Unschön
Keine Frage, ich musste den Ausstellungskatalog der Hamburger Kunsthalle "Tanz der Farben. Nijinskys Auge und die Abstraktion" sofort haben. Meldet mir mein Leib- und Magenbuchhändler, bei VLB heiße es, der Katalog sei "aus technischen Gründen nicht lieferbar". Na wunderbar, dabei hatte ich noch einen anderen über die Ballets Russes bei ihm zu bestellen... Aber nein, der Hamburger geht nur über die "Freunde der Kunsthalle". Und dazu muss man erst einmal "Mitglied" im Shop werden.
Alles gaaaanz sicher über SSL. Mein Browser sagt mir jedoch, dass es da unauthentifizierte Inhalte gibt und warnt mich. Als Fan, der den Katalog unbedingt haben muss, wage ich trotzdem. Und erfahre, dass ich den Katalog nur bekomme, wenn ich mein Geburtsdatum preisgebe. Damit schleudere ich außer bei Behörden nirgends herum, aber immerhin kann man den Posten austricksen.
Und dann trickst mich das System aus. Ich darf zwar großartig jedes Land dieser Erde bewohnen, muss aber unbedingt ein deutsches Bundesland angeben, sonst funktioniert das nicht. Leerstellen darf man nicht lassen, jedes Land hat gefälligst ein Bundesland zu haben. Nach etlichen Flüchen schreibe ich eben "Bas-Rhin". Computer, die dumm fragen, bekommen dumme Antworten. Et voilà ... ich denke, ich kann endlich bestellen, da sagt mir das System, dass ich in Deutschland wohnte. Und druckte meine Adresse deutsch. Also wieder zurück ... nichts zu machen. Bis ich noch ein F davorquetschte, weil das Frankreich nicht reichte. Aha. Plötzlich hatte ich zwei Adressen und konnte die falsche nicht löschen. Überhaupt kann ich da scheinbar nichts löschen, auch wenn ich nie wieder in diesem Shop einkaufen muss/will. Äußerst unschön außerdem: Bei der Kreditkarte wird nicht einmal die Sicherheitsnummer abgefragt - heute Mindeststandard!
Der Hammer kam dann noch. Obwohl ich vorher dringend angeben musste, ob ich ein Herr oder eine Frau bin, sülzte mich das Formular nach beendeter Bestellung fröhlich an:
"Schön, dass Sie wieder da sind, Herr Petra!" Na Prost.
Nun war ich schlau und mein Buchhändler nett. Angesichts der horrenden Portokosten ins Ausland durfte ich nämlich ihn als Lieferadresse eintragen. Und so kann ich praktisch und erholsam bei ihm beide Ausstellungskataloge abholen - den aus Hamburg und den aus München. (Warum darf er dann nicht beide bestellen?) Unterschied: den aus München beschafft er selbst, ohne dass ich meine vertraulichen Daten auf Server werfen muss, auf denen man ewig in nicht funktionierenden Online-Formularen versackt. Ohne dass ich Vorkasse über eine so lange Lieferzeit leisten muss. Ich bin mal gespannt, ob und wann der Katalog kommt, sieben Tage soll die Auslieferung mindestens dauern, heißt es. Werden die erst nach Bestellung gedruckt?
Warum schaffen es die Münchner und so viele andere Museen eigentlich, per VLB auszuliefern und sich nicht vorzubehalten, "nur an Endverbraucher" auszuliefern? Warum brauche ich all diesen Zinnober, um mein Buch bei meinem Buchhändler abholen zu können?
Kein Zweifel, ich habe das nur gemacht, weil ich über Nijinsky schreibe und den Katalog brauche. Als Normalkunde hätte ich spätestens nach diesem Online-Formular kehrt gemacht.
Jetzt freue ich mich erst mal auf meinen Münchner Katalog. Der ist innerhalb von 24 Stunden lieferbar.
Übrigens war das eben halb so schlimm wie beim Musée d'Orsay unlängst, wo man für eine eilige Fachanfrage per Kontaktformular eine bestimmte Abteilung anschreiben musste (kein Telefon, keine Mailadresse, nichts) und dann nie wieder etwas von irgendjemandem hörte, nicht einmal eine Bestätigungsmail bekam. Auch so kann man Interesse an Kunst verhindern...
Kataloge:
Alles gaaaanz sicher über SSL. Mein Browser sagt mir jedoch, dass es da unauthentifizierte Inhalte gibt und warnt mich. Als Fan, der den Katalog unbedingt haben muss, wage ich trotzdem. Und erfahre, dass ich den Katalog nur bekomme, wenn ich mein Geburtsdatum preisgebe. Damit schleudere ich außer bei Behörden nirgends herum, aber immerhin kann man den Posten austricksen.
Und dann trickst mich das System aus. Ich darf zwar großartig jedes Land dieser Erde bewohnen, muss aber unbedingt ein deutsches Bundesland angeben, sonst funktioniert das nicht. Leerstellen darf man nicht lassen, jedes Land hat gefälligst ein Bundesland zu haben. Nach etlichen Flüchen schreibe ich eben "Bas-Rhin". Computer, die dumm fragen, bekommen dumme Antworten. Et voilà ... ich denke, ich kann endlich bestellen, da sagt mir das System, dass ich in Deutschland wohnte. Und druckte meine Adresse deutsch. Also wieder zurück ... nichts zu machen. Bis ich noch ein F davorquetschte, weil das Frankreich nicht reichte. Aha. Plötzlich hatte ich zwei Adressen und konnte die falsche nicht löschen. Überhaupt kann ich da scheinbar nichts löschen, auch wenn ich nie wieder in diesem Shop einkaufen muss/will. Äußerst unschön außerdem: Bei der Kreditkarte wird nicht einmal die Sicherheitsnummer abgefragt - heute Mindeststandard!
Der Hammer kam dann noch. Obwohl ich vorher dringend angeben musste, ob ich ein Herr oder eine Frau bin, sülzte mich das Formular nach beendeter Bestellung fröhlich an:
"Schön, dass Sie wieder da sind, Herr Petra!" Na Prost.
Nun war ich schlau und mein Buchhändler nett. Angesichts der horrenden Portokosten ins Ausland durfte ich nämlich ihn als Lieferadresse eintragen. Und so kann ich praktisch und erholsam bei ihm beide Ausstellungskataloge abholen - den aus Hamburg und den aus München. (Warum darf er dann nicht beide bestellen?) Unterschied: den aus München beschafft er selbst, ohne dass ich meine vertraulichen Daten auf Server werfen muss, auf denen man ewig in nicht funktionierenden Online-Formularen versackt. Ohne dass ich Vorkasse über eine so lange Lieferzeit leisten muss. Ich bin mal gespannt, ob und wann der Katalog kommt, sieben Tage soll die Auslieferung mindestens dauern, heißt es. Werden die erst nach Bestellung gedruckt?
Warum schaffen es die Münchner und so viele andere Museen eigentlich, per VLB auszuliefern und sich nicht vorzubehalten, "nur an Endverbraucher" auszuliefern? Warum brauche ich all diesen Zinnober, um mein Buch bei meinem Buchhändler abholen zu können?
Kein Zweifel, ich habe das nur gemacht, weil ich über Nijinsky schreibe und den Katalog brauche. Als Normalkunde hätte ich spätestens nach diesem Online-Formular kehrt gemacht.
Jetzt freue ich mich erst mal auf meinen Münchner Katalog. Der ist innerhalb von 24 Stunden lieferbar.
Übrigens war das eben halb so schlimm wie beim Musée d'Orsay unlängst, wo man für eine eilige Fachanfrage per Kontaktformular eine bestimmte Abteilung anschreiben musste (kein Telefon, keine Mailadresse, nichts) und dann nie wieder etwas von irgendjemandem hörte, nicht einmal eine Bestätigungsmail bekam. Auch so kann man Interesse an Kunst verhindern...
Kataloge:
- Tanz der Farben. Nijinskys Auge und die Abstraktion. (Nur bei der Hamburger Kunsthalle)
- Jeschke / Haitzinger: Schwäne und Feuervögel. Die Ballets Russes 1909-1929. Henschel Verlag. (Im Buchhandel)
Keine Kommentare:
Deine Sicherheit:
Mit restriktiven Browsereinstellungen kannst du nur als "Anonym" und mit "Namen / URL" kommentieren. Möchtest du dein Google-Profil verwenden, musst du aktiv im Browser unter "Cookies von Drittanbietern" diejenigen zulassen, die nicht zur Aktivitätenverfolgung benutzt werden. Nur so kann das System dein Profil nach Einloggen erkennen.
Mit der Nutzung dieses Formulars erkläre ich mich mit der Speicherung und Verarbeitung meiner Daten durch Google einverstanden (Infos Datenschutz oben im Menu).
(Du kannst selbstverständlich anonym kommentieren, dann aber aus technischen Gründen kein Kommentarabo per Mail bekommen!)
Spam und gegen die Netiquette verstoßende Beiträge werden nicht freigeschaltet.
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.