Der Raum liegt zentral. Und ist vielleicht deshalb so perfekt gesichert wie eine Bank. Nur auserwählte Besucher, die bereit sind, für einen guten Tropfen angemessene Preise zu bezahlen, finden überhaupt Einlass. Einlass hinter das verstärkte Drahtnetz, das zusätzlich durch ein übermannsgroßes Drehkreuz gesichert ist. Die armdicken Stangen sind arretiert, werden nur freigegeben, wenn sich der Gast als würdig erweist. Noch im Drehkreuz überlege ich, ob ich hier je wieder herauskomme. Vor mir eine kleine unscheinbare Tür, die zum Schutzaufwand draußen einen fast lächerlichen Kontrapunkt setzt. Hinter mir wird das Drehkreuz sofort wieder automatisch arretiert. Ich werde einen Knopf drücken müssen, um wieder Freiheit schmecken zu können.
Wesentlich weniger furchterregend präsentiert sich die zweite Stätte. Keine Gitter, keine Gefangennahme, nur die üblichen Videoüberwachungen in der Vorhalle. Bedrückt fühlt sich der Besucher hier allenfalls, wenn es ihm an angemessener Garderobe mangelt, am nonchalanten Benehmen, das gleich dem perfekten Haarschnitt wirkt wie angeboren. Ebenso selbstverständlich und alltäglich prunken hier die Räume. Krawatten- und Jackenzwang gibt es erst dort, wo der Speckstein durch Marmor ersetzt wird, wo die Lüster im Gold hängen und man auf rotem Samt sitzt. Hier, in diesem Ambiente ohne Gitter, braucht es noch das Design abwaschbarer Werte.
Apropos Werte... ich empfehle dringend denen, die in Baden-Baden ein dringendes Bedürfnis haben, sich direkt das Kurhaus zu gönnen. Zwar ahnt man von dort aus nur den Glamour eines der schönsten alten Casinos der Welt, aber man befindet sich bereits in den Vorhallen, unter den Reichen und Schönen und unter Touristen, die eben dieses dringende Bedürfnis... Ich rate zum Kurhaus, weil Sie hier für ihre Tropfen auch nur 50 Cent bezahlen müssen. Nur? Nun ja, in der edlen Stadt nimmt man für Ihre edlen Hinterlassenschaften überall die gleichen Preise. Und die öffentliche Bedürfnisanstalt am Augustaplatz mit dem Drahtverhau gegen Junkies ist für diesen Eintrittspreis nun doch nicht das wahre...
Wesentlich weniger furchterregend präsentiert sich die zweite Stätte. Keine Gitter, keine Gefangennahme, nur die üblichen Videoüberwachungen in der Vorhalle. Bedrückt fühlt sich der Besucher hier allenfalls, wenn es ihm an angemessener Garderobe mangelt, am nonchalanten Benehmen, das gleich dem perfekten Haarschnitt wirkt wie angeboren. Ebenso selbstverständlich und alltäglich prunken hier die Räume. Krawatten- und Jackenzwang gibt es erst dort, wo der Speckstein durch Marmor ersetzt wird, wo die Lüster im Gold hängen und man auf rotem Samt sitzt. Hier, in diesem Ambiente ohne Gitter, braucht es noch das Design abwaschbarer Werte.
Apropos Werte... ich empfehle dringend denen, die in Baden-Baden ein dringendes Bedürfnis haben, sich direkt das Kurhaus zu gönnen. Zwar ahnt man von dort aus nur den Glamour eines der schönsten alten Casinos der Welt, aber man befindet sich bereits in den Vorhallen, unter den Reichen und Schönen und unter Touristen, die eben dieses dringende Bedürfnis... Ich rate zum Kurhaus, weil Sie hier für ihre Tropfen auch nur 50 Cent bezahlen müssen. Nur? Nun ja, in der edlen Stadt nimmt man für Ihre edlen Hinterlassenschaften überall die gleichen Preise. Und die öffentliche Bedürfnisanstalt am Augustaplatz mit dem Drahtverhau gegen Junkies ist für diesen Eintrittspreis nun doch nicht das wahre...
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