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16. September 2019

Schwerpunktthema: Global Climate Strike

Eine Anleitung für den Global Climate Strike am 20. September kürzlich las sich ungefähr so: Schließe dich einer Demo an, verlange zur Not einen Urlaubstag und debattiere mit deinem Chef, den Angestellten, über die Klimakrise. Wie aber streikt man als Freiberuflerin, wo Streikende und Chefin eins sind? Wo man gar nicht streiken kann, weil es allen - außer dem eigenen Einkommen - herzlich wurscht ist, ob man freitags am Pool liegt, sich kaputt malocht oder sich die Zehen rasiert, während eine Videokonferenz mit dem wichtigsten Kunden läuft. Bei mir kommt erschwerend hinzu: Die nächste Demo ist recht weit weg, in Strasbourg, zu einer Uhrzeit, die es unmöglich macht, sie mit ÖPNV zu erreichen. Ich stehe also alleine im Wald.



Deshalb habe ich nach Alternativen gesucht, um doch auch ein Zeichen setzen zu können. Ich fragte bei Twitter nach Alternativen zum Streik und bekam nicht wirklich Antworten. Immerhin kam dann der Tipp, an diesem Tag zum Thema zu twittern oder einen Instawalk zu machen (ich oute mich: Ich musste erst googeln, was das ist). Nun denn, bei letzterem müsste ich also meinen Hund fragen, ob er beim Spazieren auch ein paar Selfies mit toten Bäumen schießen mag. Alles nicht so einfach.

Und darum habe ich beschlossen, mich auf das zu besinnen, was ich kann, was ich beruflich UND in der Freizeit mache, wo der Hund Hund sein darf und ein Zeichen ortsunabhängig gesetzt wird: Ich blogge.

In dieser Woche wird das Klima, die Klimakrise, Schwerpunkt im Blog sein.

Aber ich möchte dabei die übliche Art der Artikel aufbrechen. Infos zum Klimawandel, wissenschaftliche Fakten und Statistiken findet Tante Gugel zuhauf, dazu braucht es mich nicht. Und wenn man damit an einem einzigen Tag massiv beballert wird, tritt der berühmte Effekt ein, dass es bei vielen zu einem Ohr rein und zum anderen rausgeht. Darum will ich bloggen wie immer. Ich erzähle euch von einem Dorffest oder von meinem Hund und anderen alltäglichen Dingen, die mich umtreiben - so wie immer.

Nicht ganz wie immer. Denn ich werde die Perspektive öfter leicht drehen und dabei aufs Klima schauen. Ich weiß nicht, ob mir das Experiment gelingt, das ich im Sinn habe. Aber es wäre schön, wenn diese Veränderungen spürbar würden, fühlbar würden - jenseits der großen Schlagworte. So, wie es für meinen Hund einen Unterschied macht, ob ich zur Waldtour extra Wasser mitnehmen muss oder ob wir genug davon in der Natur vorfinden - und in welchen Jahreszeiten das so ist. Oder eben nicht mehr so ist. Ich mache das auch deshalb, weil so viele Menschen unterschwellig etwas spüren, aber nicht einordnen können, nicht wirklich wahrnehmen. So wie derzeit die meisten über die ach so hübschen Herbstfarben frohlocken und nicht merken, dass die Schadsymptome von Hitzetrocknis (so nennt man das im Fachjargon) stammen und ein Alarmsignal sind. Ich will einfach ein wenig genauer hinschauen und sicher auch mal das ein oder andere erklären.

Es verändert sich spürbar.

Eben habe ich wieder meinen drei Jahre alten Beitrag "Die Himmelsgabel" gelesen und bin von diesem Baum so begeistert wie beim ersten Mal der Entdeckung. Aber der uralte Eichenwald, den ich da erwähne und den ich inzwischen auf 100 bis 180 Jahre Alter geschätzt habe, ist nicht mehr derselbe. Selbst Eichen dieses Alters halten übermäßig zunehmende Hitze und Dürre im zweiten Jahr nicht mehr aus. Einige beginnen das langsame Sterben ... Das habe ich bei Bäumen diesen Alters während meiner Lebzeiten in diesem Ausmaß noch nie gesehen.

Die deutschsprachige Seite für den internationalen Klimastreik gibt es HIER.

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