Sich schlau lesen
Ich werde immer wieder gefragt, wo ich die interessanten Artikel abseits des Mainstreams finde, ich ich manchmal bei Twitter verteile. Deshalb möchte ich hier ein paar meiner Quellen der Frühstückslektüre empfehlen. Manche kann man per Feed abonnieren, andere sind Newsletter frei Mailbox. Oder man klickt sich einfach rein und kann Stunden versurfen ...
Eben frisch hereingeschneit ist
--- die europäische Presseschau "the european interest" von kosmopolito.
Hinter kosmopolito verbirgt sich ein Mitarbeiter des European Institute for Peace und freier Mitarbeiter in EU-Belangen. Der Newsletter verlinkt auf hochinteressante Presseartikel abseits der üblichen Medien- und Quotensoße, so fragt etwa die Washinton Post, was aus Europas Linke wird, wenn sie an Macht gewinnt; The Conversation überlegt, ob eine Green Card Lotterie in der EU nützlich wäre; The PSA beobachtet, dass Abgeordnete im EU-Parlament von den Medien nur als Personality Show wahrgenommen werden, nicht aber analysiert wird, was sie tun - und Friends of Europe machen sich Gedanken über einen wachsenden Wirtschaftsfaktor, der gefährlich werden könnte: "Duale Produkte", die gleichermaßen als Waffen oder frieddlich eingesetzt werden können. Das sind nur ein paar Themen der heutigen Presseschau.
--- Radio Free Europe / Radio Liberty
Nachrichten aus Russland, dem Mittleren Osten, Zentralasien, dem Kaukasus, Südasien, dem Balkan und Osteuropa.
Der Kurzwellensender mit Sitz in Prag, der aus den USA finanziert wird, hat eine berühmt-berüchtigte Geschichte im Kalten Krieg hinter sich, als er kommunistische Staaten mit westlichem Gedankengut infiltrieren sollte. Heute sendet das Radio in 28 Sprachen für Hörer in 21 Länder und hat sich demokratische Werte und Menschenrechte auf die Fahne geschrieben. Weit mehr als nur fürs Radio produzieren einheimische JournalistInnen aus den Herkunftsgebieten heute auch umfangreiche Text- und Videobeiträge. RFERL deckt auch Länder ab, deren Regimes freien Journalismus nach westlicher Vorstellung nicht zulassen oder stark behindern und ist darum eine wertvolle Quelle neben Staatsnachrichten solcher Länder. Hier liest man eben auch die Beiträge verfolgter JournalistInnen und erfährt von deren Arbeit.
Am besten abonniert man RFERL als Feed (oder via Twitter). Im riesigen Angebot entscheidet man sich zunächst für eine Sprache und kann dann Regionen abdecken. Aber auch Themen wie z.B. Kultur lassen sich abonnieren.
--- Café Babel
ist eine Community junger Leute aus unterschiedlichen Ländern, die aus europäischer und kosmopolitischer Sicht mehrsprachig über aktuelle Themen und Regionen berichten. Also keine Presse in dem Sinne, sondern ein Portal für diejenigen, die Meinungen lesen wollen und sich für die Sicht vor allem der jungen Europäer interessieren. Mitmachen kann man da auch.
--- Eurotopics
Ebenfalls eine Presseschau ist das von der Bundeszentrale für politische Bildung betriebene Portal Eurotopics, das 300 Medien aus 30 Ländern beobachtet - in deutsch, englisch und französisch zu haben. Auch hier sind unterschiedliche Abos möglich, von Schwerpunkten wie Politik, Wirtschaft, Kultur oder Medien auch solche wie "Themen" oder "Reflexionen" und "Lokale Farben".
--- Eurozine
Die führenden Kulturmagazine Europas und Institutionen beobachtet Eurozine. Die Non-Profit-Vereinigung von Kulturmagazinen mit Sitz in Wien ermöglicht es, nicht nur ausgewählte Artikel, sondern auch deren Übersetzungen in die gängigsten europäischen Sprachen zu lesen.
So wird z.B. in der heutigen Ausgabe u.a. Folgendes beleuchtet: Die Biennale in Kiew mit den Zukunftsvisionen von Künstlern, ein Debattenbeitrag über die Dekulturierung von Religion im Westen wie im Orient, ein Artikel über die riesigen russischen Piraten-Bibliotheken unter dem Blickwinkel ihrer historischen Entwicklung als Underground und Gegenpolitik. Man kann sich aber auch über europäische Post-Gender-Bewegungen schlau machen, über Russlands Versuche als "Gesellschaftsfabrik", über die Zukunft eines Italien im Chaos oder die Gefahr aufkommender Revolutionen.
Soll bitte keiner mehr sagen, SpOn oder BILD seien die einzigen verfügbaren Medien. Soll bitte keiner mehr sagen, wir würden nichts über die EU oder die Länder erfahren können, die in der Tagesschau nicht vorkommen. Uninformiert muss man heute wahrhaftig nicht ins Bett gehen - die Kunst besteht eher darin, sich einmal mit der Vielfalt vertraut zu machen und auszuwählen, was man braucht.
Etwa in der Zeit, wenn woanders wieder nur die ewig gleichen Meldungen widergekäut werden.
Eben frisch hereingeschneit ist
--- die europäische Presseschau "the european interest" von kosmopolito.
Hinter kosmopolito verbirgt sich ein Mitarbeiter des European Institute for Peace und freier Mitarbeiter in EU-Belangen. Der Newsletter verlinkt auf hochinteressante Presseartikel abseits der üblichen Medien- und Quotensoße, so fragt etwa die Washinton Post, was aus Europas Linke wird, wenn sie an Macht gewinnt; The Conversation überlegt, ob eine Green Card Lotterie in der EU nützlich wäre; The PSA beobachtet, dass Abgeordnete im EU-Parlament von den Medien nur als Personality Show wahrgenommen werden, nicht aber analysiert wird, was sie tun - und Friends of Europe machen sich Gedanken über einen wachsenden Wirtschaftsfaktor, der gefährlich werden könnte: "Duale Produkte", die gleichermaßen als Waffen oder frieddlich eingesetzt werden können. Das sind nur ein paar Themen der heutigen Presseschau.
--- Radio Free Europe / Radio Liberty
Nachrichten aus Russland, dem Mittleren Osten, Zentralasien, dem Kaukasus, Südasien, dem Balkan und Osteuropa.
Der Kurzwellensender mit Sitz in Prag, der aus den USA finanziert wird, hat eine berühmt-berüchtigte Geschichte im Kalten Krieg hinter sich, als er kommunistische Staaten mit westlichem Gedankengut infiltrieren sollte. Heute sendet das Radio in 28 Sprachen für Hörer in 21 Länder und hat sich demokratische Werte und Menschenrechte auf die Fahne geschrieben. Weit mehr als nur fürs Radio produzieren einheimische JournalistInnen aus den Herkunftsgebieten heute auch umfangreiche Text- und Videobeiträge. RFERL deckt auch Länder ab, deren Regimes freien Journalismus nach westlicher Vorstellung nicht zulassen oder stark behindern und ist darum eine wertvolle Quelle neben Staatsnachrichten solcher Länder. Hier liest man eben auch die Beiträge verfolgter JournalistInnen und erfährt von deren Arbeit.
Am besten abonniert man RFERL als Feed (oder via Twitter). Im riesigen Angebot entscheidet man sich zunächst für eine Sprache und kann dann Regionen abdecken. Aber auch Themen wie z.B. Kultur lassen sich abonnieren.
--- Café Babel
ist eine Community junger Leute aus unterschiedlichen Ländern, die aus europäischer und kosmopolitischer Sicht mehrsprachig über aktuelle Themen und Regionen berichten. Also keine Presse in dem Sinne, sondern ein Portal für diejenigen, die Meinungen lesen wollen und sich für die Sicht vor allem der jungen Europäer interessieren. Mitmachen kann man da auch.
--- Eurotopics
Ebenfalls eine Presseschau ist das von der Bundeszentrale für politische Bildung betriebene Portal Eurotopics, das 300 Medien aus 30 Ländern beobachtet - in deutsch, englisch und französisch zu haben. Auch hier sind unterschiedliche Abos möglich, von Schwerpunkten wie Politik, Wirtschaft, Kultur oder Medien auch solche wie "Themen" oder "Reflexionen" und "Lokale Farben".
--- Eurozine
Die führenden Kulturmagazine Europas und Institutionen beobachtet Eurozine. Die Non-Profit-Vereinigung von Kulturmagazinen mit Sitz in Wien ermöglicht es, nicht nur ausgewählte Artikel, sondern auch deren Übersetzungen in die gängigsten europäischen Sprachen zu lesen.
So wird z.B. in der heutigen Ausgabe u.a. Folgendes beleuchtet: Die Biennale in Kiew mit den Zukunftsvisionen von Künstlern, ein Debattenbeitrag über die Dekulturierung von Religion im Westen wie im Orient, ein Artikel über die riesigen russischen Piraten-Bibliotheken unter dem Blickwinkel ihrer historischen Entwicklung als Underground und Gegenpolitik. Man kann sich aber auch über europäische Post-Gender-Bewegungen schlau machen, über Russlands Versuche als "Gesellschaftsfabrik", über die Zukunft eines Italien im Chaos oder die Gefahr aufkommender Revolutionen.
Soll bitte keiner mehr sagen, SpOn oder BILD seien die einzigen verfügbaren Medien. Soll bitte keiner mehr sagen, wir würden nichts über die EU oder die Länder erfahren können, die in der Tagesschau nicht vorkommen. Uninformiert muss man heute wahrhaftig nicht ins Bett gehen - die Kunst besteht eher darin, sich einmal mit der Vielfalt vertraut zu machen und auszuwählen, was man braucht.
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