicht jeder lesen kann!
Der Titel des Buches ist einfalsllreich, aber die Bilder steigern meine Neugier keinesfalls. Was erwartet mich, wenn ich es lese? Geschichten über den Storch? So präsentiert würde ich es (leider) achtlos übergehen (und ich interessiere mich für Literatur und das Elsass).
AntwortenLöschenAller Welt das Edle; ein Cover. Schwarzweiß Collor. Bunt vermischt.
AntwortenLöschenEin Fisch; ein Zander mit dem Muster von Fachwerkbauten; im Maul ein Weinkorken – darauf steht! „Riesling“. Und daneben ein Storch, der hackt oder zieht den Korken raus. Der Korken, mag in Form des örtlichen Weinheiligen sein. Lichtblau der Hintergrund Froschgrün die Schrift, Titels. Rest schwarz.
Vielleicht war es eine Anregung…
Mir hat der Hardcover-Schuber am Besten gefallen, aber selbst das Hochglanzmotiv der Taschenbuchausgabe hätte mich gereizt. Der Storch passt nicht zu dem Übrigen. Beim Hardcover sind es 8 Bilder, ideal zusammengesetzt. Und es ist auch alles da, was mir bei "Elsass" einfällt. Münster, Traube, Fenster, Baum, Fachwerk -den Kohl könnte man weglassen, stattdessen einen Zander in Riesling? Also vielleicht 4-6 Bilder, kulinarisch könnte man auch eins der Rezepte nehmen, die du hinten in deinem Buch aufgeführt hast: Bäckeoffe, La Choucroute oder Kugelhopf.
AntwortenLöschenHerzlichst
Christa
Der Storch irritiert mich völlig. Was hat der mit dem Zander und dem Rießling zu tun?
AntwortenLöschenDie grundsätzliche Idee: 1 großes Bild, 2-3 kleinere Bilder gefällt mir. Dann sollten die kleineren Bilder allerdings farblich (und in Sachen Hell-Dunkel) einen deutlichen Kontrast zum großen Bild haben. Und sie sollten auch in dem Winzigformat zu erkennen sein - z.B. ein, zwei Weintrauben.
Was hältst Du von einer Bildmontage? Eine Weinflasche - möglichst durchsichtig, also kein grünes Glas und dahinter (drinnen - wie in einer Art Aquarium) ein Zander. Oder ein Zanderfilet. Und das in einer "typischen" elsässer Umgebung!
AntwortenLöschenYeah, schlachtet ihn, den Storch und bratet ihn! :-) Ich will mich vorerst hier in die Diskussion nicht einkischen, um nicht zu beeinflussen, aber sie hilft mir schon sehr! Nur der Zander ist noch ein Problem - der will sich nicht mal in Agenturen richtig fotografieren lassen ;-)
AntwortenLöschenZu bedenken gebe ich außerdem, dass ein Buchcover keine bildliche Umsetzung eines Titels ist - der ja mit dem Buchinhalt auch nicht soooo viel zu tun hat, außer dass das Rezept irgendwo steht.
Kein Storch ... aber Trauben (Riesling) und - kein Zander, aber ein Gewässer oder einen Köcher. Gib mal bei Google "Ilz" ein und wähle die Bildauswahl. Sowas ähnliches findet sich sicher auch für das Elsaß.
AntwortenLöschenIch finde den ersten Entwurf von der Komposition sehr stimmig. Insgesamt wirkt es sehr nach Friede, Freude, Eierkuchen. Wenn das den Charakter des Buches nicht widerspiegelt, sollte es aber vielleicht besser kein Naturbild sein.
AntwortenLöschenDas ist gut! Friede, Freude, Eierkuchenrezepte wäre nicht übel, Julia. ;-)
AntwortenLöschenNein, der Storch ist nun dank des Feedbacks gebraten worden ... offenbar ist das Emblem tatsächlich nur im Elsass selbst verständlich. Und jetzt sieht mir das auch zu sehr nach der Edel-Tier-Doku auf ARTE aus ...
Zander und Riesling im Vordergrund geht auch nicht, das Buch ist definitiv kein Gourmetbuch ... auch wenn Gourmets es mögen können.
Ich suche weiter und verzweifle an unsäglichen Vorlagen. Und zum Selbstfotografieren ist nicht die Jahreszeit.
Fabrizius, klar findet man via Google Bilder, aber was nachher übrig bleibt an ausreichend guten Fotos, die bezahlbar sind UND wo die Fotorechte stimmen, ist ein Graus. Ich bin gestern auf einen franz. Fotografen gefallen, der endlich mal Menschen auf den Fotos hatte, die nicht aus den 1950ern stammten ... und als ich dann fragte, ob er ein Model-Release hat, hat er ganz erschreckt reagiert, nö ... daran habe er nicht gedacht! Profifotograf! Und schon kann man all seine Fotos den Hasen geben. Andere, wunderschöne Fotos, bekämen zwar eine Freigabe für Cover, aber nicht für Internet und Social Media ... wie soll man dann ein Buch in Handelskataloge und Werbung bringen?
Ich mach mir dann mal noch ein paar graue Haare ... und werde berichten.
Und bedanke mich sehr sehr herzlich bei euch allen fürs Mitmachen. Es hat mir mal wieder gezeigt, wie betriebsblind man selbst sein kann!
Übrigens habe ich inzwischen ein Foto eines Zanders am Angelhaken, wie er groß den Betrachter anglotzt und auch welche von rohen, silbrig glänzenden Filets ... damit schlägt man jedes empfindliche Seelchen in die Flucht! :-)
AntwortenLöschenIch würde da auch kein Kochbuchbild draus machen. Ich würde beispielsweise eine tyische Landschaft hinterlegen und vorne, vielleicht in Grautönen - auf alle Fälle verfremdet - einen Zander in einer Rieslingflasche schwimmen lassen.
AntwortenLöschenUnd vielleicht (falls das die sanften Gemüter verkraften) einen Angler an den Fluss stellen! ;-)
Du willst einen Disneyfilm drehen? ;-)
AntwortenLöschenBäh, Du bist albern! Dabei meine ich das durchaus Ernst, Petra! Ich würde mir überlegen, mit Verfremdungseffekten zu spielen und die in Beziehung zur Elsassidylle zu sezten.
AntwortenLöschenWelches Foto übertrifft sein eignes Bild?
AntwortenLöschenEnttarnte Kunst.
Bloß keinen Storch (die gibt's auch en massen in Schleswig Holstein, nur nicht so viele aus Plüsch) und keinen Kohl.
AntwortenLöschenWarum soll das E-Book nicht das Cover der Buchausgabe haben? Zwecks Wiedererkennung etc.?
Ansonsten würde ich EINEN Hingucker nehmen, ein Weinglas und dahinter (unscharf) ein bisschen Landschaft oder so. Von meiner Bürogemeinschafts-Buchherstellungskollegin hab ich gelernt, dass der Blick sofort an EINEM Element aus dem Cover hängen bleiben soll.
Noch eine Überlegung, Petra: Dein Elsassbuch ist ja ein Reiseführer - aber eben nicht nur. Es finden sich dort durchaus Brüche gegenüber dem Geranienklischee der Postkarten. Deshalb fände ich (sanfte) Brüche beim Cover durchaus passend.
AntwortenLöschenDas aktuelle Buch ist ja mit einem Haus bebildert, das sich im Wasser spiegelt. Was hältst Du denn von der Idee, so eine klischeebedienende Spiegelung in den Mittelpunkt zu stellen. Vielleicht verbunden mit dem Riesling.
@Andrea HH
AntwortenLöschenEine ähnliche Idee hatte ich gestern beim Anblick eines Filmvorspanns, der mit einer s/w-Zeichnung und aufmontierten Farbfotos arbeitete - so bin ich auch bei einer Karte oder Landschaft als Hintergrund gelandet!
Die Originalcover kann ich nicht benutzen, weil die Rechte bei den Verlagen liegen. Selbst wenn ich die Rechte einkaufen *dürfte* - die können sich doch ganz andere Preise leisten als ich.
Grundsätzlich zu den Bildideen:
Ich weiß nicht, wie viele der Anwesenden schon einmal einen E-Reader in der Hand hatten und von dort aus in die Shops gingen. Man sieht da die Cover als winzige s/w-Briefmarken! Vieles, was im Print wunderschön wäre, bei einem großformatigeren Buch sowieso, kommt hier einfach nicht. Und da ich diesmal NUR die Gestaltung für E habe, sollte ich die Gegebenheiten auch ausnutzen. Das beginnt schon dabei, dass man sich bestimmte kontrastarme Farbgebungen schenken kann.
Natürlich lesen Leute die E-Books dann auch auf dem Tablet - aber wie viele sind das derzeit? Und wie oft schauen die sich beim Lesen dann das Cover an?
Das sind alles Umstände, die man bedenken muss. Aber das wird schon. Und Störche, fällt mir ein, gibt's auch in Polen und Russland ... nebst Kohl ;-)
Danke euch!
Aber dann sind Deine zur Diskussion gestellten Cover auch zu kleinteilig. Und ich hab mich bei meinen Überlegungen an der Struktur dieser Vorschläge orientiert.
AntwortenLöschenDas heißt, die Storchbilder sind jetzt eh schon verworfen ...
AntwortenLöschenAbgesehen von den Motiven und ihrer Aussage fand ich mehrteilige Bilder für die Anzeige in Briefmarkengröße problematisch. Die hier gezeigten außerdem zu kontrastarm, als dass ich sie mir in schwarzweiß vorstellen könnte. (Wobei der Storch in schwarzweiß sicher gut rüberkäme :-).)Insgesamt zu unruhig.
Aus diesen Gründen würde ich mich bei dem Readercover auf ein einziges Bild beschränken. Eventuell wie Andrea HH vorschlägt ein Motiv vor einer unscharfen Landschaft. Das Bild sollte - wenn nicht ganzseitig - mindestens die Hälfte bis zwei Drittel des Covers einnehmen. Dann könntest Du oben oder unten eine farblich passende Fläche für die Titelei einbauen. Oder eben ein ganzseitiges Bild, das oben und/oder unten ruhige Flächen für Schrift hat (Himmel, Wiese, Wasser ...)
Als Motiv ist ein Fachwerkhaus, das sich im Wasser spiegelt, ziemlich genial. Es mag kitschig wirken, aber es ist einfach ein Bild, das selbst jemand wie ich spontan mit dem Elsass verbindet - auch wenn ich nur sehr sporadisch mal dort hinkomme. Ob ich in Straßburg war, in Colmar, in Weißenburg: Ständig ging es über irgendwelche Brücken, von denen aus man Fachwerkhäuschen am Wasser stehen sah. Und dieses Fachwerk kommt schwarzweiß auch noch gut. Alternativ vielleicht eine Vogesenlandschaft mit altem Gemäuer, da gibt es doch sicher einiges? Eine Rheinauenlandschaft fände ich persönlich ja sehr reizvoll, das könnte aber leicht zu kontrastarm und wuselig werden. Und ist vielleicht auch nicht unbedingt ein Motiv, bei dem jeder gleich ans Elsass denkt.
Für die Variante mit unscharfem Hintergrund könnte ich mir ganz gut diesige Vogesenhügel vorstellen. Oder einen Wingert. Als Motiv im Vordergrund einen Kürbis, eine Flasche Riesling oder einen Laib Munsterkäse.
Auf jeden Fall bin ich schon sehr gespannt auf das Cover!
Lydia, von deinem Blick bin ich immer hin und weg ... aber das weißt du ja!
AntwortenLöschenMir zeigt deine Beschreibung, dass ich nicht nur manchmal betriebsblind gegenüber der eigenen Sache bin, wie jeder, der sich zu viel mit einem Thema beschäftigt hat - sondern auch dem Elsass gegegnüber. Ich habe ja diesen Blick der Touristen und Reisenden gar nicht mehr. Unsereins sieht Bilder, die einen aufregen, wehrt sich gegen Touristenkitsch und traut sich nicht mehr, den Kitsch schön zu finden ;-)
Da tut es gut, wenn einem mal wieder jemand von außen sagt: Hej, das IST schön!
Danke euch allen ... ich lasse das alles mal sacken.
@Sabine: Du hast recht! Mehr als zwei Bilder, davon eins nur als Hintergrund, sind gar nicht drin.