G'hupft wie gesprungen?

Meine Fans haben es sicherlich schon bemerkt: Ich habe inzwischen zwei Onlineshops parallel (auch im Menu meiner Website und hier ganz oben zu finden). Da gibt es den vertrauten Shop bei Dawanda und einen ganz neuen bei Etsy. Wer in beiden stöbert, wird ein unterschiedliches Sortiment finden und sich vielleicht wundern, warum das so ist. Zu allem Überfluss ist die Hauptsprache bei Dawanda Deutsch (mit englischer Übersetzung von mir), bei Etsy Englisch (im Moment mit Maschinenübersetzungen in andere Sprachen). Ein bißchen Aufklärung zum Kuddelmuddel - selbstverständlich kann man in beiden Läden einkaufen! Und vielleicht Hilfreiches, wenn ihr auch mit einem Onlineshop liebäugelt.

Das Titelbild in meinem neuen Shop bei Etsy

Zuerst die Kurzform:

  • Ihr könnt in meinen BEIDEN Shops einkaufen: bei Dawanda wie Etsy. Und Maßanfertigungen und Sonderwünsche sowieso direkt bei mir!
  • Das Sortiment unterscheidet sich im Moment, einzelne Stücke können gleich sein (Gründe unten).
  • Bei Etsy kann ich Farb- und Längenvariationen zum Auswählen  per Klick anbieten, außerdem Stücke, die ich nach dem gezeigten Prototyp erst auf Wunsch der Kundin direkt nach deren Vorstellungen herstelle. Das funktioniert technisch so leider nicht bei Dawanda.
  • Mein Angebot bei Etsy ist künstlerischer (Gründe unten).
  • Bei Etsy sind die unterschiedlichen Bezahlmöglichkeiten international größer.
  • Originalsprache in meinem Dawanda-Shop ist Deutsch, im Etsy-Shop Englisch. Die Maschinenübersetzungen bei Etsy sind besser (Kunden wählen ihre Sprache ganz unten auf der Seite).
  • Ich werde langsam komplett zu Etsy migrieren (Gründe unten).

Das Drumherum mit Tipps:

Ich wollte möglichst schnell und ohne große Fixkosten einsteigen. Da gibt es entweder den selbst programmierten Shop auf der eigenen Website (mit Woocommerce auf Wordpress auch für Laien, die gern pfriemeln, zu schaffen), ein fertiges Shopsystem auf der eigenen Website (kostet meist Monatsgebühren) oder eine externe Plattform. Marktführer international unter den Plattformen für selbstgefertigte Produkte sind Etsy (eher amerikanisch geprägt) und Dawanda (sehr deutsch). Sie haben die größten Kundenmengen, aber man ist da auch erst mal nur eine Nummer. Kleinere Plattformen lassen z.B. Hobbyisten deutlicher herauskommen, bringen aber auch weniger potentielle Masse. Da ich beruflich unterwegs bin und davon leben will, war die Wahl klar. 

Weil meine Stammkundschaft als Autorin und meine Muttersprache zuerst mal deutsch waren, wählte ich Dawanda, die versprachen, sehr aktiv in Europa zu sein - weswegen ich dort meinen Shop auch selbst ins Englische übersetzte. Für die eigene Website bräuchte ich nämlich noch Sicherheitszertifikate (und damit einen Riesenumbau) und müsste mehr als anderswo ungerechtfertigte Spaßabwahnungen fürchten. Ich war zufrieden und alles lief.

Irgendwann läuft nicht mehr alles rund. Dawanda hat seine Provisionen seit dem vergangenen Jahr verdoppelt und die neuen Zahlsysteme, die das rechtfertigen sollten, sind außerhalb von Deutschland nicht allzu attraktiv. Sind für mich in Frankreich also wenig relevant. Über kurz oder lang müsste ich die saftigen Preiserhöhungen an die KundInnen weitergeben. Shops aus anderen Ländern wurden zunächst in der Suche benachteiligt, angeblich, weil Spammer ja meist im Ausland säßen! Aber eigentlich bin ich dort sowieso unsichtbar. Vor allem aber bin ich unsichtbar, wenn ich irgendwo PR machen möchte, mit Menschen bei Ausstellungen rede und in Zeitschriften vorgestellt werden möchte. Etsy kennt alle Welt, sogar die Franzosen. Etsy-Links in einer Zeitschrift: fast die Norm, in Social Media werden von Ausländern fast nur diese angeklickt. Was der Bauer nicht kennt, klickt er nicht ... Ich will expandieren und wäre dumm, nur regional zu verkaufen.

Also habe ich meinen Etsy-Shop eröffnet. Ich persönlich mag das Design viel lieber - ich liebe die Möglichkeit, mein Atelier vorzustellen und Dinge zu zeigen, auch in mehr und besseren Fotos (Zoom). Weil ich weltweit versenden will, habe ich mich für die Weltsprache Englisch entschieden. Alle anderen Sprachen kommen als Maschinenübersetzung, das ist ein kleiner Nachteil. Die Kunden stellen unten auf der Seite ihre Wunschsprache ein. Allerdings sind die Maschinenübersetzungen oft so verständlich, dass man sich wirklich viel Arbeit spart. Den Shop kann ich jetzt endlich vorzeigen und bekomme auch demnächst einen Artikel über meine Arbeit in den USA! Da schraube ich derzeit noch an einem Interview dazu herum ...

Natürlich macht man als Verkäuferin auch immer wieder mal Stichproben, einen sogenannten "Storecheck". Ich gebe Stichworte in die Suche ein, die meine Kundinnen suchen könnten oder die für meine Selbstbeschreibung wichtig sind. Und da kam die große Überraschung: Bei Etsy sind meine Schmuckstücke wirklich zu finden und nicht übel platziert, manchmal sogar perfekt. Bei Dawanda: nada, nichts. Auch die restlichen Suchmaschinenergebnisse zeigen einem dann, ob man sich in einem Trash-Umfeld, im Kitsch, unter Selbstgehäkeltem oder Design wiederfindet - und das spielt natürlich eine große Rolle beim Markenaufbau. Für mich ist die Richtung neuerdings klar: Da ich mich in künstlerische Richtung fortentwickeln möchte, setze ich künftig tatsächlich erst einmal auf Etsy - so lange, bis die versagen. Was hoffentlich nicht eintritt, aber man weiß ja nie.

Das ist der wunde Punkt: Man investiert viel Zeit, macht sich auf externen Plattformen aber auch abhängig von der Arbeit Dritter. Man ist jeder Änderung bei diesen ausgeliefert - was aber auch beim Installieren fertiger Shopsysteme auf dem eigenen Webspace der Fall ist. Insofern rate ich mir selbst und allen, die längerfristig dabei sein wollen, tatsächlich dazu, auch einen unabhängigen Shop zu betreiben, nämlich selbst. Es ist aber doppelte Arbeit, dreifache, wenn man das Programmieren oder Einrichten hinzurechnet. Eien Milchmädchenrechnung sollte man auch nicht aufmachen: Solange man nicht bekannt oder berühmt ist, kauft kein Mensch von einer privaten Website und loggt sich dort erst wieder mit allen Daten ein. Ich kann mir damit also noch Zeit lassen. Wie ich schon sagte, man kann ganz normal per Mail bei mir anklopfen und dann per Paypal oder Überweisung bezahlen, dazu braucht es nicht viel Überbau. Und falls euch jetzt ein Stück aus dem einen Shop gefällt und gleichzeitig ein zweites aus dem anderen und ihr euch nicht zweimal die Mühe machen wollt: Sprecht mich direkt an, beide Stücke liegen ja bei mir in einem einzigen Karton. Ich denke, dann ist der Übergang für alle verträglich? Ich will das nur nicht zur Norm machen, denn in einem sind externe Plattformen eine enorme Hilfe: Beim Artikelmanagement, dem Papierkram, der Rechnungserstellung und Abwicklung. Müsste ich da selbst Arbeitszeit reinstecken, müssten die Kundinnen das natürlich auch bezahlen. Darum ist eine Provision an die Plattformen natürlich nur gerecht ... wenn sie denn im Rahmen bleibt.
Ich freu mich jetzt auf eure Bestellungen - egal wo!

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