Langsames Wiedereintauchen

So langsam taucht das Spaceshuttle PvC wieder in die Bloggosphäre ein. Es ist schon verrückt, wie lange man braucht, um nach Wochen ohne Wochenenden und Pausen im Malocher-All überhaupt wieder zu landen. Da sind zunächst nicht einmal das schnöde Nichtstun oder echte Entspannung möglich, die Raumkapsel würde im süßen Nichtstun verglühen. Irgendwann hat einen dann das ganz normale Erdenleben wieder, die Erdung erfolgt durch sonst so unliebsame Arbeiten wie Osterputz im Raumschiff oder Rasenmähen in Cap Canaveral. Man streift die verschwitzten Raumanzüge ab, sammelt die müden Knochen ein und atmet endlich wieder Atmosphäre.

Die Erde hat mich wieder: Nichts ist erholsamer als Natur ...und Kühe!

Und dann gibt es plötzlich einen Knall, einen Rückstoß und Besinnung funktioniert wieder. Drei Parteien zerren gleichzeitig an einem, aber jetzt reicht's! Ras-le-bol: Was wollte eigentlich ich? Der Moment der Ideen, der Inspirationen - und weil es so viele sind, will ein Plan erstellt werden.

Ja, ich erhole mich derzeit noch vom letzten Projekt. Nicht, weil es etwa keinen Spaß gemacht hätte - ich liebe diesen Beruf! Aber man kann auch mit professioneller Leidenschaft bis an die Grenzen der Erschöpfung arbeiten und dann braucht es Tage des Herumdödelns, stundenlange Wanderungen oder so "irdische" Tätigkeiten wie Fensterputzen. Drei Kreuze schlage ich, weil ich gleichzeitig fristlos bei einem Charity-Projekt gekündigt habe, das ich mit Herzblut so gut wie ehrenamtlich gemacht hatte und dann trotz einstimmiger Beschlüsse nur Undank erntete. Abschuss: Dass ich beim bösen amerikanischen Facebook auch noch "kommunizierte" ... das ginge ja gar nicht (Meine Arbeit bestand in Social Media PR!). Merke: Schlechte Kunden entpuppen sich meist tatsächlich als schlechte Kunden, denn wer gute Arbeit zu schätzen weiß, zeigt das auf finanzieller und Motivationsebene. Was für eine Befreiung auch im Kopf: Ich kann doch eigentlich das gleiche Thema selbst beackern, nun aber in völliger Freiheit, ohne Schwere im Kopf!

Tatsächlich werden die nächsten Projekte jetzt erst einmal nach Liste abgearbeitet. Einige Backlisttitel müssen endlich als E-Book erscheinen, in der Schublade nutzen sie niemandem etwas. "Das Buch der Rose" ist dabei, aber auch meine uralten damaligen Bestseller "Geheimnis Odilienberg" und "Schwarze Madonnen" möchte ich wieder auflegen. Das Buch über den Odilienberg muss leider grundlegend neu bearbeitet, stellenweise neu geschrieben werden, seit 1998 hat sich nicht nur die Faktenlage stark verändert, sondern auch mein Schreibstil. Und das ist auch gut so, denn so lässt sich einiges versachlichen, was damals vom Verlag einem Trend zuliebe für meinen Geschmack doch zu verrückte Esoteriker anzog. Und mein E-Book "Alptraum mit Plüschbär" muss dringend ein neues Cover bekommen und wohl wieder den alten Verlagstitel "Stechapfel und Belladonna", denn mit dem schröcklichen Aussehen derzeit verkauft es sich so gut wie nicht, während der "Lavendelblues" brummt und brummt.  Und das kann nur am Aussehen liegen, beide Romane sind schließlich von der gleichen Autorin! Beim Lavendelblues ließe sich endlich auch eine Printversion andenken, der antiquarische Markt scheint sich etwas erschöpft zu haben.

Die Debatte vom Preisverfall bei E-Books und einer Zukunft in Streamingdiensten sehe ich relativ gelassen. Für mich ist das E-Book als 1:1-Abklatsch sowieso nur ein Übergangsmedium, das ich in meiner Edition Tetebrec nutzen möchte wie einst Bücher um 1900 bis 1920 gestaltet wurden: Das E-Book als preiswerte Volksausgabe, ohne Schnickschnack ... und für die Liebhaber die eher limitierte Luxusausgabe im Print, die sich dann aber grundlegend vom E-Book unterscheiden wird. So wird es "Das Buch der Rose" elektronisch als reine Leseausgabe geben, die dann eben nicht wie ein aufwändig illustriertes Printbuch 20 Euro kosten muss.

Auf der To-Do-Liste steht außerdem die Wahl eines Distributors, um all meine E-Books auch in andere Shops als Amazon zu katapultieren. Und wenn wir schon mal dabei sind, dass einige Konzerne nicht mehr unterstützen möchten, so denke ich auch an einen eigenen Webshop - das macht Kunden vielleicht etwas mehr Mühe,. belässt aber die Tantiemen bei derjenigen, die die Bücher nun wirklich erschafft. Nicht, dass ich mir nennenswerte Einkünfte davon verspreche, dazu haben all die anderen E-Book-Shops einfach zu wenig Power. Aber ich mache mir in der Tat Sorgen: Die Debatte um Amazon wird vom Börsenverein und einigen Branchenplayern derart überemotionalisiert und verzerrt (scheinheilig noch dazu) geführt, dass es langsam geschäftsschädigend werden könnte für all diejenigen Autoren und Verlage, die auf Amazon angewiesen sind, weil sie bei den mächtigen Buchhandelsketten gar keine Chancen haben. Die übrigens mit dem unabhängigen Buchhandel nicht minder übel umgehen zum Teil, aber das darf man nicht laut sagen. Selten war eine Debatte so verlogen. Einer von Deutschlands Edelverlegern hat es letztens erst wieder privat und hinter vorgehaltener Hand gesagt: Ohne Amazon gäbe es seinen Verlag längst nicht mehr, denn die Ketten legen seine Bücher ungern aus und bei Amazon sind sie jederzeit sichtbar und bestellbar - er habe da Chancen wie selten vorher. Selbst Suhrkamp betreibt - verschämt verschwiegen - einen eigenen Amazonshop! Ich persönlich rechne mit der Evolution, die all das richten wird - die eigentliche Debatte müsste nämlich um Zukunftsvisionen geführt werden, um Chancen und Kooperationen anstatt um wegfallende Privilegien und Konkurrenz.

In Baden-Baden entdeckt: Eine Autorin, die nach New York und Peking führt.

 Gleichzeitig liegt mir ein anderes Buchprojekt am Herzen, um das ich öffentlich noch keinen Bohei machen möchte. Es wird eine Gegenüberstellung werden von einem Roman und Tagebuchaufzeichnungen, verbunden durch ein Essay von mir ... Tagebuch und Roman von einer anderen Autorin, die nicht nur grandios schreiben konnte, sondern ein unwahrscheinlich aufregendes Leben hatte und in einen politischen Konflikt geriet, der heutige bewaffnete Konflikte erschreckend spiegelt. Das wird ein richtig fetter Wälzer werden ... ideal fürs Medium E-Book! Insgeheim nenne ich es den Auftakt einer "pinken Reihe". Nein, die wird nicht pink werden, aber die Idee kam mir beim Anblick von grausigen rosa Mädchensachen für erwachsene Frauen. Es gibt so unwahrscheinlich starke Frauengeschichten, Autorinnen, Frauengeschichte!

Das reicht fürs Erste nach der Urlaubszeit ... irgendwie müsste ich zwischendurch auch mal wieder "richtig" Geld verdienen, denn ein paar Backlisttitel füllen noch keinen Heizöltank. Trotzdem: Jetzt werden erst einmal die Beine hochgelegt. Ach ja, die Website will noch fertig gestaltet werden. Damit einher geht die Frage, ob ich meine Blogs bei Google belasse, wie sie sind oder alles zusammenfasse auf Wordpress auf der Website. Wie sehen das meine Leserinnen und Leser? Was wäre bequemer, schöner? Lest ihr euch gern durch ein einziges Blog mit kunterbunten Themen oder habt ihr es lieber fein säuberlich getrennt?

6 Kommentare:

  1. Ich fühle mich allein vom Lesen dieses Posts schon erschöpft von all den Plänen und Projekten. ;) Da ist der Urlaub wohlverdient und auf jeden Fall nötig, um Kraft zu tanken, damit all die Dinge auch realisiert werden können. Ich drücke die Daumen, dass alles glatt läuft und eventuelle Schwierigkeiten sich im Nachhinein als Glücksfall oder neue Ideengeber herausstellen. :)

    Was den Blog angeht: Ich mag Mischblogs, da habe ich das Gefühl, ich würde nichts verpassen. Ob Google oder Wordpress ist mir auch egal, ich habe für beides einen Account, damit es sich leichter kommentieren lässt.

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Schön, dass du wieder da bist, Petra - habe mir schon überlegt, wo du steckst! Deine Pläne machen richtig Lust darauf, eigene Projekte anzugehen. Ich wünsche dir gutes Relaxen und viel Power dann für deine Ziele. "Stechapfel und Belladonna" hatte ich als Titel schon vermisst, "Das Buch der Rose" ist sicher auch als E-Book schön, und der Frauenroman klingt nach wie vor sehr spannend!

    Deine Blogs gefallen mir so, wie sie sind. Ich habe auch überlegt, ob ich zu Wordpress umziehe, bin aber mit Google soweit zufrieden. Ich habe deine Blogs in meiner Roll, und so sehe ich immer, wenn wieder was Neues erscheint.

    Herzlichst
    Christa

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  4. Hab herzlichen Dank für dein Feedback und die guten Wünsche, liebe Winterkatze!
    Solche Bewertungen helfen mir sehr, denn ich bin absolut unsicher, ob Leser lieber fein sortiert nur ihr Lieblingsthema haben wollen oder bereit für viele Interessensgebiete sind.

    Das mit den Projekten liest sich nur so schlimm. Die Konvertierung der E-Books übernimmt mein Zauberassistent namens Jutoh ;-) Arbeit macht eigentlich nur, die Manuskripte dafür absolut sauber vorzubereiten.

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  5. Schön, Dich wieder zu lesen - und das mit Füße hochlegen klingt nach nem guten Plan ;-) Ich so als Leserin würde mich über einen kunterbunten Blog freuen - alles an einem Ort zusammengefaßt entspricht meiner Bequemlichkeit.
    Liebe Grüße
    Frauke

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  6. Danke für euer tolles Feedback!
    Da will man einmal innovativ sein und dann stellt einem die Technik eine Falle ... ich muss erst mal all meine Blogs so belassen, wie sie sind, denn das, was ich derzeit bei Wordpress hingebastelt bekomme, erfüllt auch nicht annähernd meine Ansprüche. Ich muss mich da wohl erst noch mehr einlernen.

    Ich bekomme halt leider immer wieder das Feedback, dass es offenbar schwer ist, bei Google zu Kommentieren. Irgendwo vermeine ich gelesen zu haben, dass es an einer Cookieeinstellung liegt. Jedenfalls ist da WP für Leser viel komfortabler.
    Nun denn, irgendwann bei Regenwetter im Herbst ;-)

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