Flexibel bleiben
Man lernt doch nie aus! Wer bei mir länger mitliest, hat bemerkt, dass ich nicht nur meine Website aufhübschen will, sondern auch nach Erweiterungen meiner Kundschaft suche. Muss sein, will man von der Arbeit leben - Schmuck kaufen die Leute offenbar nicht so oft wie Bücher. Früher hätte ich bei anderen Rat gesucht, diesmal habe ich eine Radikalmethode ...
Punkt 1: Bei Dawanda habe ich ausschließlich deutsche Kundschaft, obwohl ich mir die Arbeit mache, den Shop parallel auf Englisch zu führen, alles zu übersetzen. Und wie ich das von anderen höre, ist die Plattform international nicht wirklich derart bekannt, wie es klingt. Für meine deutsche Kundschaft ist das also fabelhaft, aber es muss eine Alternative her, um endlich wirklich international zu werden.
Punkt 2: Ich will in bestimmte Zeitschriften und Spezialblogs rein, muss PR machen. Alles, was auch nur annähernd Rang und Namen hat, läuft im englischen Sprachraum, global. Und alle, die dort verlinkt werden, haben entweder einen Etsy-Shop oder einen eigenen auf der Website.
Ergo muss ein zweiter Shop her, schon wieder schlimm viel Arbeit. Die will ich mir nicht umsonst machen. Also habe ich ganz cool mal alles durchgerechnet:
Für einen Shop auf der eigenen Website mit internem System bin ich nicht bekannt genug. Wer googelt mich, wer findet mich? Zumal da einige Kosten auf mich zukämen, vom Sicherheitszertifikat bis zum Traffic. Obwohl ich schon mit Woocommerce herumgebastelt hatte, habe ich es wieder fallengelassen. Und die Kosten auf die Preise umlegen? Nicht meine Option.
Dann ist mir die Idee gekommen, dass ich zig KünstlerInnen auch aus dem eigenen Metier folge, die dank Instagram offenbar immer wieder Stücke verkaufen. Wie machen die das? Ich habe mal durchgezählt unter ca. 60 Leuten. 28 fielen schon mal raus, weil sie ohne AGB per DM, Whatsapp oder Telefon verkaufen - das wäre hierzulande illegal. Vier leisteten sich Verkauf ausschließlich durch Realläden. Eine war bei Dawanda (ebenfalls eine Deutsche), zwei saßen auf völlig unbekannten, nicht funktionierenden Plattformen. Zehn hatten nur einen Shop auf der eigenen Website - das waren aber ausschließlich bekannte KünstlerInnen, die eher über Ausstellungen verkaufen und wirklich einen Namen haben. Alles nichts für mich. Keine Überraschung: 18 waren bei Etsy - und das sind mit die Erfolgreichsten.
Also fackele ich diesmal nicht lange herum und kläre nicht akribisch alle Für und Wider.
Ich werde zusätzlich einen Etsy-Shop einrichten. Die englischen Übersetzungen habe ich ja alle schon gemacht, die vielen Stunden Arbeit lohnen sich. Bei Etsy wird alles nur fürs internationale Publikum gestylt (natürlich können da auch Menschen aus Deutschland einkaufen, wenn es ihnen lieber ist). Und weil mir die Etsy-Shops vom Design her besser gefallen, werde ich den dann in meine Website einbinden. Fertig.
Ich mache mir absolut keine Illusionen - bei Etsy ist man genauso unsichtbar, wenn man nichts für seinen Shop tut, wie sonstwo. Und natürlich bin ich unter der englischsprachigen Konkurrenz ein noch kleineres Licht. Aber ich kann dann endlich mal bei Stellen anklopfen, die Deutschland überhaupt nicht im Blickfeld haben. Vor allem aber bin ich gespannt auf die kulturellen Unterschiede im Geschmack der Menschen, da mein Schmuck doch einzigartig sein will.
Kurzum: Für meine Fans in Deutschland ändert sich nichts, sie haben nur eine Möglichkeit mehr. Maßanfertigungen und Auftragsarbeiten laufen sowieso weiter per Mail (mit allem Papierkram wie ordentlichen Kostenvoranschlägen und Entwürfen). Aber Instagram und internationale Arbeit wird mit Etsy verknüpft werden. Ich probiere das jetzt einfach mal - löschen lässt sich das auch wieder, wenn es nichts wird.
Man lernt doch nie aus. Wer international arbeiten möchte, muss flexibel sein und leider auch zeitraubend viel herumprobieren.
Mein Dawanda-Shop ist HIER!
UPDATE:
Ich habe gestern schon meine URL bei Etsy besetzt, Einstellungen gelernt und das erste Produkt hochgeladen (alles noch unsichtbar für KundInnen). Und mich richtig gefreut über die Entscheidung!
Etsy kann nämlich etwas, das ich mir schon immer gewünscht habe, weil ich Schmuck zunehmend individualisiert anbiete. Es gibt dort die "Variationen". Ich stelle ein Produktbild ein wie das Collier hier auf dem Foto. Das ist real und sofort zu verkaufen. Gleichzeitig bekommt man aber auch "Variationen" zu sehen: Die gleiche Form dieses Prototyps, allerdings in Wunschlängen und Wunschfarben, das ich nur für diese Bestellung anfertige. Man klickt sich also einfach durch, wählt die Zentimeter an Länge, die einem zusagen - und klickt dann auf die Wunschfarbe. Das System übermittelt mir das direkt und ich kann sogar eigene Kategorien erfinden. Also etwa "sonnengelb" statt "gelb".
Es ist alles ein wenig komplexer, so dass ich noch Tonnen von Daten einschaufeln muss, aber allein diese Möglichkeit, noch stärker auf KundInnenwünsche einzugehen, macht mir Freude!
Mein Nebenjob an Datenbanken kommt mir auch teuflisch zugute - bei den Arbeitsabläufen. Denn was am Ende so bequem für die Kundschaft ist, bedeutet jede Menge Einrichtung von Daten, SEO im Schweinsgalopp, Verknüpfungen.
Papiergarn-Collier mit Glasperlen, kann man HIER fertig kaufen oder in Wunschfarbe bestellen! |
Punkt 1: Bei Dawanda habe ich ausschließlich deutsche Kundschaft, obwohl ich mir die Arbeit mache, den Shop parallel auf Englisch zu führen, alles zu übersetzen. Und wie ich das von anderen höre, ist die Plattform international nicht wirklich derart bekannt, wie es klingt. Für meine deutsche Kundschaft ist das also fabelhaft, aber es muss eine Alternative her, um endlich wirklich international zu werden.
Punkt 2: Ich will in bestimmte Zeitschriften und Spezialblogs rein, muss PR machen. Alles, was auch nur annähernd Rang und Namen hat, läuft im englischen Sprachraum, global. Und alle, die dort verlinkt werden, haben entweder einen Etsy-Shop oder einen eigenen auf der Website.
Ergo muss ein zweiter Shop her, schon wieder schlimm viel Arbeit. Die will ich mir nicht umsonst machen. Also habe ich ganz cool mal alles durchgerechnet:
Für einen Shop auf der eigenen Website mit internem System bin ich nicht bekannt genug. Wer googelt mich, wer findet mich? Zumal da einige Kosten auf mich zukämen, vom Sicherheitszertifikat bis zum Traffic. Obwohl ich schon mit Woocommerce herumgebastelt hatte, habe ich es wieder fallengelassen. Und die Kosten auf die Preise umlegen? Nicht meine Option.
Dann ist mir die Idee gekommen, dass ich zig KünstlerInnen auch aus dem eigenen Metier folge, die dank Instagram offenbar immer wieder Stücke verkaufen. Wie machen die das? Ich habe mal durchgezählt unter ca. 60 Leuten. 28 fielen schon mal raus, weil sie ohne AGB per DM, Whatsapp oder Telefon verkaufen - das wäre hierzulande illegal. Vier leisteten sich Verkauf ausschließlich durch Realläden. Eine war bei Dawanda (ebenfalls eine Deutsche), zwei saßen auf völlig unbekannten, nicht funktionierenden Plattformen. Zehn hatten nur einen Shop auf der eigenen Website - das waren aber ausschließlich bekannte KünstlerInnen, die eher über Ausstellungen verkaufen und wirklich einen Namen haben. Alles nichts für mich. Keine Überraschung: 18 waren bei Etsy - und das sind mit die Erfolgreichsten.
Also fackele ich diesmal nicht lange herum und kläre nicht akribisch alle Für und Wider.
Ich werde zusätzlich einen Etsy-Shop einrichten. Die englischen Übersetzungen habe ich ja alle schon gemacht, die vielen Stunden Arbeit lohnen sich. Bei Etsy wird alles nur fürs internationale Publikum gestylt (natürlich können da auch Menschen aus Deutschland einkaufen, wenn es ihnen lieber ist). Und weil mir die Etsy-Shops vom Design her besser gefallen, werde ich den dann in meine Website einbinden. Fertig.
Ich mache mir absolut keine Illusionen - bei Etsy ist man genauso unsichtbar, wenn man nichts für seinen Shop tut, wie sonstwo. Und natürlich bin ich unter der englischsprachigen Konkurrenz ein noch kleineres Licht. Aber ich kann dann endlich mal bei Stellen anklopfen, die Deutschland überhaupt nicht im Blickfeld haben. Vor allem aber bin ich gespannt auf die kulturellen Unterschiede im Geschmack der Menschen, da mein Schmuck doch einzigartig sein will.
Kurzum: Für meine Fans in Deutschland ändert sich nichts, sie haben nur eine Möglichkeit mehr. Maßanfertigungen und Auftragsarbeiten laufen sowieso weiter per Mail (mit allem Papierkram wie ordentlichen Kostenvoranschlägen und Entwürfen). Aber Instagram und internationale Arbeit wird mit Etsy verknüpft werden. Ich probiere das jetzt einfach mal - löschen lässt sich das auch wieder, wenn es nichts wird.
Man lernt doch nie aus. Wer international arbeiten möchte, muss flexibel sein und leider auch zeitraubend viel herumprobieren.
Mein Dawanda-Shop ist HIER!
UPDATE:
Ich habe gestern schon meine URL bei Etsy besetzt, Einstellungen gelernt und das erste Produkt hochgeladen (alles noch unsichtbar für KundInnen). Und mich richtig gefreut über die Entscheidung!
Etsy kann nämlich etwas, das ich mir schon immer gewünscht habe, weil ich Schmuck zunehmend individualisiert anbiete. Es gibt dort die "Variationen". Ich stelle ein Produktbild ein wie das Collier hier auf dem Foto. Das ist real und sofort zu verkaufen. Gleichzeitig bekommt man aber auch "Variationen" zu sehen: Die gleiche Form dieses Prototyps, allerdings in Wunschlängen und Wunschfarben, das ich nur für diese Bestellung anfertige. Man klickt sich also einfach durch, wählt die Zentimeter an Länge, die einem zusagen - und klickt dann auf die Wunschfarbe. Das System übermittelt mir das direkt und ich kann sogar eigene Kategorien erfinden. Also etwa "sonnengelb" statt "gelb".
Es ist alles ein wenig komplexer, so dass ich noch Tonnen von Daten einschaufeln muss, aber allein diese Möglichkeit, noch stärker auf KundInnenwünsche einzugehen, macht mir Freude!
Mein Nebenjob an Datenbanken kommt mir auch teuflisch zugute - bei den Arbeitsabläufen. Denn was am Ende so bequem für die Kundschaft ist, bedeutet jede Menge Einrichtung von Daten, SEO im Schweinsgalopp, Verknüpfungen.
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